edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH
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GESELLSCHAFT & WIRTSCHAFT<br />
2.2 EU-Osterweiterung<br />
gespannten Verhältnisses zu den USA einen<br />
gewissen Trost spenden. Im Gegenzug wurde die<br />
Reform der EU-Agrarpolitik zugunsten Frankreichs<br />
verschoben. Hilfen für die Bauern verschlingen<br />
die Hälfte des EU-Budgets. Das ist definitiv<br />
das einzig nicht Erhaltenswerte am<br />
Vorabend einer Osterweiterung.<br />
EGOISMUS STATT EUROPA-GEDANKE<br />
Bei allen denkbaren Vorbehalten und kritischen<br />
Einwänden gegen die Osterweiterung, lässt sich<br />
nicht sagen, dass sie übereilt war oder auf Kosten<br />
anderer Prioritäten ging. Nach dem Gipfel von<br />
Kopenhagen wirft die Erweiterung der EU allerdings<br />
wichtige Fragen hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit<br />
und der künftigen Rolle Europas auf.<br />
Die erste könnte lauten: „Was für Europäer werden<br />
die Neuankömmlinge sein?“ Unter dem Eindruck<br />
der unmittelbaren Nachwehen von 1989<br />
erwartete so mancher, dass sich aus den Ruinen<br />
der zusammengebrochenen totalitären Regimes<br />
ein neuer europäischer Idealismus erhebt. Während<br />
der tschechische Staatspräsident Vaclav<br />
Havel eine laizistische Version von Europa entwarf,<br />
bevorzugte der polnische Papst die christliche<br />
Version. Europa sollte sich auf der Suche nach<br />
seiner Identität auch auf geistige und kulturelle<br />
Werte besinnen und sich nicht nur auf die Ausweitung<br />
seiner Absatzmärkte konzentrieren. Es<br />
blieb ein frommer Wunsch. Heute betrachten die<br />
Osteuropäer die EU vorwiegend als Marktplatz.<br />
EINE LÄHMUNG VERHINDERN<br />
Diese Sichtweise hat sich die EU selbst zuzuschreiben.<br />
Wer die Kandidaten schäbig behandelt,<br />
braucht sich nicht zu wundern, falls sie es<br />
mit gleicher Münze zurückzahlen, wenn sie erst<br />
einmal Mitglieder sind. Dabei wären großzügige<br />
Beitrittsbedingungen die beste Investition in die<br />
Zukunft der Union gewesen. Stattdessen gab uns<br />
Kopenhagen einen Vorgeschmack darauf, was<br />
uns künftig möglicherweise erwartet. Wer aus der<br />
Nähe miterlebt hat, welch erbitterte Auseinandersetzungen<br />
sich die 15 Mitgliedsstaaten auf dem<br />
Nizza-Gipfel im Dezember 2000 geliefert hatten,<br />
bevor sie einen Kompromiss fanden, kann nicht<br />
ernsthaft glauben, dass es nach dem Beitritt zehn<br />
neuer Länder leichter werden wird.<br />
Um eine Lähmung zu verhindern, werden die<br />
Verfassungsexperten der EU einen Mittelweg<br />
zwischen beiden Extremen suchen müssen – hier<br />
ein Schritt in Richtung Föderalismus, dort eine<br />
Verwässerung zu einer locker organisierten Freihandelszone.<br />
Dies hat Konsequenzen für die Frage<br />
nach dem sozioökonomischen Modell: Kann<br />
die EU bei der Modernisierung für Polen, Ungarn<br />
oder Tschechien das leisten, was sie für Spanien,<br />
Portugal, Griechenland oder Irland mit den Strukturfonds<br />
geleistet hat? Die An<strong>two</strong>rt lautet: Nein,<br />
oder jedenfalls nicht im gleichen Ausmaß. Hohe<br />
Ausgleichszahlungen an die südeuropäischen<br />
Mitgliedsländer waren im Kontext von Großprojekten<br />
der EU möglich. Die Osterweiterung ist das<br />
Wachstum und Vernetzung<br />
Mit Investitionen in Wirtschaft und Kultur fördert die Allianz den Aufschwung Ost<br />
Bereits kurz nach dem Fall des Eisernen<br />
Vorhangs investierte die Allianz<br />
im Osten Europas. Mit fast 7000 Mitarbeitern<br />
und als Marktführer in Ungarn<br />
und der Slowakei sowie guten Marktpositionen<br />
in Tschechien und Polen<br />
rechnet der Finanzdienstleister mittelfristig<br />
mit zweistelligen Zuwachsraten<br />
auf Euro-Basis.<br />
Einen Schwerpunkt setzt die Allianz<br />
Kulturstiftung in der Förderung und<br />
Vernetzung von Kulturschaffenden aus<br />
ganz Europa. Ein Filmproduktionsseminar<br />
in Riga, ein Theaterfestival in Prag,<br />
Musikaufführungen in Nordböhmen<br />
und ein Ausstellungsprojekt mit jungen<br />
Kuratoren und Künstlern aus allen Teilen<br />
Europas gehören zum Programm.<br />
54 Two 2003