Wissensmanagement in sozialen Einrichtungen - Sozialinformatik
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Oft wird das gelernte Wissen zu trägem Wissen anstatt zu Handlungswissen,<br />
welches eigentlich benötigt wird. Leider aber ist oft das erlernte Wissen<br />
aus Aus- und Weiterbildung fern von realen Anwendungen und wird so zu<br />
trägem Wissen, das ohne realen Bezug im Kontext zum Alltag steht. Um dieses<br />
Problem zu lösen muss, aus konstruktivischer Sicht, bereits beim Lernen<br />
angesetzt werden. Lernen sollte immer von realen Fragestellungen und Problemen<br />
ausgehen und kann somit Antworten und Lösungen liefern, die auch<br />
gebraucht werden (vgl. Re<strong>in</strong>mann-Rothmeier, Mandl, 1997).<br />
Um gelerntes Wissen flexibel nutzen zu können, s<strong>in</strong>d selbststeuerung und<br />
Kooperation wichtige Komponenten. Beim Selbstgesteuerten Lernen bestimmt<br />
das Individuum selbst, was und wie es lernt. Es setzt sich se<strong>in</strong>e eigenständigen<br />
Ziele und Wege diese auch zu erreichen. Kooperatives Lernen<br />
umfasst teamorientiertes Arbeiten, <strong>in</strong> dem man von anderen lernen kann (vgl.<br />
Re<strong>in</strong>mann-Rothmeier, Mandl, 1997).<br />
Lernbarrieren schwächen die Wettbewerbsfähigkeit e<strong>in</strong>er Organisation. Die<br />
Ursachen von möglichen Barrieren s<strong>in</strong>d oft sehr komplex. Mögliche Lernbarrieren<br />
können se<strong>in</strong>:<br />
• Strategische Kurzsichtigkeit: Es wird sich nicht um die Entwicklung<br />
neuer Produkte gekümmert. Man widmet sich statt dessen eher der<br />
Verfe<strong>in</strong>erung von schon bestehenden Produkten.<br />
• Information overload: E<strong>in</strong>e Überflutung von Informationen kann dazu<br />
führen, dass die benötigten Informationen nicht gesichtet werden<br />
können. E<strong>in</strong> folgenschweres Beispiel dafür ist z. B. die Entführung<br />
des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer <strong>in</strong> den 70er Jahren. Dem BKA<br />
fehlte es damals nicht an Informationen über se<strong>in</strong>e Entführung. Im<br />
Gegenteil durch die Rasterfahndung hatte es so viele H<strong>in</strong>weise auf<br />
das Versteck der Terroristen gegeben, dass es aber nicht möglich war,<br />
unter den vielen H<strong>in</strong>weisen das richtige zu ermitteln.<br />
• Fehlselektion: Es werden eher die Informationen wahrgenommen die<br />
z. B. <strong>in</strong> die eigene Weltanschauung passen oder die emotional besetzt<br />
s<strong>in</strong>d. Inhalte, die sich gegen die eigene Me<strong>in</strong>ung oder Anschauung<br />
richten, werden oft ausgeblendet. So kommt es auch, dass man an<br />
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