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Olof Alexandersson Lebendes Wasser

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Die wunderbare Klangfarbe der aus diesem Holz (aus welchem<br />

auch Stradivari seine berühmten Geigen baute) erzeugten Instru-<br />

mente verweist nicht nur auf die gesündeste, weil natürlichste Ent-<br />

wicklungsart; dieses Holz hat auch eine fast unbegrenzte Dauer-<br />

haftigkeit.<br />

Vergleicht man nun die Struktur des nach der heutigen waldbauli-<br />

chen Praxis erzogenen Holzes mit diesem leider in der engeren Hei-<br />

mat schon sagenhaft gewordenen Qualitätsholzes, so kommt der<br />

nahezu unwiderbringliche Verlust, welchen wir durch Verkennung<br />

der oben angeführten Tatsache erlitten haben, erst voll zu Bewußt-<br />

sein.<br />

Es dürfte wohl schon in allernächster Zeit die Frage akut werden<br />

lassen, ob es sich denn auch wirklich lohnt, eines verhältnismäßig<br />

geringen Lichtzuwachses willen, die sich bereits nach einer kaum<br />

hundertjährigen Tätigkeit unserer modernen Forstwirtschaft zei-<br />

genden katastrophalen Qualitätsverluste in Kauf zu nehmen, ja da-<br />

mit sogar die Existenz unseres gesamten Hochwaldes zu riskieren.<br />

Ein näheres Studium und vor allem in der nächsten Zeit schon<br />

die dringend werdende Rückkehr zur Natur werden zeigen, daß<br />

der Wald nicht, wie man es bisher vermeinte, ein Ausbeutungsob-<br />

jekt, sondern speziell im Gebirge eine ausgesprochene Vorbedin-<br />

gung jeder Kultur ist und daß das immer größer werdende soziale<br />

Elend die Folge der heutigen Waldzerstörung ist.<br />

Was auf den ersten Blick also als ein großer Vorteil, ja geradezu als<br />

eine wissenschaftliche Errungenschaft erschien, stellte sich in der<br />

Praxis als ein vielleicht gar nicht wieder gutzumachender Nachteil,<br />

ja als ein kultureller Niedergang heraus.<br />

Eingehender Beobachtung kann es nicht entgehen, daß das Aus-<br />

sterben der einen Holzart eine Lücke im Medium der Ernährung<br />

(Boden) schafft und so die Vernichtung der einen Holzart das Ver-<br />

schwinden der anderen zur Folge hat. Es handelt sich hier um die<br />

Unterbrechung der <strong>Wasser</strong>- und damit Nährstoffzufuhr, die später<br />

des genaueren erörtert werden wird.<br />

Die bisher in der Praxis angewandten waldbaulichen Grundsätze<br />

der heutigen Forstwirtschaft (Kahlschlagwirtschaft) mit künstli-<br />

cher Verjüngung führen also zu einem qualitativen, und damit all-<br />

gemeinen Rückgang.<br />

Monokulturen von Nadelbäumen ersetzen den Mischwald. Wenn<br />

aber die Tanne aus der Gemeinschaft mit den Laubbäumen herausge-<br />

nommen wird, wächst sie gewiß schneller, die Jahresringe werden we-<br />

sentlich größer, die Quantität an Holz steigt, aber gleichzeitig geht die<br />

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