Das Männerhassbuch - Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das ...
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5. Inquisition als Unterhaltung für die Allgemeinheit<br />
Ebenfalls eine Möglichkeit könnte darin bestehen, <strong>das</strong>s es für die breiten Massen von jeher einen<br />
hohen Unterhaltungswert besaß, wenn jemand öffentlich gelyncht wurde, ganz gleich, ob körperlich<br />
oder sozial. Hinrichtungen waren in der gesamten Zeit des Mittelalters ein Volksspektakel mit hohem<br />
Zulauf. Der solchermaßen der "Volksgerichtsbarkeit" Übergebene musste gar nicht sonderlich eine<br />
Übertretung begangen haben beziehungsweise konnte auch völlig unschuldig sein. Es genügte, wenn<br />
er einer sozialen Gruppe angehörte, welche vom jeweiligen Zeitgeist für vogelfrei erklärt wurde. So<br />
gesehen stehen die Männerhasser von heute in einer langen, langen geschichtlichen Tradition.<br />
6. Männer als individueller Sündenbock<br />
Es ist wenig bekannt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wort Sündenbock auf einen religiösen Brauch der alten Israeliten<br />
zurückgeht. Einmal im Jahr wurden anlässlich eines religiösen Festes sämtliche Sünden der<br />
Gemeindemitglieder symbolisch auf einen Bock übertragen. Diesen trieb man nach dem feierlichen<br />
Akt dann mit Stöcken zum Stadttor hinaus.<br />
In diesem psychologischen Prinzip liegt vielleicht auch ein Erklärungsschlüssel für den modernen<br />
Männerhass. Wenn eine Person oder Gruppe vorhanden ist, die man "nach Herzenslust" mit negativen<br />
Attributen besetzen kann, den man "durch und durch schlecht machen kann", dann bleibt es einem so<br />
auf bequeme Weise erspart, über eigene charakterliche Unzulänglichkeiten nachdenken zu müssen.<br />
7. Männer als kollektiver Sündenbock<br />
Wir leben in einer Zeit globaler Krisen und Unsicherheiten. Unaufhörlich erreichen uns<br />
Negativmeldungen über Terrorismus, den Zustand der Umwelt, neue Seuchen wie Ebola. Mehr und<br />
mehr werden in den einstigen westlichen Wohlstandsländern Massenarbeitslosigkeit, Rückgang der<br />
sozialen Netze und Perspektivlosigkeit zur täglichen Normalität.<br />
Diese übermächtigen, den gesamten Erdball umspannenden und aus einem höchst komplexen Netz<br />
bestehenden Bedrohungen, welche Tausende Einzelaspekte umfassen, erzeugen ein Gefühl von<br />
diffuser, allgegenwärtiger Angst.<br />
Um diesbezüglich jedoch eine Psychohygiene durchführen zu können, bedarf es eines ganz konkreten<br />
Feindbildes aus Fleisch und Blut. Eines Feindbildes zum Anfassen.<br />
Welches man auch gefunden hat: D I E Männer! D I E Männer sind dumm, böse, schlecht, gewalttätig<br />
und für jeden Misstand inklusive Regenwetter verantwortlich, salopp formuliert. Somit ist eine<br />
komplexe Welt wieder einfach geworden. Denn alles, was wir nicht auf eine sehr simple Weise<br />
erklären können, macht uns instinktiv Angst. <strong>Das</strong> ist scheinbar ein noch aus dem Tierreich vererbter<br />
Reflex.<br />
8. Gruppendynamik<br />
Wenn irgendeine soziale Gruppe oder einzelne Person gemobbt wird und über einen langen Zeitraum<br />
nichts zu deren Verteidigung geschieht, dann werden irgendwann auch einmal die passivsten,<br />
zurückhaltendsten, oder härter formuliert, feigsten Personen "mutig". Personen, die im normalen<br />
Leben oftmals jede Form von Konfrontation oder Herausforderung scheuen. In einer Situation jedoch,<br />
in der sie sich gefahrlos am Massenmobbing einer sozialen Gruppe beteiligen können, fühlen sie sich<br />
auf einmal "stark".<br />
9. Männerhass als Mittel zur Erreichung von Aufmerksamkeit in den Medien<br />
Vermutlich noch niemals in der Geschichte zuvor war die Anzahl der Medien so groß und<br />
unüberschaubar wie heute. Und um in diesem "Meer" noch wahrgenommen zu werden, sind<br />
klarerweise hoch emotionalisierte Themen geeigneter als nüchterne. Salopp formuliert, werden die<br />
aktuellen Änderungen im Einkommenssteuerrecht von Ecuador weniger Leserinteresse erregen als ein<br />
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