Olof Alexandersson Lebendes Wasser
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und Klugen" noch verborgen war. Man hatte doch mit eigenen Augen<br />
erkennen müssen, wie das archimedische Prinzip außer Funktion ge-<br />
setzt wurde, wie Stämme mit höherem spezifischem Gewicht als Was-<br />
ser, ja sogar Steine wie Kork in diesen Rinnen dahergeschwommen ka-<br />
men. Die ganze Angelegenheit mußte daher ausradiert werden. Eine<br />
staatliche Kommission wurde dafür eingesetzt, die Anlage in Neuberg<br />
gründlich zu studieren. Als Leiter der Kommission wurde der interna-<br />
tional anerkannte Hydrologe, Prof. Forchheimer, aus Wien bestellt.<br />
Professor Forchheimers neue Erfahrungen<br />
Mit viel Schwung nahm sich Forchheimer der Sache an. Er studierte<br />
die Rinnen, analysierte ihre Kurven und ihr Profil mathematisch, be-<br />
trachtete die Strömungsbilder und die Temperatur des <strong>Wasser</strong>s - kurz<br />
gesagt, er setzte sein ganzes Wissen über <strong>Wasser</strong> und <strong>Wasser</strong>anlagen<br />
ein, aber vergebens. Er konnte unmöglich erklären, warum diese my-<br />
steriösen Rinnen funktionierten, wie sie gebaut waren. Dann änderte<br />
er die Taktik und begann, Schauberger auf Schritt und Tritt zu folgen.<br />
Er begleitete ihn überall hin und befragte ihn immer wieder. Anfangs<br />
bekam er meist kurze und bissige Antworten, und diese meist in Aus-<br />
drücken, die Forchheimer nicht verstand. Eigentümlicherweise gab<br />
dieser nicht auf, sondern beschäftigte sich weiter mit der Sache.<br />
Schauberger fand allmählich heraus, daß Forchheimer anders war<br />
als die Wissenschaftler, die er früher getroffen hatte. Er war nicht höh-<br />
nisch und überlegen, sondern eher tief bekümmert darüber, daß er<br />
etwas gefunden hatte, was er nicht begreifen konnte. Gegen seinen<br />
Willen nahm Schaubergers Interesse für den gelehrten Mann zu, und<br />
langsam entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden.<br />
Sie begannen gemeinsam in Wald und Wiesen hinauszuwandern, wo<br />
ihm Schauberger die Naturphänomene zeigte, die er selbst schon lange<br />
mit Verwunderung studierte. Lassen wir einen Augenzeugen berich-<br />
ten, was sich während einer der ersten Exkursionen abspielte. Die bei-<br />
den Herren standen bei einem Gebirgsbach und diskutierten. Plötzlich<br />
sagte Schauberger:<br />
"Kann mir der Herr Professor sagen, wo das <strong>Wasser</strong> kälter ist: be-<br />
vor oder nachdem es um den Stein geflossen ist?" - und zeigte da-<br />
bei auf einen Stein in der Mitte des Baches, der in einer bestimmten<br />
Form zugeschliffen war.<br />
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