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edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

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Differenzierte Landnutzung – die Lösung?<br />

Ökologen und Versicherer propagieren seit Jahren die kluge Aufteilung von<br />

urban-industrieller Nutzung, Agrarflächen und naturbelassenen Lebensräumen.<br />

Die „differenzierte Landnutzung“ empfahl<br />

der Rat von Sachverständigen für<br />

Umweltfragen schon im Jahr 1987 in<br />

seinem Umweltgutachten. Professor<br />

Wolfgang Haber entwickelte das<br />

Modell während der siebziger Jahre<br />

nach Anregungen des amerikanischen<br />

Ökologen E. P. Odum. Das Konzept<br />

sieht eine kleinräumige Verteilung verschiedener<br />

Nutzungsweisen für ein<br />

jeweiliges Gebiet vor. Dafür formulierten<br />

die Sachverständigen drei Regeln:<br />

• Umweltbelastende Nutzung darf eine<br />

ganze Raumeinheit nie vollständig in<br />

Anspruch nehmen; zehn bis 15 Prozent<br />

der Fläche müssen entlastend<br />

oder puffernd genutzt werden.<br />

• Uniforme Landstriche wie Agrarindustriesteppen<br />

oder Siedlungsagglomerationen<br />

sind zu vermeiden. Felder<br />

sollen nicht größer als zehn Hektar<br />

sein, Siedlungen nicht aus gleichförmigen<br />

Gebäuden mit identischen<br />

Mindestabständen bestehen.<br />

• Bei intensiver agrarischer oder städtisch-industrieller<br />

Nutzung sind zehn<br />

Prozent der Fläche für „naturbetonte“<br />

Bereiche zu reservieren.<br />

Die Notwendigkeit eines besseren<br />

Hochwasserschutzes bringt die „differenzierte<br />

Landnutzung“ wieder in die<br />

Diskussion: Eine Landschaft ohne<br />

großflächige Bodenversiegelung oder<br />

agrarische Monostruktur fängt Niederschläge<br />

ab und bewirkt dadurch einen<br />

effektiven Schutz vor Hochwasser.<br />

Die Allianz möchte eine schädliche<br />

Siedlungspolitik nicht länger unterstützen<br />

und zog nun erste Konsequenzen:<br />

In extrem gefährdeten Gebieten<br />

werden keine Häuser mehr gegen<br />

Hochwasser versichert. Bauherren können<br />

auf Anfrage bei den Agenturen<br />

erfahren, in welcher Gefahrenzone ihr<br />

Bauvorhaben liegt.<br />

Landschaftswandel und Hochwassergefahr in Mitteleuropa<br />

Bebaut<br />

Flusslänge: 28 km<br />

Flusslänge: 24 km<br />

Flusslänge: 20 km<br />

Wiesen<br />

Moore<br />

Äcker<br />

Urzustand<br />

1900 Heute<br />

Wald<br />

Abfluss in m 3 /s<br />

1. Tag<br />

2. Tag 3. Tag 4. Tag 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag<br />

Mit Flussbegradigungen, der Abholzung von Wäldern und der Versiegelung von Flächen durch Bebauung nimmt der Mensch Einfluss<br />

auf den Landschaftswandel. Die Folge: Bei Hochwasser erreicht das Wasser eine hohe Fließgeschwindigkeit, die Pegel steigen stärker, und<br />

die Wassermassen können von den Wäldern, Wiesen und Äckern nicht mehr aufgenommen werden.<br />

66 Two 2003

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