edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH
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Gleiche Chancen für alle<br />
Allianz Life Minneapolis: ein Diversity-Projekt in der Praxis<br />
Eines der ersten strategischen Diversity-Projekte<br />
der Allianz Group begann<br />
bei Allianz Life in Minneapolis, Minnesota.<br />
Den Anstoß gaben Anfang 2002<br />
zwei Mitarbeiter, die dem Personalservice<br />
vorschlugen, sich im Unternehmen<br />
am „Black History Month“ zu<br />
beteiligen. Während der lebhaften Diskussion<br />
über dieses Vorhaben zeigte<br />
sich, dass die Unternehmensführung<br />
dem Diversity-Gedanken bereits große<br />
Bedeutung beimaß. „Wir bekennen<br />
uns zu einer neuen und verbesserten<br />
Unternehmenskultur, die Vielfalt bei<br />
den Mitarbeitern anerkennt und darauf<br />
Wert legt – nicht nur in ihrem bloßen<br />
Dasein, sondern auch in der Weise,<br />
wie sie denken und handeln“, sagt<br />
Mark Zesbaugh, CEO von Allianz Life.<br />
Am Anfang des Projekts stand eine<br />
Online-Umfrage zur Firmenkultur, gefolgt<br />
von Workshops mit Gruppen, die<br />
Vielfalt im Unternehmen repräsentieren.<br />
Mitarbeiter mit unterschiedlicher<br />
Hautfarbe, einer Behinderung oder<br />
einer unterschiedlichen sexuellen Ausrichtung<br />
sprachen darüber, wie sie<br />
den Umgang miteinander empfinden.<br />
Neben allen positiven Ergebnissen<br />
zeigte sich, dass sich einige Frauen<br />
sowie Mitarbeiter mit vom Gewohnten<br />
abweichender Hautfarbe oder sexueller<br />
Orientierung weniger gewürdigt<br />
sahen als die übrigen Beschäftigten.<br />
Auf der Basis dieser Auskünfte erarbeitete<br />
das Managementteam von Allianz<br />
Life mehrere Maßnahmen, die seit Jahresbeginn<br />
die Firmenkultur weiter verbessern.<br />
„Wir informieren unsere Mitarbeiter<br />
über die Notwendigkeit und<br />
die Vorteile des Programms sowie über<br />
das Bekenntnis der Geschäftsleitung<br />
zur Vielfalt im Unternehmen“, erzählt<br />
Mary-Ellen Moe vom Employee Support<br />
Service. „Außerdem veranstalten<br />
wir Trainings, die Mitarbeiter aller<br />
Unternehmensteile absolvieren.“ Ein<br />
Diversity Action Team soll für noch<br />
mehr Vielfalt sorgen und darauf achten,<br />
dass wirklich alle Beschäftigten die<br />
gleichen Karrierechancen erhalten.<br />
Jaguar (Ford-Konzern) hat nach einer Marktforschungsstudie<br />
im Dezember 2002 in den Vereinigten<br />
Staaten eine Anzeigenkampagne in<br />
Magazinen gestartet, die sich speziell an die lesbische<br />
und schwule Leserschaft wendet.<br />
In Deutschland schlossen sich schon im Jahr 1991<br />
homosexuelle Manager zum Völklinger Kreis zusammen.<br />
Der Verein mit Sitz in Köln, dem rund<br />
800 Führungskräfte angehören, setzt sich nicht<br />
nur für Schwule ein, sondern für alle Minderheiten.<br />
Geschäftsführer Jörg Melsbach kritisiert: „Es<br />
wird nach wie vor diskriminiert in deutschen Unternehmen.“<br />
Dies zeige sich besonders bei Beförderungen.<br />
Homosexuelle würden häufig übergangen,<br />
auch wenn sie alle Kriterien erfüllten.<br />
Verschiedene Branchen reagieren allerdings auf<br />
gesellschaftliche Veränderungen. So stellen sich<br />
Hotelketten zunehmend auf weibliche Geschäftsreisende<br />
ein. Sie notieren aus Gründen der Diskretion<br />
die Namen ihrer Gäste mit geschlechtsneutralen<br />
Initialen statt mit ausgeschriebenen<br />
Vornamen. Die Unternehmen erfüllen dabei die<br />
Erwartungen ihrer Kunden. Sie stellen fest: Verbraucher<br />
erwarten, dass man auf individuelle<br />
Bedürfnisse eingeht. Berater predigen: „Wer diese<br />
Grundsätze missachtet, wird künftig Probleme<br />
haben, seine Produkte abzusetzen.“<br />
Alexandra Größ, Leiterin des internationalen<br />
Diversity-Projekts der Allianz Group, stimmt zu.<br />
„Unternehmen, deren Mitarbeiter den Markt<br />
widerspiegeln, wissen mehr über ihre Kunden<br />
und tun sich leichter damit, deren Wünschen zu<br />
entsprechen“, sagt sie. „Unternehmen, die dies<br />
erkennen und danach handeln, verschaffen sich<br />
einen Wettbewerbsvorteil.“<br />
DER ARBEITSMARKT ÄNDERT SICH<br />
Bei den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt<br />
folgt Europa den Trends, die Amerika vorgegeben<br />
hat. Rasches Wirtschaftswachstum und der damit<br />
einhergehende Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern<br />
haben den amerikanischen Arbeitsmarkt<br />
gewaltig verändert, erklärt Peter Schuck, Professor<br />
für Rechtswissenschaft an der Yale University<br />
und Autor des im April 2003 erscheinenden<br />
Buchs „Diversity in America“. „[In den USA] hat<br />
114 Two 2003