Wissensmanagement in sozialen Einrichtungen - Sozialinformatik
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Kommunikationsstörungen<br />
Trotz aller neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, mit denen<br />
man die Quantität und die Geschw<strong>in</strong>digkeit steigern kann, muss dies<br />
noch lange nicht für die Qualität der Kommunikation gelten. In manchen<br />
Fällen können die neuen Technologien auch zu Kommunikationsstörungen<br />
führen oder diese verschärfen, wie beispielsweise die Informationsflut von<br />
hunderten E-Mails, die für die Mensch-Mensch-Kommunikation ke<strong>in</strong>en<br />
Raum mehr lassen. Denn die besten und ausgefeiltesten Techniken s<strong>in</strong>d, beim<br />
Erwerb und Transfer von Wissen wertlos, wenn die Kommunikations- und<br />
Kooperationskultur mangelhaft ist. Diese baut sich nur auf, wenn e<strong>in</strong>e ‚Vertrauenskultur’<br />
vorhanden ist. Diese ist mehr wert als jede neue Technologie,<br />
die sich käuflich erwerben lässt, was mit ‚Vertrauenskultur’ nicht möglich ist.<br />
Die Kommunikationskultur <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung entscheidet über<br />
Erfolg oder Misserfolg. Vorraussetzung ist e<strong>in</strong>e Vertrauenskultur, die offene<br />
Kommunikations- und Informationskultur ermöglicht (vgl. Frey, 2000).<br />
Symptome schlechter Kommunikation können sich <strong>in</strong>nerhalb und zwischen<br />
Gruppen <strong>in</strong> zu schnellem Streben nach Harmonie verfestigen. Dies bedeutet,<br />
dass alles was das Gesamtbild stört, selbst wenn es konstruktive Vorschläge<br />
s<strong>in</strong>d, nicht aufgenommen wird. Die Informationsweitergabe zwischen den<br />
verschiedenen Abteilungen ist häufig nicht ausreichend. Diese Auffälligkeit<br />
ist e<strong>in</strong>er der größten Kostenfaktoren <strong>in</strong> Organisationen, da verh<strong>in</strong>dert wird,<br />
die richtige Information, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu haben. E<strong>in</strong>e<br />
weitere Kommunikationsstörung liegt vor, wenn nur die Inhaltsebene gesehen<br />
wird und die Beziehungsebene außer Acht gelassen wird. Ursachen für nicht<br />
gel<strong>in</strong>gende Kommunikation können u. a. e<strong>in</strong> Problem des Macht- bzw. des<br />
Autoritätsverlustes se<strong>in</strong>, aber auch falsche Belohnungsmechanismen. Wenn<br />
offene Kommunikation nicht richtig ‚belohnt’ wird und nur eigene Interessen<br />
im Vordergrund stehen führt dies oft zu Kommunikationsstörungen.<br />
Wie funktioniert also nun richtige und gel<strong>in</strong>gende Kommunikation? Zum e<strong>in</strong>en<br />
durch e<strong>in</strong>e stabile Vertrauensbasis, kommunikative Kompetenz und e<strong>in</strong>e<br />
konstruktive Streit- und Konfliktkultur (vgl. Frey, 2000).<br />
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