Wissensmanagement in sozialen Einrichtungen - Sozialinformatik
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1 E<strong>in</strong>leitung<br />
„Outlearn<strong>in</strong>g the wolves – e<strong>in</strong>e Geschichte zum E<strong>in</strong>stieg<br />
Es war e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Schafherde, die lebte auf e<strong>in</strong>er schönen, saftigen, grünen<br />
Weide. Aber die Schafe hatten ke<strong>in</strong>en Frieden, denn die Wölfe überschatteten<br />
ihr Leben. Manchmal, wenn die Schafe am Morgen aus dem Schlaf<br />
erwachten, war e<strong>in</strong>es von ihnen gegangen – wahrsche<strong>in</strong>lich angerichtet für e<strong>in</strong><br />
Wolfsmahl mit Spargelspitzen. Die Weide war umzäunt von e<strong>in</strong>em spitzigen<br />
Stacheldraht. Aber die Wölfe kamen trotzdem. Die Herde wurde über die<br />
Jahre h<strong>in</strong>weg dennoch immer größer. Man rechnete mit gelegentlichen Verlusten<br />
– so traurig das auch war. Aber es war eben schon immer so.<br />
Ich möchte Ihnen nun Otto vorstellen. Aber Vorsicht: Schließen Sie Otto<br />
nicht allzu sehr <strong>in</strong>s Herz; ihn erwartet <strong>in</strong> dieser Geschichte e<strong>in</strong> jähes Ende.<br />
Otto war traurig über die Resignation <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Herde. „Ich habe e<strong>in</strong>en Traum<br />
...“, sagte Otto und erklomm e<strong>in</strong>en Hügel, damit ihn alle hören konnten. „Ich<br />
träume von dem Tag, an dem ke<strong>in</strong> Schaf mehr für e<strong>in</strong> Wolfsmahl sterben<br />
muss.“ „Das ist absurd“, sagte Shep, das Schaf. „Der Wolf ist so sicher wie<br />
der Sonnenaufgang am Morgen.“ „Ich glaube auch, dass das vorherbestimmt<br />
ist“, fügte e<strong>in</strong> anderes Schaf h<strong>in</strong>zu. „Denn schau’ selbst, wie unsere Herde im<br />
Schatten des Wolfes wachsen konnte. „ Das macht Otto nur noch trauriger.<br />
„Solange der Wolf da ist, ist unsere große Anzahl nur die halbe Wahrheit“,<br />
sprach Otto. „Wir reden uns stark und sehen nicht, wo wir schwach s<strong>in</strong>d. Wir<br />
sagen alle, gegen den Wolf kann man nichts machen. Aber woher wissen wir<br />
denn, dass das wahr ist?“ E<strong>in</strong> Schaf namens Curley antwortete: „Es ist wahr.<br />
Nicht e<strong>in</strong>mal der Zaun kann die Wölfe fernhalten. Sie haben wohl gelernt, wie<br />
man über den Zaun spr<strong>in</strong>gt. Wölfe lernen sehr schnell.“ „Dann müssen wir<br />
eben noch schneller lernen“, sagte Otto. „Wir müssen e<strong>in</strong>e lernende Schafherde<br />
werden.“<br />
„Aber wir lernen doch“, Shep war offensichtlich e<strong>in</strong>geschnappt. „Erst kürzlich<br />
habe ich gelernt, mir mit me<strong>in</strong>en Zähnen e<strong>in</strong>en Dorn aus dem Huf zu ziehen.“<br />
Der Rest der Herde schaute Shep <strong>in</strong>teressiert an. „Und ich habe gelernt, e<strong>in</strong><br />
Loch zu graben, schaut mal!“, sagt Gigi und begann, den Boden zu traktie-<br />
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