06.06.2014 Aufrufe

edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GESUNDHEIT<br />

4.1 Zukunftsmodelle<br />

offen zugänglich. Jeder Versicherte kann Spezialisierungsprofile<br />

und Weiterbildungsaktivitäten<br />

von Ärzten einsehen. Patienten entscheiden auf<br />

der Basis dieser Informationen, wo sie sich<br />

behandeln lassen wollen. Wie es heute bei privaten<br />

Versicherungen bereits selbstverständlich ist,<br />

erhalten auch die Versicherten gesetzlicher Krankenkassen<br />

regelmäßig eine Übersicht über<br />

erbrachte Leistungen und Kosten. Vorbei sind die<br />

Zeiten, in denen niemand in der Lage ist, auch<br />

nur für eine einzige Stadt in Deutschland die Zahl<br />

der dort lebenden Diabetiker genau zu benennen.<br />

Patienten, die Risikosportarten betreiben oder<br />

Vorsorgeprogramme ignorieren, könnten 2020<br />

stärker zur Kasse gebeten werden als diejenigen,<br />

die sich um ihre Gesundheit kümmern.<br />

NEUE AUFGABEN FÜR DEN HAUSARZT<br />

Auch für die Ärzte wird sich in zwei Jahrzehnten<br />

vieles verändert haben. Sie bekommen nicht<br />

mehr Einzelleistungen honoriert, was derzeit zu<br />

einer medizinisch nicht gerechtfertigten Mengenausweitung<br />

ärztlicher Leistungen führt. Künftig<br />

gibt es nicht mehr Geld, wenn ein Patient möglichst<br />

lange behandelt wird. Eine Kombination<br />

aus Pauschalen, Einzelleistungsvergütungen und<br />

einem ergebnisorientierten Vergütungsanteil<br />

stellt sicher, dass Vorsorge und die möglichst<br />

schnelle Gesundung des Patienten sich auszahlen.<br />

Der Hausarzt wird zum „Lotsen“, der seinen<br />

Patienten den Weg durch den unübersichtlichen<br />

Dschungel der Medizin zeigt. Er überweist zum<br />

Facharzt. Er berät, wie Krankheiten durch Vorsorge<br />

möglichst vermieden werden können. Prävention<br />

wird belohnt. Schließlich sind etwa 20 Prozent<br />

aller Versicherten mit ihren chronischen<br />

Erkrankungen für rund 80 Prozent der gesamten<br />

Gesundheitsausgaben veran<strong>two</strong>rtlich. Da liegt es<br />

nahe, durch ein stärkeres Augenmerk auf Prävention<br />

das Entstehen chronischer Krankheiten<br />

zumindest hinauszuzögern und kostenträchtige<br />

Folgeerkrankungen zu reduzieren. Wer zum Beispiel<br />

an Diabetes leidet, kann die zahlreichen<br />

möglichen Folgeerkrankungen verhindern, wenn<br />

er seinen Blutzucker regelmäßig kontrolliert und<br />

Vorsorge betreibt.<br />

PLUSPUNKT INTEGRIERTE VERSORGUNG<br />

Versicherer vereinbaren mit Ärzten und Krankenhäusern<br />

künftig direkt, welche Vergütung sie<br />

für welche Leistungen zahlen. Gleichzeitig<br />

bekommen sie das Recht, ihren Kunden Krankenhäuser<br />

und Ärzte direkt zu empfehlen. Auch das<br />

ist alles nicht weit hergeholt. Gesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt plant, den Krankenversicherungen<br />

schon mit ihrer Gesundheitsreform 2003<br />

Möglichkeiten einzuräumen, direkt Verträge mit<br />

Leistungsanbietern zu treffen und so endlich<br />

auch auf der Anbieterseite mehr Wettbewerb in<br />

das Gesundheitssystem zu bringen. Verträge zwischen<br />

den Kostenträgern und Gruppen von ambulanten<br />

wie stationären Leistungserbringern<br />

sollen die integrierte Versorgung stärken. Die<br />

Abrechnung nach Fallpauschalen wird für Krankenhäuser<br />

im Jahr 2003 eingeführt. Statt an der<br />

Liegezeit orientiert sich das neue Abrechnungssystem<br />

an der Diagnose. Die Patienten verlassen<br />

früher das Krankenhaus, die Nachsorge erfolgt<br />

ambulant und ist in der Regel deutlich weniger<br />

kostspielig. Für Ärzte soll die Abrechnung nach<br />

Fallpauschalen schon bald folgen.<br />

Alles nur Zukunftsmusik? Die Allianz Private<br />

Krankenversicherung geht sogar über einige der<br />

zuletzt in der gesundheitspolitischen Debatte geäußerten<br />

Vorschläge hinaus. Mit ihrem „Zukunftsmodell<br />

für ein effizientes Gesundheitswesen in<br />

Deutschland“ hat sie einen ganzheitlichen Lösungsansatz<br />

für die Fragen der Finanzierung sowie der<br />

Versorgung entwickelt. „Ohne eine mutige Trendwende<br />

werden die Aufwendungen für Krankheit<br />

im 21. Jahrhundert kaum mehr zu bezahlen sein“,<br />

sagt Ulrich Rumm, Vorstandsvorsitzender der Allianz<br />

Private Krankenversicherung. Angesichts der<br />

demografischen Entwicklung ist eine auf Dauer bezahlbare,<br />

hochwertige medizinische Versorgung nur<br />

durch mehr Kapitaldeckung in der Krankenversicherung<br />

zu finanzieren. Im Ergebnis entstünde<br />

dadurch ein neues System der Krankenversicherung:<br />

Zwischen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen<br />

würde nicht mehr unterschieden.<br />

Die Anbieter konkurrieren gleichberechtigt<br />

untereinander. Alle Versicherten wählen dann bei<br />

allen Versicherungen frei ihre Absicherung.<br />

Mehr als die<br />

Hälfte der Frauen<br />

in Deutschland<br />

geben an, „stark“<br />

auf ihre Gesundheit<br />

zu achten.<br />

Two 2003 83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!