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edition two corporate responsibility magazine ... - Phase 4 GmbH

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UMWELT<br />

3.1 Klimawandel<br />

Was uns die Flut lehrt<br />

Das „Jahrhunderthochwasser“ im Sommer 2002 hat enorme Schäden<br />

verursacht und eine hitzige Debatte angestoßen: Sind die schweren<br />

Unwetter bereits Anzeichen für einen menschengemachten Klimawandel?<br />

Die Wissenschaft ist sich fast einig und hält eine Lösung parat.<br />

V ON CHRISTIAN SCHÜTZE<br />

Das Hochwasser an Elbe, Mulde und Donau ist<br />

abgeflossen, die Schäden sind bilanziert. Wenngleich<br />

die Überflutung von Keller und Wohnung<br />

oder Geschäftsräumen jedem einzelnen Betroffenen<br />

katastrophal erschien, war das finanzielle<br />

Desaster tatsächlich kleiner, als die verheerenden<br />

Fernsehbilder zunächst befürchten ließen. Auf<br />

9,2 Milliarden Euro statt auf 20 Milliarden belaufen<br />

sich die Schäden nach Angaben der Bundesregierung.<br />

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Mecklenburg wurden 3000 Häuser zerstört,<br />

25 000 beschädigt. Die Schadenssumme bei Privaten<br />

beträgt 2,1 Milliarden, bei der gewerblichen<br />

Wirtschaft 1,7 Milliarden, bei der Landwirtschaft<br />

290 Millionen Euro. Soweit sie versichert waren,<br />

sind viele Schäden bezahlt. Allein die Allianz hat<br />

nach der Katastrophe 96 000 Schadensfälle reguliert<br />

und dabei in Deutschland 770 Millionen<br />

Euro ausgereicht. Hinzu kamen Tausende Versicherungsfälle<br />

vor allem in Tschechien und Österreich.<br />

Doch das Hochwasser hat nicht nur erhebliche<br />

Schäden verursacht, sondern auch eine Debatte<br />

angestoßen. Längst beschäftigt nicht mehr nur<br />

Experten seither die Frage: Sind die Fluten ein<br />

unvermeidbares Naturereignis, oder sind sie<br />

Anzeichen für einen menschengemachten Klimawandel?<br />

In einer Wissenschaftsdisziplin wie der<br />

Klimaforschung fällt eine spontane An<strong>two</strong>rt<br />

nicht leicht. Die Klimaforschung befasst sich mit<br />

langsamen Veränderungen und bietet deshalb der<br />

Öffentlichkeit wenig Dramatik. Das „Jahrhunderthochwasser“<br />

indes weckte neues Interesse, sich<br />

mit diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander<br />

zu setzen.<br />

INTERNATIONALE URSACHENFORSCHUNG<br />

Erstmals erfuhr die Klimaforschung Mitte der<br />

siebziger Jahre große Beachtung. Damals kam der<br />

Verdacht auf, die massenhafte Freisetzung von<br />

Spurengasen durch industrielle und gesellschaftliche<br />

Prozesse könnte die Ursache für die messbare<br />

Erwärmung der Erdatmosphäre sein. Sollten<br />

das scheinbar harmlose Kohlendioxid (CO2),<br />

Methan, Lachgas und die so vielfältig nützlichen<br />

chlorierten Kohlenwasserstoffe den hauptsächlich<br />

vom Wasserdampf erzeugten natürlichen<br />

Treibhauseffekt verstärken? Ein weltumspannendes<br />

Forschungsprogramm wurde organisiert.<br />

Mehr als 2000 Wissenschaftler, die im Intergovernmental<br />

Panel on Climatic Change (IPCC)<br />

seither zusammenarbeiten, diskutieren die Ergeb-<br />

Two 2003 61

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