Wissensmanagement in sozialen Einrichtungen - Sozialinformatik
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allem müssen wir anders lernen.“ „Aber wie?“, wollte nun jeder wissen. „Ich<br />
sehe da drei D<strong>in</strong>ge: Erstens müssen wir unser Lernen von Ottos Vision lenken<br />
lassen. Zweitens müssen wir überdenken, ob Wölfe wirklich so klug s<strong>in</strong>d, wie<br />
wir bisher glaubten. Drittens müssen wir mehr über Wölfe wissen und ihr Tun<br />
verstehen lernen. Lasst uns losziehen und Ideen sammeln und Informationen<br />
e<strong>in</strong>holen. Lasst uns so viel wie möglich über die Wölfe herausf<strong>in</strong>den und dieses<br />
Wissen dann teilen.“ Die Schafe zogen los.<br />
E<strong>in</strong>ige Schafe waren ziemlich sauer über Mariettas Worte. „Lernen – schön<br />
und gut. Aber wenn der Zaun nicht hoch genug ist, können wir nichts tun. Wir<br />
haben nicht die Möglichkeiten, ihn höher zu machen.“ „Diese Respektlosigkeit<br />
vor unseren Väter, die uns gelehrt haben, dass Wölfe zum Leben gehören.<br />
Da kommt so e<strong>in</strong> junges Lamm und will alles besser wissen.“ Andere nahmen<br />
sich Mariettas Worte zu Herzen: „Marietta hat Recht. Die Wölfe sche<strong>in</strong>en<br />
nur manchmal zu kommen; das macht ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n.“ „Letzten Sommer, als wir<br />
diese Trockenheit hatten schienen die Wölfe sehr viel häufiger zu kommen.<br />
Hmm ...“ „Vielleicht spr<strong>in</strong>gen die Wölfe gar nicht über den Zaun ...“<br />
Als alle Schafe wieder zusammenkamen, herrschte Unruhe. Shep begann:<br />
„Freunde, wir haben uns heute hier versammelt, um Otto und se<strong>in</strong>er Vision<br />
zu gedenken. Hat jemand etwas mitzuteilen?“ Sogleich brach e<strong>in</strong>e Diskussion<br />
darüber aus, ob die Wölfe über den Zaun spr<strong>in</strong>gen können oder nicht: Wie<br />
konnte es se<strong>in</strong>, dass bei Trockenheit viele Schafe verschw<strong>in</strong>den, nach starken<br />
Regenfällen dagegen nicht. Da platzte Curley völlig außer Atem <strong>in</strong> die Versammlung:<br />
„Schnell, folgt mir!“, rief sie. Alle rannten bl<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>gs h<strong>in</strong>ter ihr her.<br />
Bald kamen sie an e<strong>in</strong>e Stelle des Zauns, unter der e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Bach h<strong>in</strong>durchfloss.<br />
„Schaut!“, rief Curley und deutete mit ihrem Huf auf e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Knäuel<br />
Wolle, das am Stacheldraht direkt über der Wasseroberfläche h<strong>in</strong>g. „Ich habe<br />
systematisch den Zaun abgesucht und das entdeckt, aber ich weiß nicht genau,<br />
was es bedeutet“, sagte sie. Die Schafe sahen sich fragende an. Schließlich<br />
rief e<strong>in</strong>er aus: „Ich hab’s! Die Wölfe kommen gar nicht über den Zaun. Sie<br />
kommen unter dem Zaun h<strong>in</strong>durch!“ E<strong>in</strong> anderes Schaf ergänzte: „Das macht<br />
S<strong>in</strong>n: Wenn Trockenheit herrscht, fließt ke<strong>in</strong> Wasser und Wölfe kriechen unten<br />
durch.“ „Und wenn es geregnet hat, gibt es zu viel Wasser und die Wölfe<br />
kommen nicht unten durch“, me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong> anderer. Die Aufregung wuchs merk-<br />
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