edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH
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SOZIALES<br />
5.2 Kinderfonds<br />
Große für Kleine<br />
Manchmal bedarf es nur eines kleinen<br />
Anstoßes: Auslöser für die Gründung der<br />
„Große für Kleine“ Kinderfonds Stiftung<br />
war ein Geburtstagsgeschenk. Michael<br />
Tetzner, heute Stiftungsvorstand, hatte<br />
von einem Bekannten eine Spendenquittung<br />
für die Überweisung an eine<br />
Kinderhilfsorganisation bekommen. Das<br />
brachte ihn und seine Freunde auf die<br />
Idee. „Wir wollten selbst etwas aufziehen<br />
und nicht nur irgendwohin Geld<br />
überweisen“, berichtet Tetzner. Er hatte<br />
zuvor bereits vom Kinderfonds gehört,<br />
der bei der Gründung von Stiftungen<br />
und auch später behilflich ist. So war<br />
„Große für Kleine“ im Jahr 1998 eine der<br />
ersten Stiftungen unter dem Dach des<br />
Kinderfonds. Mittlerweile hat „Große für<br />
Kleine“ verschiedene Projekte im In- und<br />
Ausland finanziell unterstützt, etwa eine<br />
Krankenstation im Kinderdorf Kabakedi<br />
in Uganda und den Verein Off-Road-<br />
Kids, der sich in Deutschland um Straßenkinder<br />
kümmert. Der Münchner<br />
Freundeskreis nutzt jede Gelegenheit,<br />
um Geld zu sammeln. Besonders gut<br />
kommen die Fußballwetten an, die sie<br />
zu Europa- und Weltmeisterschaften im<br />
Internet veranstalten. Das Tippspiel zur<br />
WM in Japan/Korea im letzten Jahr<br />
erbrachte fast 4000 Euro. Sie gingen an<br />
ein Kinderheim in Argentinien. „Unser<br />
Ziel ist es, Kindern zu helfen. Aber wir<br />
wollen auch die Entwicklungen vor Ort<br />
kennen und nicht nur anonym spenden.“<br />
Ansprechpartner:<br />
michael@tetzner.org<br />
www.kinderfonds.org<br />
Bayerische Allianz für Kinder<br />
Die „Bayerische Allianz für Kinder“ – die<br />
jüngste Stiftung in der Kinderfonds-<br />
Familie – ging aus einer Wette hervor.<br />
Auf einem Betriebsfest hatte der Chef<br />
der Allianz Tochter Bayerische Versicherungsbank<br />
(BVB), Michael Albert, im<br />
„Wetten, dass ..?“-Stil 20 000 Euro darauf<br />
gesetzt, dass es nicht gelingen werde, 100<br />
Mitarbeiter mit Instrumenten auf die<br />
Bühne zu holen, die „We are the Champions“<br />
spielen. Es kamen 117. Der verlorene<br />
Einsatz wurde zum Grundstock<br />
für die „Bayerische Allianz für Kinder“.<br />
Schwerpunkt der Stiftungsarbeit: Kinder-<br />
und Jugendhilfe in Bayern. Die geförderten<br />
Projekte werden entweder vom<br />
Kinderfonds Stiftungszentrum oder von<br />
Mitarbeitern vorgeschlagen. So gingen<br />
die ersten Spenden an einen Kindergarten<br />
in Passau und an ein Kinderheim<br />
in Fürth, für das sich eine Vertreterin<br />
persönlich sehr engagiert. „Das Geld,<br />
das wir ausgeben, stammt zu einem<br />
großen Teil aus Mitarbeiterspenden“,<br />
unterstreicht Astrid von Schoenebeck,<br />
Mitglied des Stiftungsvorstands. „Deshalb<br />
ist es uns wichtig zu betonen, dass<br />
die Spenden zu 100 Prozent für die Projekte<br />
eingesetzt werden.“<br />
Die ersten 10 000 Euro stammten aus<br />
einer Tombola, und 300 Euro erbrachte<br />
eine Wette unter Kollegen zur Formel-1-<br />
Weltmeisterschaft. Wichtig: Auch der<br />
kleinste Betrag kommt Kindern zugute –<br />
bis auf den letzten Cent.<br />
Ansprechpartner:<br />
astrid.vonschoenebeck@allianz.de<br />
www.kinderfonds.org<br />
Free the Children<br />
Lisa Bleicher trat mit 15 Jahren „Free the<br />
Children“ bei. Heute ist die Schülerin aus<br />
München 18, aber ihre Ziele sind unverändert,<br />
denn noch immer gibt es Kinderarbeit,<br />
noch immer werden Kindersoldaten<br />
rekrutiert, noch immer verhungern<br />
Kinder. Dennoch, etwas hat sich geändert.<br />
Seit im Jahr 1995 der damals zwölfjährige<br />
Kanadier Craig Kielburger „Free<br />
the Children“ gründete, ist die Lebenssituation<br />
von Kindern stärker ins öffentliche<br />
Bewusstsein gerückt und der<br />
Druck auf Regierungen gewachsen, die<br />
Schwächsten einer Gesellschaft zu schützen.<br />
Zudem ist die Bewegung in 35 Ländern<br />
aktiv. „Free the Children“ hat sich<br />
mit heute mehr als 100 000 Mitgliedern<br />
zum weltweit größten Netz von Kindern<br />
für Kinder entwickelt. Die deutsche Sektion<br />
entstand 1998 unter dem Dach der<br />
Kinderfonds Stiftung. Sie fördert insbesondere<br />
den Aufbau und Unterhalt von<br />
Grundschulen in ländlichen Gebieten<br />
Indiens sowie die Bezahlung der Lehrer.<br />
Daneben finanziert die Stiftung den<br />
Kauf von Nutztieren und von Nähmaschinen,<br />
um den Familien ein regelmäßiges<br />
Einkommen zu sichern. So können<br />
Kinder in die Schule gehen, statt ihre<br />
Angehörigen mit Tagelöhnerjobs unterstützen<br />
zu müssen. „Die Kinder fordern<br />
wir zum Mitmachen auf“, sagt Lisa Bleicher,<br />
„die Erwachsenen zum Spenden.“<br />
www.freethechildren.de<br />
www.kinderfonds.org<br />
Two 2003 103