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edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

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SOZIALES<br />

5.1 Demografie<br />

Wer übernimmt private Pflege?<br />

Geschlecht<br />

Frauen (80%)<br />

Alter (in Jahren)<br />

über 80 (5%)<br />

65 – 79 (27%)<br />

Bezug zur Pflegeperson<br />

Nachbarn/<br />

Bekannte (7%)<br />

Sonstige<br />

Verwandte (20%)<br />

Eltern (13%)<br />

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit<br />

Männer (20%)<br />

unter 40 (15%)<br />

40 – 64 (53%)<br />

(Ehe-) Partner (32%)<br />

Kinder (28%)<br />

Leistungsträger Familie Ohne von Verwandten<br />

erbrachte Pflegeleistungen wären die Sozialsysteme längst zusammengebrochen.<br />

70 Prozent der Pflegebedürftigen leben nicht in stationären<br />

Einrichtungen, sondern werden ambulant versorgt – drei Viertel davon ausschließlich<br />

von Familienangehörigen. Innerhalb der Kernfamilie ist die<br />

Opferbereitschaft enorm. Vor allem Frauen scheuen weder Kosten noch<br />

Mühen, wenn es darum geht, Ehepartner, Eltern oder Kinder zu pflegen.<br />

lichkeiten zur Unterbrechung des Erwerbslebens<br />

beschränkt. „Es gibt in Deutschland keine Kultur<br />

der Teilzeitarbeit wie in Holland“, moniert Professor<br />

Kruse. Der Versuch, seine Arbeitszeit zu reduzieren,<br />

gelte immer noch als anrüchig, Tenor: Wer<br />

nicht mindestens 40 Stunden arbeitet, engagiert<br />

sich nicht richtig im Job. Denkbar wäre beispielsweise<br />

eine Familien- oder Pflegeteilzeit, die ähnlich<br />

attraktiv gestaltet ist wie die Altersteilzeit.<br />

Und auch das brachliegende Potenzial der jungen<br />

Alten, die Zeit, Geld und immer häufiger auch<br />

eine gute Ausbildung haben, lässt sich viel besser<br />

nutzen. Statt in die Langeweile entlassen zu werden,<br />

können sie junge Menschen durch Vortrags-,<br />

Lehr- und Tutorentätigkeit an ihrem Erfahrungswissen<br />

teilhaben lassen. Einer Studie des Bundesfamilienministeriums<br />

zufolge leisten erst 26 Prozent<br />

der Ruheständler Freiwilligenarbeit –<br />

deutlich weniger als unter den Erwerbstätigen,<br />

wo gut jeder Dritte ein Ehrenamt ausfüllt (siehe<br />

Kasten S. 74). Doch die Bereitschaft, sich stärker<br />

in die Bürgerschaft einzubringen, wächst. „Wir<br />

müssen in die Selbsthilfe investieren, in die Förderung<br />

freiwilligen Engagements. Da tun wir für<br />

Menschen über 50 noch viel zu wenig“, konstatiert<br />

Jürgen Gohde, Präsident des Diakonischen<br />

Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland.<br />

HANDSCHLAG DER GENERATIONEN<br />

Verschiedene Initiativen unternehmen beträchtliche<br />

Anstrengungen, dieses Defizit wettzumachen.<br />

Bundesweit existieren heute rund 170 Seniorenbüros,<br />

die bei Auswahl und Vermittlung geeigneter<br />

Stellen helfen. Klar, dass sie vor allem in der<br />

Startphase kommunal gestützt werden müssen<br />

und eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit brauchen.<br />

Es soll sich ja unter den Alten herumsprechen,<br />

dass man sich für eine gute Sache engagieren<br />

kann. Die erfolgreichsten dieser Initiativen<br />

funktionieren nach dem Wissens-, manchmal<br />

sogar nach dem Tauschprinzip. Manager im Ruhestand<br />

helfen Jungunternehmern bei der Existenzgründung.<br />

Ex-Lehrer geben Nachhilfe und bekommen<br />

dafür von ihren Schülern Computerkurse.<br />

Seniortrainer agieren im Betrieb als Mentoren<br />

hoffnungsvoller Nachwuchskräfte. Auch in vielen<br />

92 Two 2003

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