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edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

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KULTUR<br />

6.2 Diversity<br />

Die Macht der kleinen Dinge<br />

JP Morgan Chase: Wie Mikrobotschaften das Betriebsklima beeinflussen<br />

Was können die Veran<strong>two</strong>rtlichen eines<br />

Unternehmens tun, um Diversity<br />

fest in der Unternehmenskultur zu verankern?<br />

Beim US-Finanzdienstleister<br />

JP Morgan Chase hat sich die Erkenntnis<br />

durchgesetzt, dass Integrationsprogramme<br />

allein nicht genügen, um<br />

Chancengleichheit herzustellen. Hinter<br />

der sichtbaren Vielfalt in Unternehmen<br />

verbergen sich kaum wahrnehmbare<br />

Vorbehalte, so genannte Mikroungleichheiten.<br />

Sie zeigen sich darin, wie<br />

Kollegen miteinander kommunizieren.<br />

Forscher am Massachusetts Institute of<br />

Technology (MIT) stellten fest, wie Signale,<br />

die Menschen nicht durch Worte,<br />

sondern durch ihr Verhalten aussenden,<br />

auf den Empfänger wirken. Jeder<br />

kennt die Irritation, wenn der Gesprächspartner<br />

während der Unterhaltung<br />

aus dem Fenster schaut, statt sich<br />

interessiert dem Gegenüber zuzuwenden.<br />

Der MIT-Untersuchung zufolge<br />

enthält ein zehnminütiges Gespräch<br />

zwischen zwei Menschen bis zu 150<br />

solcher Mikrobotschaften.<br />

„Wenn Farbige, Behinderte oder Homosexuelle<br />

– überhaupt alle, die Benachteiligungen<br />

ausgesetzt sind – etwas<br />

mitteilen wollen, erkennen sie an subtilen<br />

Botschaften ihrer Kollegen, wie<br />

diese über sie denken“, sagt Stephen<br />

Young, Senior Vice President für Diversity<br />

bei JP Morgan Chase. Mitarbeiter<br />

bringen also möglicherweise weniger<br />

Leistung, weil sie immer wieder negative<br />

Mikrobotschaften erhalten. Empfangen<br />

sie mehr positive Botschaften,<br />

steigen demnach ihre Leistungen.<br />

Aus diesem Prozess hat JP Morgan<br />

Chase gelernt, dass es bei weitem nicht<br />

ausreicht, an den „physischen Merkmalen“<br />

für Diversity anzusetzen, also etwa<br />

an der Zahl der weiblichen Angestellten<br />

in einer Abteilung. Vielmehr erfuhren<br />

die Veran<strong>two</strong>rtlichen, dass sich das<br />

Betriebsklima bessert, wenn sich das<br />

Verhalten im Kleinen verbessert.<br />

Um das Problem der Mikroungleichheiten<br />

zu lösen, startete JP Morgan<br />

Chase eine unternehmensweite Initiative,<br />

um die Auswirkungen dieser subtilen<br />

Botschaften am Arbeitsplatz zu<br />

untersuchen. Schulungen schärfen den<br />

Blick dafür, wie und wann solche Situationen<br />

auftreten. Anschließend lernen<br />

die Mitarbeiter, wie sie unterschwellige<br />

Botschaften, die sie aussenden, kontrollieren<br />

können. „Oft setzen sich<br />

Unternehmen mit den sichtbaren Folgen<br />

von Diversity auseinander“, sagt<br />

Young. „Aber folgenschwerer ist das,<br />

was man nicht sieht.“<br />

Christopher Worthley, 35, Leiter der Allianz Stiftung<br />

für Nordamerika, die soziale Projekte fördert. „An der<br />

Stiftungsarbeit gefällt mir, dass ich mich sozial und<br />

international engagieren kann. Das passt auch ganz gut<br />

zu meinen laufenden Vorbereitungen, anglikanischer<br />

Priester zu werden. In beiden Rollen möchte ich zur Beseitigung<br />

sozialer Missstände beitragen.“<br />

k Kontakt<br />

• Stephen Young, JP Morgan Chase: Marketing.<br />

and.Communications@jpmorganchase.com<br />

• Peter Schuck, Yale Law School:<br />

peter.schuck@yale.edu<br />

• Alexandra Größ, Allianz Group:<br />

alexandra.groess@allianz.de<br />

k Information<br />

• mi.st Consulting: www.ungleich-besser.de<br />

• MIT Sloan School of Management:<br />

mitsloan.mit.edu<br />

• Instituto de Empresa: www.ie.edu<br />

k Initiative<br />

• Catalyst: www.catalys<strong>two</strong>men.org<br />

• Cornell University, Workplace Diversity Ne<strong>two</strong>rk:<br />

www.ilr.cornell.edu/extension/wdn/links.html<br />

• Völklinger Kreis: www.vk-online.de<br />

118 Two 2003

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