edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH
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KULTUR<br />
6.2 Diversity<br />
„Diversity steht für<br />
eine Grundhaltung<br />
in Unternehmen, die<br />
die Individualität<br />
der Mitarbeiter respektiert,<br />
schätzt und<br />
Unterschiedlichkeit<br />
als Potenzial zu<br />
nutzen versteht.“<br />
Alexandra Größ, 35,<br />
Leiterin des<br />
Diversity-Projekts der<br />
Allianz Group<br />
der angespannte Markt viel zur Diversifizierung<br />
der Personalbestände beigetragen, weil die Nachfrage<br />
nach Arbeitskräften höher ist als in Europa“,<br />
sagt er. Eine ähnliche Entwicklung könnte<br />
in der europäischen Wirtschaft wegen der sich<br />
ändernden Altersstruktur der Bevölkerung eintreten.<br />
Viele Firmenchefs werden für ihre älteren<br />
Mitarbeiter Anreize schaffen, um sie über das<br />
normale Renteneintrittsalter hinaus zu halten.<br />
Unternehmen werden künftig auch noch mehr<br />
Frauen beschäftigen. Dies zeigt, wie wichtig die so<br />
genannte Work-Life-Balance ist, das Gleichgewicht<br />
zwischen dem Beruf und allen Anforderungen des<br />
Lebens: Familie, Beziehung, Kinder. „Unternehmen<br />
stehen vor der Notwendigkeit, mehr Frauen<br />
zu beschäftigen, weil der Arbeitsmarkt schon bald<br />
recht angespannt sein wird und sich die anstehenden<br />
Aufgaben sonst gar nicht bewältigen lassen“,<br />
stellt Alan Jarvis, veran<strong>two</strong>rtlich für das konzernweite<br />
HR Marketing in der Allianz, fest. „Um<br />
mehr Frauen zu gewinnen, müssen die Unternehmen<br />
mehr Flexibilität sowie kinder- und familienfreundliche<br />
Arbeitsbedingungen bieten.“<br />
HOHE RÜCKKEHRQUOTE VON ELTERN<br />
Um zu verhindern, dass sich Frauen während des<br />
Erziehungsurlaubs vom Unternehmen entfremden,<br />
sollte mit ihnen schon vor der Geburt des<br />
Kindes über das Wie und Wann einer Rückkehr<br />
gesprochen werden. Teilzeitmodelle, Aushilfstätigkeiten<br />
oder Urlaubsvertretungen helfen, während<br />
einer Familienphase den Kontakt zu halten.<br />
„Wir laden unsere Eltern während der Familienphase<br />
regelmäßig zu Elterntreffs ein“, sagt Brigitte<br />
Preuß, die sich bei Allianz Leben um das Thema<br />
kümmert. Kleine Schritte, die sich auszahlen.<br />
Allianz Leben in Stuttgart hat so erreicht, dass<br />
nach der Erziehungszeit 92 Prozent der Eltern ins<br />
Unternehmen zurückkehren. Auch von anderer<br />
Seite wurde das Engagement gewürdigt: So erhielt<br />
Allianz Leben im Jahr 2002 eine Auszeichnung<br />
als eines der familienfreundlichsten Großunternehmen<br />
in Baden-Württemberg. Die Allianz<br />
in Deutschland wiederum hat gute Chancen auf<br />
eine Auszeichnung in dem von der EU-Kommission<br />
initiierten Wettbewerb „Beste Arbeitgeber<br />
EU 2003“. Mit Schering konkurriert sie um den<br />
Preis für „Chancengleichheit der Geschlechter“.<br />
Personalveran<strong>two</strong>rtliche wissen, dass die Loyalität<br />
der Mitarbeiter gestärkt wird und die<br />
Produktivität zunimmt, wenn die individuellen<br />
Unterschiede hinsichtlich Bildung, Religion und<br />
ethnischer Zugehörigkeit respektiert werden. „Indem<br />
wir die positiven Seiten unserer Unterschiede<br />
nutzbringend einsetzen und jeden Mitarbeiter<br />
fair behandeln, schaffen wir ein leistungsförderndes<br />
Umfeld, das dem gesamten Unternehmen<br />
zugute kommt“, sagt Ihno Schneevoigt, Personalvorstand<br />
der Allianz Versicherung. Auch bei der<br />
französischen Allianz Tochter AGF ist Diversity<br />
inzwischen ein fester Bestandteil, wenn es um die<br />
Rekrutierung von Mitarbeitern geht.<br />
Manchmal lässt sich das Arbeitsumfeld nur durch<br />
einen kulturellen Wandel umgestalten. Beim Londoner<br />
Ölkonzern BP hat man dies erkannt. An der<br />
Spitze der Erdöl- und Erdgasindustrie stehen überwiegend<br />
weiße, angelsächsische Männer – so auch<br />
bei BP. Im Jahr 1999 waren nur acht Prozent der<br />
450 Topmanager von BP weiblich; unter den Top<br />
40 befand sich keine einzige Frau. Heute zählen<br />
fünf Frauen zur Konzernspitze. In seinem globalen<br />
Führungsstab hat BP den Anteil von Managern,<br />
die nicht aus dem angelsächsischen Raum<br />
stammen, um 50 Prozent erhöht. Um das Leistungsprinzip<br />
in seinem Topmanagement zu verwirklichen,<br />
gestaltete BP mehrere Beurteilungsverfahren<br />
um. „Wir wollten begreifen, wie durch<br />
verschiedene Arten der Leistungsbeurteilung kulturelle<br />
Barrieren für Mitarbeiter entstehen, deren<br />
Stil unterschiedlich ist, denen es aber keineswegs<br />
an Führungskompetenz mangelt“, erläutert Patty<br />
Bellinger, Vice President für Diversity bei BP.<br />
REGELN WERDEN SELBSTVERSTÄNDLICH<br />
Heterogene Teams benötigen auch eine gute Führung.<br />
Ist der Chef etwa jünger als seine Mitarbeiter,<br />
kann dies zu Spannungen führen. Auch haben<br />
Angehörige verschiedener Altersgruppen oft<br />
einen unterschiedlichen Arbeitsstil. „Mir bereitet<br />
vor allem die Kommunikation Schwierigkeiten“,<br />
berichtet eine amerikanische Mittvierzigerin, die<br />
im Management einer New Yorker Onlinemedien-<br />
116 Two 2003