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3 6.3 INITIATIVEN Konzerne als Kulturlobbyisten Die Berliner Museumsinsel ist mit ihren fünf historischen Gebäuden nicht nur UNESCO-Weltkulturerbe und Dauerbaustelle in der Hauptstadt. „Für einige Unternehmen dient sie als gute Stube, in die sie ihre internationalen Gäste einladen“, sagt Matthias Henkel, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin. Damit will man weltweit auf die Einzigartigkeit dieser Kulturanlage aufmerksam machen und weitere Förderer finden. Im Herbst 2001 entstand deshalb das Kuratorium Museumsinsel, dem bisher neun Unternehmen – unter anderem die Deutsche Bank, DaimlerChrysler und die Allianz – angehören. „Die Kuratoren fungieren als Image- und Sympathieträger“, erklärt Henkel. Professor Peter-Klaus Schuster, Generaldirektor der Staatlichen Museen, bezeichnet sie sogar als „Schutzschild der Edlen“. Zehn Jahre lang wollen sie die Restauration des Komplexes begleiten und durch verschiedene Projekte mehr Besucher anlocken. Derzeit entwickeln sie einen virtuellen Rundgang durch die archäologischen Sammlungen und die Kunst des 19. Jahrhunderts, den Interessierte ab Frühjahr 2003 im Internet unternehmen können. Information: www.museumsinsel-berlin.de Atelierstipendium Blick ins andere Deutschland Tradition verpflichtet: Mit der deutschen Wiedervereinigung kehrte die Dresdner Bank in jene Stadt zurück, deren Namen sie trägt. Seit über zehn Jahren engagiert sich die zur Allianz Group gehörende Frankfurter Bank in der sächsischen Metropole, geschäftlich wie kulturell. Zu den wohl spannendsten Kunstprojekten der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank gehören die so genannten Atelierstipendien unter dem Titel „dynamo.eintracht“, benannt nach den Fußballklubs der beiden Städte. Je ein Absolvent der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Städelschule Frankfurt erhält durch sie die Chance, ein Jahr in der Partnerstadt zu arbeiten. Finanziert werden Wohnatelier und Lebensunterhalt von der Kulturstiftung Dresden in Zusammenarbeit mit den Städten Dresden und Frankfurt am Main. Bis Ende 2003 wird der in Greifswald geborene Frank Lippold ein Kunstprojekt in der westdeutschen Großstadt realisieren. Die Jury erkannte ihm das Stipendium zu, weil seine Arbeitsweise – Abdrücke von klassischen Holzschnitten einzuscannen und digital zu bearbeiten – das Potenzial für eine völlig neuartige Kunstform birgt. Sascha Pohle, Absolvent der Städelschule Frankfurt, überzeugte die Juroren mit einer Installation zum Thema Schlafmöglichkeit (Foto oben). Er wird bis Ende 2003 in Dresden arbeiten. Information: www.dresdner-bank.com, www.dynamoeintracht.de Coexistence Verständigung durch Kunst Mehr als 200 000 Menschen haben allein in Berlin im Sommer 2002 die drei mal fünf Meter großen Plakate der Wanderausstellung „Coexistence“ vor dem Reichstag gesehen, auf denen 35 renommierte internationale Künstler ihre Visionen zum gewaltfreien Zusammenleben dokumentiert hatten. Präsentiert wurde die Ausstellung vom „Museum on the Seam for Dialogue, Understanding and Coexistence“ in Jerusalem und der Dresdner Bank. Gemeinsames Ziel ist es, zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Integration anzuregen und das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen zu fördern. „Coexistence“, unter der Schirmherrschaft der UNESCO, wird derzeit in Kapstadt gezeigt, danach ist die Ausstellung in Wien, Amsterdam, Paris, London und in den USA zu sehen. Informationen: www.mots.org.il 120 Two 2003
Informationen zur Nachhaltigkeit Nachhaltiges Wirtschaften gewinnt national wie international an Bedeutung. Die Allianz will dazu einen Beitrag leisten. Neben den ökonomischen Erfordernissen erfüllt sie deshalb in hohem Maß auch ökologische und soziale Ansprüche.
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