Das Männerhassbuch - Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das ...
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Sich auf dieses zweite, quasi "scheintote" X etwas einzubilden, ist daher Unsinn.<br />
Man kann also zusammenfassen: Während eine Frau nur über ein aktives X-Chromosom verfügt,<br />
besitzt ein Mann ein aktives X- und ein aktives Y-Chromosom.<br />
67.2.4. Datenschrott?<br />
Behauptung:<br />
Die Hälfte der rund 59 Millionen Basen auf dem Y-Chromosom sei "genetischer Müll".<br />
Die Wahrheit:<br />
Besagte "Müllhälfte" enthält nicht nur eine ganze Reihe lebenswichtiger Gene. Sie "managt" auch im<br />
Alleingang etwas, wozu Frauen zwei X-Chromosomen brauchen. Wie schon erwähnt, dient <strong>das</strong> zweite<br />
X-Chromosom bei Frauen als eine Art "Gen-Backup" für den Fall, <strong>das</strong>s irgendwelche genetischen<br />
Fehler auftreten. Mit Hilfe dieser Sicherheitskopie können diese dann wieder repariert werden.<br />
Männer hingegen schaffen <strong>das</strong> mit Hilfe eines einzigen Y-Chromosoms. Und zwar sind auf dem Y-<br />
Chromosom fast alle Gene doppelt anzutreffen, angeordnet in acht so genannten Palindromen. Bei<br />
dem Wort handelt es sich im allgemeinen Sinne um eine Bezeichnung für Spiegelverkehrtheit. Die<br />
Sprachwissenschaft etwa kennt diesen Ausdruck als Kategorie für Wörter, die von vorn und von hinten<br />
gelesen die gleiche Bedeutung ergeben (so zum Beispiel "Lagerregal"). In diesem Fall handelt es sich<br />
um wiederholte Gen-Sequenzen in umgekehrter Reihenfolge. Dadurch können Gene im Falle einer<br />
Mutation leicht durch ihre am anderen Ende gespeicherten Sicherheitskopien ersetzt werden.<br />
Auch weiß man längst durch den Vergleich mit anderen Primaten, <strong>das</strong>s sich mindestens sechs der acht<br />
Palindrome auf dem Y-Chromosom bereits vor fünf Millionen Jahren entwickelt haben – lange bevor<br />
der Mensch auf dem Planeten auftrat.<br />
67.2.5. Schlechter Abklatsch des X-Chromosoms?<br />
Behauptung:<br />
<strong>Das</strong> Y-Chromosom wäre kein eigenständiges Chromosom, sondern eine quasi "minderwertige",<br />
degenerierte Abart des weiblichen X-Chromosoms, bei dem ein Stück "weggebrochen" sei. Nur <strong>das</strong> X-<br />
Chromosom sei ein "vollwertiges" Geschlechtschromosom. So wurden Männer von einem bekannten<br />
deutschen Nachrichtenmagazin unter anderem schon einmal wörtlich als "genetisch verkorkste<br />
Frauen" bezeichnet, denen "die Natur einen Defekt in den Zellkern eingebaut" habe.<br />
Die Wahrheit:<br />
<strong>Das</strong> Y-Chromosom ist beileibe kein "kaputtes" X-Chromosom. Und darüber hinaus ist es sehr wohl<br />
auch ein eigenständiges Chromosom. Es hat sich im Laufe von Millionen von Jahren spezifische<br />
Eigenschaften angeeignet, die sich bei keinem X-Chromosom finden lassen. Diverse Gene befinden<br />
sich darauf, die sich auf dem X-Chromosom nicht entdecken lassen. Zum Beispiel die zur<br />
Spermienproduktion. Der Mann verfügt also über mehr Gene als die Frau.<br />
Zusammenfassend kann man sagen: Der Mann trägt prinzipiell alle Gene in sich, die auch Frauen<br />
besitzen. Allerdings hat der Mann, durch sein Y-Chromosom, zusätzlich noch einige mehr als die Frau.<br />
67.2.6. "Die Natur ist mit dem Mann unzufrieden."<br />
In "wissenschaftlichen" Medienberichten zum Thema Y-Chromosom findet sich öfters mal die etwas<br />
merkwürdig klingende Standardfloskel "Die Natur ist mit dem Mann unzufrieden." Dieser Satz hat<br />
sich bereits richtig eingebürgert. Was verbirgt sich dahinter?<br />
Eigentlich nichts weiter als die Tatsache, <strong>das</strong>s der Prozess evolutionärer Veränderung beim Y-<br />
Chromosom im Gegensatz zum weiblichen X-Chromosom noch in vollem Gange ist. Während beim<br />
naturgeschichtlich wesentlich älteren X-Chromosom diese Entwicklung bereits weitestgehend<br />
abgeschlossen ist, besitzt <strong>das</strong> männliche Y-Chromosom noch jede Menge Entwicklungspotenzial. Wie<br />
man also sieht, handelt es sich dabei in Wahrheit um eine positive Angelegenheit.<br />
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