Olof Alexandersson Lebendes Wasser
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Schauberger wird staatlicher Konsulent für<br />
Holzschwemmanlagen<br />
Bald kam ein Angebot des Bundesministers Buchinger über eine<br />
Anstellung als Reichskonsulent für Holzschwemmanlagen. Schauber-<br />
ger nahm das Angebot an und bekam einen vertragsgebundenen Lohn,<br />
der doppelt so hoch war wie das Gehalt eines Akademikers in gleicher<br />
Position. Der Lohn sollte außerdem in Gold ausbezahlt werden, was<br />
von besonderer Bedeutung in der damaligen Inflationszeit war.<br />
In den folgenden Jahren reiste Schauberger als Berater in ganz<br />
Österreich herum. Mit seinem nächsten Vorgesetzten, dem Minister<br />
Thaler, der Abstammung nach ein Tiroler Bergbauer, verstand er sich<br />
sehr gut. Dafür war aber sein Verhältnis zur akademischen Fachwelt<br />
umso gespannter. Insbesondere ärgerten sich die akademisch ausgebil-<br />
deten Fachleute über diesen "Emporkömmling", weil er einerseits be-<br />
fugt war, Anweisungen in technischen Angelegenheiten zu geben,<br />
wozu er jedoch mit seiner geringen Ausbildung unmöglich geeignet sei,<br />
anderseits aber einen Lohn bezog, auf den er als Nichtakademiker kei-<br />
nen Anspruch hatte. Die Verbitterung der Akademiker stieg natür-<br />
lich, als deren Versuch mißglückte, die Anlagen Schaubergers zu ko-<br />
pieren. In Reichraming versuchte man ähnliche Anlagen wie in Steyr-<br />
ling ohne die Hilfe Schaubergers zu bauen. Obwohl man sie bis ins<br />
letzte Detail kopiert hatte, blieb das Holz trotzdem am Boden der<br />
Rinne liegen. Man mußte in den sauren Apfel beißen und Schauberger<br />
herbeiholen, der sie zum Teil umbauen ließ, worauf sie perfekt funk-<br />
tionierten. Unter seiner Anleitung wurden solche Anlagen in der Tal-<br />
schlucht des Mürztales an mehreren Stellen gebaut.<br />
Schaubergers Vorgesetzter, Minister Thaler, war zufrieden und be-<br />
neidete Schauberger keineswegs wegen seines Erfolges. Im Gegensatz<br />
dazu betrachteten die Akademiker das Maß für voll und beriefen einen<br />
Kongreß für akademische Forstleute in Salzburg ein. Sie schickten in<br />
der Folge ein Protestschreiben gegen die Anstellung Schaubergers<br />
nach Wien an das Parlament, wobei man sich auf das für die Republik<br />
geltende Lohnschema berief. Angesichts dieses Angriffes gab Buchin-<br />
ger nach, rief Schauberger zu sich und teilte ihm mit, daß sein Gehalt<br />
ungesetzlich sei und in weiterer Folge nicht ausbezahlt werden kann.<br />
Andererseits war die Regierung geneigt, Schauberger im Dienst zu be-<br />
halten. Sein Gehalt sollte auf die Hälfte gekürzt werden, gleichzeitig<br />
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