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edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

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GESELLSCHAFT & WIRTSCHAFT<br />

2.1 Risikomanagement<br />

Zeit zum Handeln<br />

Bei politischen Risiken denken viele Menschen zuerst an internationale Krisenherde.<br />

Eine ebenso große Herausforderung für die Regierenden ist es, das<br />

Gemeinwesen zu modernisieren. Längst fordern Experten mehr Markt, mehr<br />

Eigeninitiative und mehr Freiheit. Nichts geht ohne den Mut zu Reformen.<br />

V ON STEPHAN LORZ<br />

1960<br />

1965<br />

1970<br />

1975<br />

1980<br />

1985<br />

1990<br />

1995*<br />

2000<br />

2002**<br />

Anteile am<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

in Prozent<br />

Entwicklung der Steuer- und Abgabenquote<br />

Abgabequote<br />

Steuerqoute<br />

* Ab 1991 Deutschland insgesamt<br />

** Schätzung<br />

Quelle: Bundesfinanzministerium<br />

33,4<br />

23,0<br />

34,1<br />

23,5<br />

35,6<br />

23,5<br />

39,1<br />

23,5<br />

40,7<br />

24,5<br />

40,3<br />

23,5<br />

38,2<br />

22,1<br />

41,3<br />

22,5<br />

43,2<br />

24,6<br />

42,0<br />

23,0<br />

Existenzangst plagt die Deutschen – Angst um<br />

den Arbeitsplatz, um die Rente, die Gesundheitsversorgung,<br />

um das wirtschaftliche Wohlergehen<br />

des Landes und seiner Bürger. Auch um die<br />

Zukunftsaussichten scheint es schlecht bestellt.<br />

Der nächsten Generation wird es nicht besser<br />

ergehen als der gerade in Lohn und Brot stehenden<br />

– eher schlechter, sagen Wirtschaftswissenschaftler<br />

vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Entwicklung voraus. Steigende Steuer- und<br />

Abgabenbelastungen und ein weiter sinkendes<br />

Wirtschaftswachstum werden sie begleiten. Ausländische<br />

Wirtschaftsblätter wie der „Economist“<br />

sprechen angesichts dieser Situation bereits von<br />

der „deutschen Krankheit“.<br />

WENIGER WACHSTUM, HÖHERES RISIKO<br />

Das ökonomische Risikomanagement scheint versagt<br />

zu haben. Einflussreiche Institutionen wie<br />

der Internationale Währungsfonds (IWF), die<br />

OECD, die Europäische Zentralbank oder die<br />

Deutsche Bundesbank sowie die meisten Wirtschaftswissenschaftler<br />

führen diese Entwicklung<br />

auf Versäumnisse der Wirtschaftspolitik zurück.<br />

Sie habe notwendige Strukturreformen über eine<br />

längere Periode ignoriert, verschleppt oder nur<br />

unzulänglich umgesetzt, heißt es immer wieder<br />

in ihren Studien.<br />

Schon 1987 wies der Sachverständigenrat zur<br />

Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

(„Fünf Weise“) in seinem Jahresgutachten auf<br />

„überfällige“ Strukturreformen in der Steuerpolitik,<br />

auf dem Arbeitsmarkt und im Sozialstaatsbereich<br />

hin, um das Wachstum zu stimulieren<br />

und um wieder mehr Arbeitsplätze entstehen zu<br />

lassen. Bei der Vorstellung ihres jüngsten Gutachtens<br />

im November 2002 wurden die „Fünf<br />

Weisen“ sogar noch deutlicher: In einem 20-<br />

Punkte-Katalog forderten die Wissenschaftler<br />

niedrigere Steuern und Abgaben, weniger Staat<br />

und weniger Regulierungen, mehr Markt, mehr<br />

42 Two 2003

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