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Langfristfertigung<br />

Grundsätzlich erlauben das deutsche hgb bzw. die deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

auch bei langfristiger Auftragsfertigung eine Gewinnrealisierung erst nach Lieferung und Abnahme des<br />

Gesamtauftrages, d.h. frühestens wenn die vertraglich vereinbarte Leistung weitgehend erbracht und<br />

die verbleibenden Risiken unwesentlich sind („completed contract method“).<br />

Gemäß us-gaap ist demgegenüber für diese Aufträge eine Gewinnrealisierung nach dem Leistungsfortschritt<br />

geboten, wenn eine hinreichend verlässliche Ermittlung von Gesamterlösen, Gesamtkosten<br />

und Fertigstellungsgrad möglich ist („percentage of completion method“). Die Bilanzierung ist hauptsächlich<br />

in sop 81-1 und in arb 45 geregelt.<br />

Unrealisierte Gewinne im Rahmen der Stichtagsbewertung/Marktbewertung<br />

Nach hgb sind gemäß dem Imparitätsprinzip nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, nach us-gaap<br />

sind hingegen auch unrealisierte Gewinne zu berücksichtigen. Dies zeigt sich in folgenden Positionen:<br />

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />

Während nach hgb nicht kursgesicherte Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum<br />

Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet werden, sind<br />

nach us-gaap gemäß sfas 52 alle Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtagskurs<br />

umzurechnen mit der Konsequenz, dass auch unrealisierte Kursgewinne ergebniswirksam<br />

werden.<br />

Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens<br />

Wertpapiere sind nach hgb zu fortgeführten Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten am<br />

Bilanzstichtag anzusetzen. Nach us-gaap erfolgt die Wertpapierbewertung gemäß sfas 115 in Abhängigkeit<br />

von der Zuordnung auf bestimmte Kategorien. Die im ThyssenKrupp Konzern vorhandenen, jederzeit<br />

veräußerbaren Wertpapiere („available-for-sale“) sind am Bilanzstichtag immer mit Marktwerten<br />

zu bilanzieren, so dass auch nicht realisierte Gewinne berücksichtigt werden. Die Veränderungen aus<br />

der Marktbewertung sind erfolgsneutral direkt im Eigenkapital zu erfassen.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Nach hgb gibt es keine verbindliche Vorgehensweise zur Bilanzierung und Bewertung derivativer Finanzinstrumente,<br />

so dass die Bewertung unter Berücksichtigung des Anschaffungskosten-, Realisationsund<br />

Imparitätsprinzips erfolgt.<br />

Nach gängiger Interpretation des hgb führt auch ein globaler interner Sicherungszusammenhang<br />

(Macro-Hedge) dazu, dass die betroffenen Bilanzpositionen mit dem Sicherungswert angesetzt werden.<br />

Im Gegensatz dazu sind nach us-gaap alle originären und derivativen Finanzinstrumente stets mit dem<br />

Marktwert anzusetzen. Unter bestimmten restriktiven Bedingungen liegt nach us-gaap ein bilanziell zu<br />

berücksichtigender Sicherungszusammenhang vor, der dazu führt, dass Marktwertschwankungen von<br />

zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten nicht unmittelbar zu Aufwand bzw. Ertrag werden,<br />

sondern zeitweilig im Eigenkapital abgegrenzt werden. Die Kriterien für einen bilanziellen Sicherungs-

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