Das Männerhassbuch - Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das ...
Das Männerhassbuch - Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das ...
Das Männerhassbuch - Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
43.3.2. Diffusion<br />
Diffus deshalb, da die Merkmale, welche in den Medien als angeblich typische Zeichen für<br />
Metrosexuelle genannt wurden, teilweise so allgemein waren, <strong>das</strong>s sie auf nahezu jede soziale Gruppe<br />
hätten zutreffen können. So hieß es unter anderem wortwörtlich, Metrosexuelle<br />
würden in Großstädten leben,<br />
seien beruflich erfolgreich,<br />
würden den Wirtschaftsteil der Zeitung lesen,<br />
würden scharf gewürztes Fleisch lieben.<br />
43.3.3. Bizarrheit<br />
Als bizarr lässt sich die Berichterstattung aus folgenden Gründen bezeichnen:<br />
Es tauchte im Rahmen der Berichterstattung mehrfach die Behauptung auf, über Kunstsinn, Sinn<br />
für stilvolles Essen oder für Ästhetik überhaupt hätten unter Männern bisher nur Homosexuelle<br />
verfügt. Und seit neuestem würden über diese angeblichen homosexuellen Tugenden auch<br />
metrosexuelle Männer verfügen, welche sie von Homosexuellen übernommen hätten. Von der<br />
Geschlechtspartnerwahl her seien metrosexuelle Männer durchaus auf Frauen ausgerichtet,<br />
jedoch hätten sie einen angeblich typisch homosexuellen Ästhetiksinn übernommen.<br />
Behauptungen, die keiner Form von Praxisbeobachtung standhalten können. Kulturinsider<br />
können bestätigen, <strong>das</strong>s auf kulturellen Veranstaltungen aller Genres von jeher ein ausgewogen<br />
gemischt-geschlechtliches Publikum zugegen war. So wie man es umgekehrt auch nicht als<br />
sachlich gelten lassen kann, Homosexuellen per se einen höheren Sinn für Geschmack und<br />
Ästhetik zuzuschreiben als den Anhängern aller anderen sexuellen Orientierungen.<br />
Ebenfalls bizarr muteten die teilweise verzweifelten Versuche einiger Medien an, außer David<br />
Beckham weitere prominente Vorbilder zu finden. So wurden teilweise Politiker, die schon lange<br />
vor der Erfindung dieses Worts Wert auf ein telegenes Äußeres legten, kurzerhand zu<br />
Metrosexuellen erklärt. Gleichermaßen verfuhr man auch posthum mit einigen längst<br />
verstorbenen Hollywood-Schauspielern, die zu ihren Glanzzeiten ebenfalls für ihr gepflegtes<br />
Äußeres bekannt waren.<br />
Verzweifelt und bizarr wirkten auch die Versuche, die so genannte Metrosexualität historisch zu<br />
rechtfertigen. Man führte an, <strong>das</strong>s bereits Herrscher vergangener Zeiten intensiv Puder und<br />
Cremes benutzt haben. Nicht erwähnt hat man dabei jedoch die Tatsache, <strong>das</strong>s dies seinerzeit<br />
keinen Selbstzweck hatte, sondern der Ersatz für eine damals nicht vorhandene Badekultur war.<br />
43.3.4. Unsachlichkeit<br />
Zum Punkt Unsachlichkeit lässt sich folgendes sagen:<br />
Viele Medienvertreter versuchten, der Öffentlichkeit zu suggerieren, es gäbe im Wesentlichen<br />
nur zwei Gruppen von Männern: auf der einen Seite hoffnungslos ungepflegte und auf der<br />
anderen Seite so genannte Metrosexuelle. Als geistige Ursache hierfür lässt sich <strong>das</strong> seit langem<br />
kursierende männerfeindliche Vorurteil vermuten, demzufolge sämtliche heute lebenden Männer<br />
der westlichen Welt vom Charakter her entweder dem Extrem Macho oder dem Extrem Softie<br />
zuzurechnen wären.<br />
Medienvertreter verteidigten den Trend mit der Behauptung, <strong>das</strong>s von jeher nur Frauen die<br />
Aufgabe gehabt hätten, sich für die Männer attraktiv zu machen, und nun im Zuge der<br />
Geschlechtergleichberechtigung dies nun endlich zum ersten Mal auch in die andere Richtung<br />
- 84 -