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Das Männerhassbuch - Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das ...

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67. Y-Chromosom<br />

67.1. Die Behauptung<br />

In den Medien war um die Zeit der Jahrhundertwende herum oftmals die Rede von einer angeblichen<br />

Unterentwickeltheit des männlichen Y-Chromosoms gegenüber dem weiblichen X-Chromosom.<br />

Abgefasst wurden diese Berichte oft auch in einer äußerst menschenverachtenden, pervertierten,<br />

rassistischen Sprache. Formulierungen wie "Mangelwesen Mann", "degenerierendes Y-Chromosom",<br />

"verkrüppeltes Y-Chromosom", "genetischer Schrott", "genetischer Defekt", genetischer Müll" waren<br />

dabei in der Medienlandschaft weit verbreitete Standardfloskeln. Ein bekanntes deutsches<br />

Nachrichtenmagazin ließ sich in dem Zusammenhang sogar zu der geschmacklosen Schlagzeile: "Eine<br />

Krankheit namens Mann" hinreißen.<br />

67.2. Die verschwiegenen Fakten<br />

Einige häufig zu hörende Falschmeldungen über <strong>das</strong> Y-Chromosom und die tatsächlichen<br />

Gegebenheiten:<br />

67.2.1. Größe<br />

Behauptung:<br />

<strong>Das</strong> Y-Chromosom wäre klein und "mickrig".<br />

Die Wahrheit:<br />

Diese Meinung basiert auf der mittlerweile wissenschaftlich widerlegten Lehrmeinung, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

gesamte Y-Chromosom aus 78 Genen mit rund 23 Millionen Basenpaaren bestünde. Forscher des<br />

Humangenetischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg entdeckten Mitte des ersten<br />

Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts einen neuen Bereich mit etwa 500 Kilobasen Umfang und insgesamt<br />

acht möglichen Genen. Zudem fanden sie heraus, <strong>das</strong>s ein Großteil dieser Sequenzen auch auf<br />

weiteren Chromosomen vorkommt.<br />

67.2.2. Qualität<br />

Behauptung:<br />

<strong>Das</strong> Y-Chromosom wäre von schlechter Qualität.<br />

Die Wahrheit:<br />

Es sei hier stellvertretend nur einer der Vorzüge des Y-Chromosoms genannt. Durch dieses<br />

Chromosom werden beispielsweise genetische Fehler schneller sichtbar. <strong>Das</strong> verhindert eine<br />

weitläufige Ausbreitung des genetischen Fehlers. Hätten Männer ebenfalls zwei X-Chromosomen,<br />

würde <strong>das</strong> die Ausbreitung genetischer Fehler begünstigen.<br />

67.2.3. Vitalität<br />

Behauptung:<br />

Frauen hätten mit ihren beiden X-Chromosomen im Gegensatz zu Männern zwei "vor Leben nur so<br />

strotzende" Chromosomen.<br />

Die Wahrheit:<br />

<strong>Das</strong> zweite X-Chromosom bei Frauen ist inaktiv, da eine doppelte Gen-Aktivität auf lange Zeit<br />

gesehen wahrscheinlich zur Lebensunfähigkeit weiblicher Individuen geführt hätte. Die Natur – stellen<br />

wir sie uns der Einfachheit halber mal als denkendes Wesen vor – desaktivierte daher dieses zwei X-<br />

Chromosom, so<strong>das</strong>s es nur als eine Art "Gen-Archiv" für die Erbinformationen auf dem ersten X dient.<br />

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