future value
future value
future value
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
224<br />
Langfristfertigung<br />
Grundsätzlich erlauben das deutsche hgb bzw. die deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
auch bei langfristiger Auftragsfertigung eine Gewinnrealisierung erst nach Lieferung und Abnahme des<br />
Gesamtauftrages, d.h. frühestens wenn die vertraglich vereinbarte Leistung weitgehend erbracht und<br />
die verbleibenden Risiken unwesentlich sind („completed contract method“).<br />
Gemäß us-gaap ist demgegenüber für diese Aufträge eine Gewinnrealisierung nach dem Leistungsfortschritt<br />
geboten, wenn eine hinreichend verlässliche Ermittlung von Gesamterlösen, Gesamtkosten<br />
und Fertigstellungsgrad möglich ist („percentage of completion method“). Die Bilanzierung ist hauptsächlich<br />
in sop 81-1 und in arb 45 geregelt.<br />
Unrealisierte Gewinne im Rahmen der Stichtagsbewertung/Marktbewertung<br />
Nach hgb sind gemäß dem Imparitätsprinzip nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, nach us-gaap<br />
sind hingegen auch unrealisierte Gewinne zu berücksichtigen. Dies zeigt sich in folgenden Positionen:<br />
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />
Während nach hgb nicht kursgesicherte Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum<br />
Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet werden, sind<br />
nach us-gaap gemäß sfas 52 alle Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtagskurs<br />
umzurechnen mit der Konsequenz, dass auch unrealisierte Kursgewinne ergebniswirksam<br />
werden.<br />
Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens<br />
Wertpapiere sind nach hgb zu fortgeführten Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten am<br />
Bilanzstichtag anzusetzen. Nach us-gaap erfolgt die Wertpapierbewertung gemäß sfas 115 in Abhängigkeit<br />
von der Zuordnung auf bestimmte Kategorien. Die im ThyssenKrupp Konzern vorhandenen, jederzeit<br />
veräußerbaren Wertpapiere („available-for-sale“) sind am Bilanzstichtag immer mit Marktwerten<br />
zu bilanzieren, so dass auch nicht realisierte Gewinne berücksichtigt werden. Die Veränderungen aus<br />
der Marktbewertung sind erfolgsneutral direkt im Eigenkapital zu erfassen.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Nach hgb gibt es keine verbindliche Vorgehensweise zur Bilanzierung und Bewertung derivativer Finanzinstrumente,<br />
so dass die Bewertung unter Berücksichtigung des Anschaffungskosten-, Realisationsund<br />
Imparitätsprinzips erfolgt.<br />
Nach gängiger Interpretation des hgb führt auch ein globaler interner Sicherungszusammenhang<br />
(Macro-Hedge) dazu, dass die betroffenen Bilanzpositionen mit dem Sicherungswert angesetzt werden.<br />
Im Gegensatz dazu sind nach us-gaap alle originären und derivativen Finanzinstrumente stets mit dem<br />
Marktwert anzusetzen. Unter bestimmten restriktiven Bedingungen liegt nach us-gaap ein bilanziell zu<br />
berücksichtigender Sicherungszusammenhang vor, der dazu führt, dass Marktwertschwankungen von<br />
zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten nicht unmittelbar zu Aufwand bzw. Ertrag werden,<br />
sondern zeitweilig im Eigenkapital abgegrenzt werden. Die Kriterien für einen bilanziellen Sicherungs-