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Olof Alexandersson Lebendes Wasser

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also die Grundlage für die ständige Zufuhr von Nährstoffen zur Pflan-<br />

zenwelt, da diese ja gerade im Wurzelbereich abgelagert werden. Das<br />

ist der normale Vorgang, der unter anderem bewirkt, daß die Vegeta-<br />

tion nie Mangel zu leiden braucht. 13<br />

Für Gebiete in Polnähe mit Winter und Bodenfrost über eine län-<br />

gere Periode im Jahr wird der Nahrungstransport auf den Frühling<br />

konzentriert. Schnee und Bodenfrost isolieren effektiv gegen die At-<br />

mosphäre ab, und unter der Isolierschicht wird die Erdwärme bis in<br />

den Frühling hinein gehalten, wenn die Sonne mithilft, die gefrorene<br />

Erdschicht aufzulockern. Das Schmelzwasser dringt nun in die Erde<br />

ein, und in größeren Tiefen wird der oben genannte Prozeß in Gang ge-<br />

setzt, wobei die Nährstoffe mit großer Kraft an die Wurzelzone heran-<br />

geführt werden. Je kräftiger der Bodenfrost, desto besser der Nähr-<br />

stofftransport im Frühling. Schlechte Winter ergeben dagegen<br />

schlechte Ernten während der darauffolgenden Sommer. 14<br />

Beim halben Kreislauf dagegen geschieht kein derartiger Nährstoff-<br />

transport. Wenn der Boden nämlich karg ist aus Mangel an voller oder<br />

teilweiser Vegetation (etwa nach einen Kahlschlag), wird die Erdober-<br />

fläche von der Sonne aufgewärmt. Sie ist daher oft wärmer als der Nie-<br />

derschlag, der deshalb nicht in den Boden eindringen kann. Das Was-<br />

ser dringt also nur bis zu einer geringen Tiefe vor, weil es ja schnell auf-<br />

gewärmt wird. Alles läuft auf oder nahe der Bodenoberfläche schnell<br />

ab, ohne daß das <strong>Wasser</strong> Nährstoffe aus der Tiefe holen könnte. Es<br />

verdunstet rasch.<br />

Der <strong>Wasser</strong>kreislauf steht auch im Zusammenhang mit der Grund-<br />

wasserbildung und seinem Spiegel. Da nur der halbe Kreislauf ausge-<br />

bildet ist, gibt es auch kein Grundwasser - oder richtiger: es befindet<br />

sich in großen Tiefen. Der Grundwasserspiegel beruht nämlich auf der<br />

Kühlwirkung des Pflanzenkleides der Erde. Wenn in einer normalen<br />

Landschaft eine Trockenperiode auftritt, führt diese dazu, daß die Ab-<br />

dunstung der Bäume steigt, daß also Wärme vom Wurzelbereich ge-<br />

nommen wird, der sich in Richtung 4° C abzukühlen beginnt. Dadurch<br />

werden aber, gemäß dem archimedischen Prinzip, auf niedrigem Ni-<br />

veau befindliche wärmere <strong>Wasser</strong>massen hinauf zur Oberfläche ge-<br />

bracht, da wärmere <strong>Wasser</strong>schichten nie unter kälteren liegen können.<br />

13 <strong>Wasser</strong> mit höherem spezifischen Gewicht (kälter) kann sich nicht über <strong>Wasser</strong> mit niedrigem<br />

spezifischen Gewicht (wärmer) halten.<br />

14 "Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft", Nr. 5,1931.<br />

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