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Jahresbericht 2011 - Ostalb-Klinikum

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Warnfunktion für Körper<br />

„Während akuter Schmerz biologisch sinnvoll<br />

ist und eine Warnfunktion für den Körper<br />

hat, ist dies bei chronischen Schmerzen<br />

nicht gegeben“, erklärt Dr. Günter Baumgärtner,<br />

Chefarzt der Orthopädischen<br />

Abteilung und Leiter des Schmerzzentrums.<br />

Zur Behandlung chronischer Schmerzpatienten<br />

müssen aus Sicht der Schmerzforschung<br />

Fachkräfte verschiedener<br />

Disziplinen zusammenarbeiten. Das ist in<br />

Ichenhausen der Fall:<br />

Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Psychologen,<br />

Krankengymnasten, Masseure<br />

und Ergotherapeuten stimmen ein individuelles<br />

Therapiekonzept für ihre Patienten<br />

ab. Ziel ist es, die erforderliche Schmerzmedikation<br />

zu optimieren. „Bei der Verwendung<br />

von morphinähnlichen Stoffen<br />

müssen einige Regeln beachtet werden“,<br />

erläuterte Dr. Baumgärtner. Hierzu gehöre<br />

es nach Möglichkeit, verzögert wirksame<br />

Opioide zu verwenden, die länger wirksam<br />

seien. Daneben sei eine Versorgung der<br />

Patienten Tablettenform anzustreben.<br />

„Die Medikamente sollen nach einem<br />

festen zeitlichem Schema in enger Abstim-<br />

mung mit dem behandelnden Arzt genommen<br />

werden“, betont der Mediziner. Unter<br />

Beachtung dieser Regeln seien Opioide gut<br />

verträglich und die Nebenwirkungen gut<br />

beherrschbar.<br />

„Warnen muss ich hingegen vor der Verwendung<br />

von frei verkäuflichen Schmerzmitteln,<br />

die häufig verschiedene Wirksubstanzen<br />

in Kombination enthalten<br />

und gerade dadurch zum Beispiel Kopfschmerzen<br />

verursachen können“, erklärt<br />

Dr. Baumgärtner.<br />

Schmerz verringern<br />

Mit optimierter medikamentöser Einstellung<br />

und mit bedarfsweiser Einspritzung<br />

der schmerzhaften Stellen kann häufig eine<br />

deutliche Verringerung des Schmerzniveaus<br />

erreicht werden. Vor allem für Injektionen<br />

in Wirbelsäulennähe steht in der m&i-<br />

Fachklinik Ichenhausen die Hilfe eines Computertomographen<br />

zur Verfügung.<br />

In kleinen Gruppen und mit Hilfe der Psychologie<br />

lernt der Patient, den Schmerz im<br />

Alltag zu integrieren und auch mit neuem<br />

Lebensmut eine neue private und berufliche<br />

Perspektive zu planen.<br />

Auch wenn chronische Schmerzen noch<br />

nicht endgültig erforscht sind, ist bekannt,<br />

dass das Schmerzgedächtnis eine große<br />

Rolle spielt. Hier setzt die Übungstherapie<br />

in der m&i-Fachklinik Ichenhausen an.<br />

„Viele Schmerzpatienten müssen erst wieder<br />

lernen, die anfangs wegen chronischen<br />

Schmerzen vermiedenen Bewegungen<br />

wieder durchzuführen und so wieder einen<br />

weitgehend normalen Funktionszustand<br />

herzustellen“, so der Chefarzt.<br />

Chronischer Schmerz ist oft sehr schwer<br />

komplett heilbar, kann aber andererseits<br />

häufig gelindert werden.<br />

Zur Aufnahme im Schmerzzentrum ist<br />

der Einweisungsschein des Hausarztes<br />

erforderlich.<br />

Bei akuten immobilisierenden Schmerzen<br />

ist eine sofortige Aufnahme nach Einweisung<br />

des Hausarztes oder Facharztes<br />

möglich.<br />

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