edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH
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Die Aufteilung von urban-industrieller Nutzung, Agrarflächen und möglichst naturbelassenen Lebensräumen lässt<br />
Landschaften insgesamt umweltverträglicher nutzen, als dies bei einer Ballung von Industrieanlagen oder einseitiger<br />
landwirtschaftlicher Nutzung der Fall ist. Diese „differenzierte Landnutzung“, die Ökologen seit Jahrzehnten fordern,<br />
verspricht auch einen verbesserten Schutz vor Hochwasser. Eine differenziert genutzte Landschaft kann hohe<br />
Niederschlagsmengen im gesamten Einzugsgebiet eines Flusses besser speichern. Vor allem Waldgebiete eignen<br />
sich zur Speicherung größerer Regenmengen.<br />
„Hochwasser, Klimaveränderungen,<br />
Artenschwund: Es<br />
ist Zeit, bewährte<br />
Konzepte wie die<br />
differenzierte Landnutzung<br />
konsequent<br />
anzuwenden.“<br />
Lutz Spandau, 45,<br />
Chef der<br />
Allianz Umweltstiftung<br />
nisse der Messungen und haben bisher drei<br />
Bewertungen (in den Jahren 1990, 1995 und<br />
2000) veröffentlicht. Im Jahr 1995 stellte das Gremium<br />
erstmals mit seiner ganzen Autorität fest:<br />
Der Mensch verändert das Klima.<br />
Zuverlässige Messreihen zeigen, dass die globale<br />
Durchschnittstemperatur in Bodennähe seit dem<br />
Jahr 1900 um 0,6 bis 0,8 Grad gestiegen ist; das<br />
ist viel nach erdgeschichtlichen Maßstäben. Der<br />
natürliche Treibhauseffekt – eingestrahlte Sonnenwärme<br />
wird in der Atmosphäre vorübergehend<br />
gespeichert – hebt die Temperatur in<br />
Bodennähe von minus 18 Grad auf durchschnittlich<br />
plus 15 Grad Celsius. So entsteht ein Klima,<br />
in dem Leben möglich ist. Menschliche Aktivitäten<br />
im Verlauf der Industrialisierung verstärkten<br />
die Speicherung um etwa zwei Prozent. Die<br />
Hauptursache ist das Verbrennen von fossilem<br />
Kohlenstoff. Ungezählte Milliarden Tonnen wurden<br />
in Millionen Jahren der Atmosphäre durch<br />
Pflanzen entzogen und als Kohle, Öl, Gas oder<br />
Torf eingelagert. Seit Menschen fossilen Kohlenstoff<br />
zu Kohlendioxid verbrennen, kehrten in nur<br />
200 Jahren enorme Mengen davon in die Atmosphäre<br />
zurück. Kohlendioxid macht zwar nur<br />
0,037 Prozent des Gasgemisches Luft aus, aber es<br />
fängt, wie die anderen „Klimagase“ auch, Wärmestrahlung<br />
von der Erde zum Weltraum hin in<br />
der Atmosphäre ab und heizt diese auf.<br />
DIE TEMPERATUR STEIGT – ABER WIE WEIT?<br />
Damit greift der Mensch in das Klimasystem ein,<br />
das sich in langen Zeiträumen stabilisiert hat,<br />
und bestimmt, wo Land und Meer, Wälder, Felder,<br />
Steppen und Wüsten, Tropen oder Eiszonen<br />
sind (siehe Kasten Seite 67). Das System scheint<br />
somit aus der Balance zu geraten. „Der Mensch<br />
ist hier der zentrale Störfaktor“, konstatierte Professor<br />
Hartmut Graßl, Direktor am Max-Planck-<br />
Institut für Meteorologie in Hamburg, bei einer<br />
Veranstaltung im Oktober 2002 in München.<br />
Werden die nicht regenerativen Rohstoffe Kohle,<br />
Erdöl und Erdgas weiter verbrannt wie bisher,<br />
steigt nach den Erkenntnissen der Klimaforschung<br />
die Durchschnittstemperatur bis zum<br />
Ende des Jahrhunderts um 1,7 bis 5,8 Grad.<br />
62 Two 2003