Olof Alexandersson Lebendes Wasser
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sollte er dadurch entschädigt werden, daß die restliche Hälfte aus der<br />
sogenannten schwarzen Kasse des Ministers ausbezahlt werden sollte.<br />
Da wurde Schauberger rasend. Bei einer solchen Geheimniskrämerei<br />
wollte er nicht dabei sein. Wenn die Regierung nicht zu ihren Verträ-<br />
gen stehen könne, so danke er ab. Er habe geglaubt, daß das Land von<br />
Männern regiert würde und nicht von Sumpfhühnern etc. - er verab-<br />
schiedete sich auf der Stelle.<br />
Bei Großbaumeister Steinhard<br />
Schauberger wurde dadurch aber nicht arbeitslos. In der Tat wartete<br />
vor der Kanzleitür des Ministeriums ein gewisser Steinhard, der Direk-<br />
tor einer der größten Baufirmen Österreichs der damaligen Zeit. Die-<br />
ser bot ihm jetzt eine Stelle an. Schauberger sollte in seinem Dienst in<br />
ganz Europa Holzschwemmanlagen bauen. Dieser nahm an und blieb<br />
mehrere Jahre in seinen Diensten.<br />
Steinhard unterschrieb einen Vertrag mit der Regierung für eine<br />
große Anlage in Neuberg. Diese wurde 1928 gebaut, und im Vertrag<br />
wurde festgelegt, daß die Anlage innerhalb der ersten Laufzeiten 1.000<br />
Festmeter Holz transportieren sollte. Würde das gelingen, sollte Stein-<br />
hard von der Regierung eine Million Schilling als Prämie bekommen;<br />
würde diese Menge nicht erreicht werden, müsse die ganze Anlage auf<br />
Kosten Steinhards abgerissen werden. Die Anlage schaffte jedoch<br />
1.400 Festmeter in der ersten Stunde und Steinhard bekam seine Mil-<br />
lion. In einer festlichen Zeremonie übernahm der Staat die Holz-<br />
schwemmanlage. Steinhard rief bei dieser Gelegenheit Schauberger zu<br />
sich, vermachte ihm eine Golduhr mit Gravur und lobte ihn über alle<br />
Maßen.<br />
In einem offiziellen Regierungsprotokoll wurde die Anlage als ein<br />
technisches Wunderwerk bezeichnet und war bis 1951 in Betrieb - bis<br />
der ganze Wald abgeholzt war.<br />
Die einzige Dokumentation über dieses Wunderwerk ist der Film<br />
"Tragendes <strong>Wasser</strong>", den das österreichische Fremdenverkehrsbüro<br />
von der Anlage im Jahre 1930 aufgenommen hatte. Der Film ver-<br />
schwand während des 2. Weltkrieges, wurde aber 1961 in einem Archiv<br />
in Ostberlin wieder gefunden. Kopien davon wurden für die biotechni-<br />
schen Organisationen in Westdeutschland und Schweden angeschafft.<br />
Ein Teil des ursprünglichen Filmes ging verloren, der Rest war ver-<br />
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