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KULTUR 6.1 Public Private Partnerships Neues Miteinander Public Private Partnership bedeutet mehr als die gemeinsame Finanzierung von Projekten, die die öffentliche Hand allein nicht sicherstellen kann. Unternehmen räumen mit ihrem Engagement der Kultur einen Stellenwert ein, der sie zum kreativen Motor gesellschaftlicher Entwicklung macht. V ON CAROLINE Y. ROBERTSON Wie viel Kultur wollen wir uns leisten? In Zeiten knapper Kassen steht diese Frage vor jeder Entscheidung über große kulturelle Projekte im Vordergrund. Die Überlegung, wie viel Veran<strong>two</strong>rtung hier noch der Staat trägt und wie viel der Einzelne zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Entstehung neuer künstlerischer Vielfalt beitragen soll, gerät dabei zum zentralen Thema. Gleichzeitig stellt sich die Frage: Welche Aufgabe fällt der Wirtschaft bei der Förderung und Finanzierung der Künste zu? Der Wert, den wir Kultur beimessen, steht in engem Zusammenhang mit der Frage, wohin sich unsere Welt entwickeln soll, was uns lieb und teuer geworden ist und was wir in Zukunft anders und besser machen wollen. Orientierung tut Not. Die alten Utopien des vorigen und des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Nationalismus und der Staatssozialismus, haben ausgedient. Sie führten in die bekannten Katastrophen, zum Teil sogar in die Barbarei. Fehlt das Geld, droht trotz dieses Wissens ein Rückfall. Mitte der neunziger Jahre warnte Bernhard Freiherr von Loeffelholz, damals bei der Dresdner Bank, heute Präsident des Sächsischen Kultursenats: „Nach dem Ende der Utopien scheint als einzig weltweit gültiger Wert der Marktwert übrig geblieben zu sein.“ Er forderte – frei nach dem französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau – einen „Contrat culturel“ für Europa. Damit meinte er ein Konzept von Marktwirtschaft, in dem die soziale Veran<strong>two</strong>rtung von Unternehmen für Kultur und Umwelt eine zentrale Rolle spielen soll. DER REIZ PRIVATER FÖRDERUNG Die Deutschen haben sich an eine Infrastruktur mit Kultureinrichtungen gewöhnt, die weltweit einmalig ist. Ihre Finanzierung erfolgt zum größten Teil durch die öffentliche Hand. Gelder aus der privaten Förderung machen demgegenüber nur etwa zehn Prozent der aufgewendeten Mittel aus. „Amerikanische Verhältnisse“ zu schaffen, also das Verhältnis zwischen öffentlicher und privater Finanzierung umzukehren, steht nicht zur Debatte, weil Deutschland als Rechts-, Sozial- und Kulturstaat seine Werteverfassung auch darauf gründet, Kultur zu tragen. Privater Förderung kommt in Deutschland damit eher qualitative Bedeutung zu. Vor allem in der Kulturförderung haben neue Kooperationsmodelle 108 Two 2003
KULTUR 6.1 Public Private Partnerships Musterbeispiel für eine Public Private Partnership: Unternehmen und Bürger ermöglichten mit ihren Spenden den Bau der Pinakothek der Moderne Two 2003 109
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„Besseres Risikomanagement und zw
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