edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH
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3 2.3 INITIATIVEN<br />
Fellowship<br />
Mehr Frieden<br />
Im Sommersemester startet am Lehrstuhl<br />
für jüdische und an dem für<br />
islamische Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
(LMU) München<br />
ein Fellowship-Programm. Ein Ziel ist<br />
es, Gemeinsamkeiten von Judentum<br />
und Islam zu erforschen, Trennendes<br />
zu überwinden und so der friedlichen<br />
Koexistenz näher zu kommen.<br />
Den Anfang macht Ekmelleddin Mehmed<br />
Ihsanoglu, Professor für Wirtschaftsgeschichte<br />
an der Universität<br />
Istanbul und Generaldirektor des<br />
Research Centre for Islamic History,<br />
Art and Culture, einer Organisation<br />
der Islamic Conference. Ihm folgt<br />
Ada Rapoport-Albert aus London,<br />
eine der führenden Forscherinnen<br />
des mystischen Chassidismus. Beide<br />
Gastprofessuren werden durch den<br />
„9-11-Fonds“ der Allianz Direct Help<br />
Stiftung finanziert. „Nur so bringen<br />
wir angesehene Experten nach München“,<br />
erklärt Professor Michael<br />
Brenner, Inhaber des Lehrstuhls für<br />
jüdische Studien am Historicum der<br />
LMU. Kontakt: antje.terrahe@allianz.de<br />
Steven Spielberg (rechts), Bert Strauss, ein Überlebender des Holocaust, und ein<br />
Schüler der Chicago High School besprechen die Lern-CD der Shoah Foundation.<br />
Shoah Wider das Vergessen<br />
Die Einstellung ist ebenso eindrucksvoll wie ergreifend: In einer langen Reihe<br />
ziehen junge und alte Menschen über den Friedhof. Sie legen kleine Steine<br />
auf eine Grabplatte. Ein symbolischer Akt, mit dem sie den hier begrabenen<br />
Oskar Schindler ehren. Der Unternehmer rettete unter Einsatz seines<br />
Vermögens und Lebens über 1000 Juden vor den Gaskammern der Nazis. US-<br />
Regisseur Steven Spielberg verneigt sich durch diese Szene am Ende des<br />
Films „Schindlers Liste“ vor einem Kaufmann, der Moral über Gewinn stellte.<br />
Damit sich spätere Generationen an die verborgenen Helden und an das Grauen<br />
des Holocaust erinnern, gründete Spielberg die „Survivors of the Shoah<br />
Visual History Foundation“. Sie archiviert Schilderungen von Überlebenden<br />
der Judenvernichtung auf Video und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Ende 2003 eröffnet das Jüdische Museum in Berlin ein Learning Lab, in dem<br />
die Augenzeugenberichte abrufbar sind. Vor allem Schüler sollen hier erfahren,<br />
welches Leid der Rassenwahn den Menschen zugefügt hat. Allianz und<br />
Dresdner Bank finanzieren die Entwicklung der Software zur Erfassung und<br />
Verschlagwortung der Interviews, damit die Informationen schnell, einfach<br />
und umfassend abrufbar sind. www.vhf.org<br />
»GLOBALISIERUNG IST DIE VERFÜGBARKEIT<br />
VON INFORMATIONEN. SIE SCHAFFT OFFENE<br />
GRENZEN.« LORD RALF DAHRENDORF, SOZIALWISSENSCHAFTLER<br />
Journalistenaustausch<br />
Beitrag zur Völkerverständigung<br />
Deutsche und Israelis verbindet eine<br />
gemeinsame, grausame Vergangenheit.<br />
Es überrascht, wie wenig Bürger beider<br />
Staaten vom jeweils anderen wissen.<br />
In deutschen Nachrichten reduziert<br />
sich die Berichterstattung über Israel<br />
auf Bilder von Intifada und Parlamentsdebatten.<br />
Trends in Wirtschaft,<br />
Kultur und Wissenschaft scheinen<br />
kein Thema zu sein. Um dies zu<br />
ändern, hat der Verein journalists.ne<strong>two</strong>rk<br />
einen Austausch organisiert.<br />
Schirmherren sind Bundespräsident<br />
Johannes Rau und der ehemalige israelische<br />
Botschafter in Deutschland, Avi<br />
Primor. Seit 1995 starten jährlich zwölf<br />
israelische und 18 deutsche Reporter<br />
zu einer einwöchigen Recherchereise.<br />
Dazu zählen Berufsanfänger von der<br />
Henri-Nannen-Schule ebenso wie erfahrene<br />
Journalisten von „Stern“ oder<br />
„Spiegel“. Redakteure aus dem Gastgeberland<br />
helfen jeweils als Mentoren<br />
bei der Informationsbeschaffung und<br />
der Einordnung der Rechercheergebnisse.<br />
Carsten Wieland, der Vorsitzende<br />
des Vereins, hofft, dass die Teilnehmer<br />
des Programms künftig stärker<br />
über das Gastgeberland berichten, damit<br />
die deutsch-israelischen Beziehungen<br />
kein auf Vergangenheit konzentriertes<br />
Thema bleiben: „Ich wünsche<br />
mir ausführliche und differenzierte<br />
Berichte über den Nahen Osten und<br />
Deutschland.“ Vom Wert solcher Beiträge<br />
zur Völkerverständigung ist auch<br />
die Allianz überzeugt. Sie ist Förderer<br />
des Programms.<br />
www.journalists-ne<strong>two</strong>rk.org<br />
58 Two 2003