Olof Alexandersson Lebendes Wasser
Olof Alexandersson Lebendes Wasser
Olof Alexandersson Lebendes Wasser
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hatte gesehen, wie diese Moosfäden allesamt gegen die Strömung wie-<br />
sen, was er in Zusammenhang mit der Energie des <strong>Wasser</strong>s brachte.<br />
Diese Moosfäden waren die Fühler, die umso mehr gegen den Strom<br />
zeigten, je größer die Ordnung im <strong>Wasser</strong>lauf in bezug auf Bewegung<br />
und Temperament war. Solche Bäche zerstörten nie ihr Bett und gin-<br />
gen nie über, auch nicht nach heftigem Niederschlag.<br />
Flurbereinigung im Gällivaregebiet im nördlichen Schweden (Foto Päl-Nils Nilsson)<br />
Dies aber änderte sich, sobald der Wald geschlägert wurde. Die<br />
Bäche reagierten als erste - sie wurden zu Wildbächen. Das Moos am<br />
Grund wurde weggespült und verschwand auf Nimmerwiedersehen.<br />
Das <strong>Wasser</strong> konnte seine Läufe nicht mehr sauber halten, es lagerte<br />
Schutt und Schlamm ab, was wiederum den <strong>Wasser</strong>lauf staute und<br />
schließlich Überschwemmungen verursachte. In der Folge griff das<br />
<strong>Wasser</strong> sein eigenes Bett an, unterspülte die Ufer, trat über und wurde<br />
eine große Gefahr für seine Umgebung - besonders nach Regen oder<br />
während der Schneeschmelze. In weiterer Folge begannen die Quellen<br />
zu versiegen. Der Grundwasserspiegel sank in weitem Umkreis eines<br />
Kahlschlages. Zuguterletzt verschwanden auch die Bäche ganz - au-<br />
ßer nach einem großen Niederschlag, wo sie in kurzer Zeit zu einem<br />
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