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72<br />
Der Materialaufwand betrug<br />
2001/2002 insgesamt<br />
20,7 Mrd €, ein Rückgang<br />
um 4 %.<br />
Beschaffungsmärkte im relativ günstigen Klima<br />
Auf den Beschaffungsmärkten führten rückläufige Nachfrage, freie Produktionskapazitäten bei<br />
den Lieferanten sowie schwächere Ölpreise zu einem relativ günstigen Klima. Das Preisniveau<br />
bewegte sich über die gesamte Produkt- und Dienstleistungspalette zwischen stabil und sinkend.<br />
Nur in wenigen Fällen erhöhten sich die Preise auf Grund von Marktveränderungen. Versorgungsengpässe<br />
sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten. Der Materialaufwand belief sich auf 20,7 Mrd €,<br />
das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 4 %.<br />
Trotz der schwierigen Stahlmarktsituation blieb die weltweite Eisenerznachfrage auf hohem<br />
Niveau. Grund dafür war in erster Linie der starke Anstieg der Nachfrage aus China wegen der<br />
dort deutlich ausgeweiteten Roheisen- und Rohstahlproduktion. Gegen diesen Trend konnten<br />
wir für das Kalenderjahr 2002 in us-Dollar gerechnet niedrigere Preise durchsetzen. Wichtigste<br />
Lieferländer waren nach wie vor Brasilien, Kanada und Australien.<br />
Die zuletzt enormen Preissteigerungen für Kohle beeinflussten unsere Einstandspreise bis<br />
in die erste Hälfte des Jahres 2002 hinein. Während für Kokskohle von April 2002 an nochmals<br />
höhere Preise akzeptiert werden mussten, sanken infolge der stark gefallenen Kraftwerkskohlepreise<br />
die Preise für Einblaskohle seit Anfang 2002. Die für Massengüter wichtigen Seefrachten<br />
entwickelten sich weiter günstig.<br />
Für Legierungselemente haben sich die Preise im Laufe des Berichtsjahres zum Teil wieder<br />
deutlich erhöht, nachdem sie zuvor sehr niedrig waren. Gründe für die Preissteigerungen<br />
waren der weltweit kräftige Produktionsanstieg in der Rostfrei-Industrie sowie der Abbau überhöhter<br />
Rohstoffvorräte. Während die Nickelpreise ausgehend von ihrem niedrigsten Niveau im<br />
Oktober 2001 wieder kräftig anzogen, blieb der Preis für Chrom fast im gesamten Berichtsjahr<br />
niedrig. Erst im letzten Quartal konnten die Chromerzeuger wieder Preiserhöhungen durchsetzen.<br />
Da Stahlschrott sowie legierter Schrott weiter nur eingeschränkt verfügbar waren, stiegen die<br />
Preise weiter.<br />
Die Preise für bezogene Werkstoffe entwickelten sich teilweise aus regionalen, teilweise aus<br />
qualitativen Gründen sehr unterschiedlich. Betroffen waren sowohl Langprodukte aus Stahl wie<br />
auch Aluminiumlegierungen. Die Preise für sonstige Werkstoffe, wie Kunststoffe, Gusseisen<br />
und weitere Stahlerzeugnisse, bewegten sich im Vergleich zum Vorjahr zwischen spürbaren<br />
Reduzierungen und Konstanz. Das letzte Quartal des Geschäftsjahres ließ jedoch auch in dieser<br />
Beschaffungsgruppe Tendenzen einer Preissteigerung erkennen.