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edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

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Newcomer mit Perspektive<br />

Für die zehn Beitrittsländer birgt die EU-Erweiterung große Chancen<br />

Demografie Durch die Beitrittsstaaten<br />

wächst die EU-Bevölkerung um 20 Prozent<br />

auf 451 Millionen Menschen.<br />

Niedrige Geburtenraten – die baltischen<br />

Länder, Tschechien und Slowenien<br />

weisen die niedrigsten Werte<br />

weltweit auf – sind Vorboten einer<br />

schwierigen demografischen Entwicklung.<br />

Wirtschaft aktuell Mit einem Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) von 400 Milliarden<br />

Euro haben die Kandidaten nur<br />

fünf Prozent der Wirtschaftskraft der<br />

alten Union. Slowenien und Malta<br />

erwirtschaften 10000 Euro/Kopf, die<br />

Hälfte des EU-Durchschnitts. Die anderen<br />

liegen zwischen 4000 und 6000<br />

Euro.<br />

Wachstum Direktinvestitionen ausländischer<br />

Firmen, Zuwendungen aus<br />

Brüssel und inländische Ersparnisse<br />

erlauben Investitionen von 30 Prozent<br />

des BIP. Ähnlich hohe Werte erreichen<br />

nur fernöstliche Schwellenländer.<br />

Handel mit bisheriger Union Der<br />

Außenhandel der Beitrittskandidaten<br />

hat sich bereits in den neunziger Jahren<br />

stark zur Europäischen Union hin<br />

orientiert und ist im Verhältnis zum<br />

BIP sehr hoch. Tschechien und Ungarn<br />

steigerten ihre Exporte in die EU-15<br />

von 40 auf 60 Prozent. Osteuropa wird<br />

keine Niedriglohnregion bleiben.<br />

Nachfrageentwicklung Finanzprodukte<br />

Mit höherem Wirtschaftswachstum<br />

und Pro-Kopf-Einkommen wird<br />

die Nachfrage nach Finanzprodukten<br />

deutlich steigen. Dies zeigen die Erfahrungen<br />

in Spanien, China oder Indien.<br />

Geldvermögen aus Ersparnissen, kapitalgedeckte<br />

Alterssicherungssysteme<br />

und die dynamisch wachsende Mittelschicht<br />

in den Beitrittsländern sorgen<br />

für höheres Interesse an Finanzprodukten.<br />

letzte Großprojekt. Das Ende der großen Aufgaben/Projekte<br />

und das Ende der Einstimmigkeit<br />

sind gleichzeitig das Ende der hohen Ausgleichszahlungen.<br />

Die sozioökonomische Ungleichheit<br />

zwischen den alten und den neuen Mitgliedern<br />

abzubauen, wird daher wohl länger dauern.<br />

SPAGAT ZWISCHEN EU UND NATO<br />

Auf Osteuropas Beitrag zur gemeinsamen Außenund<br />

Sicherheitspolitik (GASP) der EU zielt die<br />

dritte Frage. Die An<strong>two</strong>rt fällt nur dann positiv<br />

aus, dass diese Politik im Rahmen der NATO verwirklicht<br />

wird – vorzugsweise unter US-Führung.<br />

Dem Kopenhagener EU-Gipfel zur Osterweiterung<br />

voraus ging der Prager NATO-Gipfel am 21.<br />

November 2002, der die Allianz um sieben Mitglieder<br />

aus Osteuropa erweiterte. Die beiden Gipfel<br />

stießen in den osteuropäischen Medien auf ein<br />

geteiltes Echo: Im Osten wird die NATO als die<br />

wertvollere Institution angesehen, als die Allianz<br />

der demokratischen Länder, während die EU<br />

überwiegend als wirtschaftliche Institution gilt.<br />

Bisweilen gedemütigt von dem ihrer Ansicht<br />

nach zu langwierigen Beitrittsverfahren, erwarten<br />

die osteuropäischen Länder, dass die Richtlinien<br />

zur Außen- und Verteidigungspolitik von<br />

den USA kommen. Knifflig ist, dass der Beitritt<br />

zur NATO und zur EU erfolgt, während das<br />

Nordatlantische Bündnis stark belastet ist. Die<br />

US-Regierung und die führenden westeuropäischen<br />

Länder werden dafür sorgen müssen, dass<br />

die neuen Demokratien Osteuropas sich nicht<br />

zwischen NATO und EU entscheiden – zwischen<br />

den USA als „harter Macht“, die Sicherheit vor<br />

äußerer Bedrohung garantiert, und der EU als<br />

einer „weichen Macht“, die für Sicherheit in den<br />

eigenen Reihen sorgt.<br />

k Kontakt<br />

• Prof. J. Rupnik: rupnik@ceri-sciences-po.org<br />

• Roger de Weck: rogerdeweck@aol.com<br />

• Allianz Group Economic Research:<br />

Michael.Machauer@dresdner-bank.com<br />

k Information<br />

• Daten zur Europäischen Union:<br />

europa.eu.int/index_de.htm<br />

• Allianz Kulturstiftung:<br />

www.allianz-kulturstiftung.de<br />

Two 2003 55

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