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Wissensmanagement in sozialen Einrichtungen - Sozialinformatik

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Man kann durch e<strong>in</strong> virtuelles ‚Bitte nicht stören!–Schild’ festlegen, wann<br />

man für Fragen von Kollegen zur Verfügung steht. Bei der Suchfunktion<br />

wurde auch auf Benutzerfreundlichkeit geachtet. So kann man nach Wissensträgern,<br />

Wissengebieten, Organisationsbezeichnungen oder nach Volltexte<strong>in</strong>trägen<br />

suchen. Bei Siemens wurde auf zwei D<strong>in</strong>ge grundlegend geachtet:<br />

Zum e<strong>in</strong>en auf die E<strong>in</strong>fachheit und zum anderen auf die Benutzerfreundlichkeit.<br />

Diesen Merkmalen ist es auch zu verdanken, dass nach dem Start 1999<br />

bereits e<strong>in</strong> Jahr später nahezu die Hälfte aller Mitarbeiter mit Intranetzugang<br />

ihre persönliche Yellow Page erstellt hatten und die Wissensprofile mehr als<br />

50000 Mal genutzt worden waren.<br />

Es war wichtig, die Mitarbeiter bei der Entstehung und der Entwicklung mit<br />

e<strong>in</strong>zubeziehen. Auch musste der Betriebsrat früh über das Vorhaben <strong>in</strong>formiert<br />

werden, da es sich um persönliche Daten der Mitarbeiter – wenn auch<br />

freiwillig gegeben - handelte. E<strong>in</strong> wichtiger Faktor war auch die Freiwilligkeit.<br />

Jeder, der von sich e<strong>in</strong> Wissensprofil erstellt, tut dies, weil er überzeugt<br />

vom System ist. Um die kritische Masse zu erreichen, da so e<strong>in</strong> System eigentlich<br />

nur funktioniert, wenn genügend Profile vorhanden s<strong>in</strong>d, veranstaltete<br />

Siemens e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>nspiel - der Hauptgew<strong>in</strong>n: e<strong>in</strong>e Reise nach New York.<br />

Jeder der von sich e<strong>in</strong>e Yellow Page erstellte, konnte sich für das Gew<strong>in</strong>nspiel<br />

registrieren lassen. Für viele war dies aber nicht alle<strong>in</strong> der Grund, sich anzumelden.<br />

Denn e<strong>in</strong>e Studie ergab, dass es mehr Neuanmeldungen gab als<br />

Teilnehmer bei der Verlosung, weil die Mitarbeiter mehr an dem Nutzen des<br />

Systems <strong>in</strong>teressiert waren.<br />

Die E<strong>in</strong>führung von Yellow Pages wurde über Veranstaltungen, Fortbildungen,<br />

Workshops oder Newslettern kommuniziert. E<strong>in</strong> Erfolgsfaktor s<strong>in</strong>d<br />

dabei auch die ‚Success Stories’, die den Nutzen der Yellow Pages verdeutlichen.<br />

Nachdem bei Siemens die kritische Masse erreicht wurde, g<strong>in</strong>g man zur<br />

Qualitätssicherung über. Man wollte nicht mehr jede Kompetenz erfassen,<br />

sondern nur Spezialwissen (vgl. Trillitzsch, Klostermeier, 2001).<br />

„Es geht beim <strong>Wissensmanagement</strong> eben nicht um den vielzitierten<br />

Satz ‚Wenn wir nur wüssten, was wir wissen’, sondern um die Maxime,<br />

‚Wenn wir nur das, was wir wissen, zu Geschäft machen würden’. Und<br />

dafür gilt es, das Wissen aller Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter zu<br />

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