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Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...

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5 Realisierungsoptionen: <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> <strong>für</strong> <strong>Wangelnstedt</strong><br />

die anvisierte Hofstelle übertragen bekommen. Somit wäre die Gemeinde in der<br />

Lage, weitere Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude interessierten Zuzüglern anzubieten <strong>und</strong><br />

gewinnbringend weiterverkaufen. Auf der anderen Seite müssten die Verkäufer ihr<br />

Geld nicht mehr in <strong>für</strong> sie viel zu große „Groschengräber“ stecken <strong>und</strong> hätten die<br />

Gelegenheit, gemeinsam mit ihren Fre<strong>und</strong>en in der vertrauten Umgebung <strong>Wangelnstedt</strong>s<br />

ein neues <strong>und</strong> ihrem Alter angepasstes Zuhause zu gründen.<br />

Da sie mehrheitlich in einem landwirtschaftlichen Umfeld groß geworden sind – z.T.<br />

sogar bis vor wenigen Jahren in der Landwirtschaft aktiv waren – soll die geplante<br />

Senioren-WG eine ganz besondere Ausrichtung bekommen: Um nicht vollständig<br />

von der bisher ständig präsenten <strong>und</strong> einen wichtigen Teil des ländlichen Alltags<br />

ausmachenden Tierhaltung Abschied nehmen zu müssen, wollen die Senioren nicht<br />

nur das barrierefreie Wohnen, sondern auch das barrierefreie Halten von Nutztieren<br />

in ihrem neuen Zuhause möglich machen. Die Nutztiere sollen dabei selbstverständlich<br />

<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> sein – weil die Gemeinde mittlerweile ja zur „Lama-<br />

<strong>und</strong> Alpakagemeinde“ geworden ist, aber vor allem, weil die Tiere so einfach zu<br />

pflegen sind. Nicht zu viele Tiere dürfen es sein – vielleicht eines pro WG-Bewohner<br />

– denn sie müssen mit dem großen Garten auskommen, der gleichzeitig noch Platz<br />

<strong>für</strong> ein paar Gemüsebeete bieten soll.“<br />

Bewertung:<br />

Angesichts seiner vielen „Alten“ dürfte <strong>Wangelnstedt</strong> jede Chance nutzen wollen,<br />

einen neuen Weg zu beschreiten, um dieser Bevölkerungsgruppe möglichst lange<br />

ein angenehmes <strong>und</strong> selbstbestimmtes Leben in der Gemeinde zu ermöglichen.<br />

Die alternative Wohnform „Wohngemeinschaft“ könnte dabei durchaus eine interessante<br />

Perspektive darstellen: Eine eigene Wohnung, soziale Kontakte, Hilfe bei Bedarf<br />

– dies sind einige Vorteile, die eine Wohngemeinschaft bietet, <strong>und</strong> die sicherlich<br />

auch <strong>für</strong> viele alleinstehende <strong>Wangelnstedt</strong>er im Rentenalter eine willkommene Alternative<br />

zum Wohnen im eigenen Haus darstellen könnte.<br />

Als Vorbild hier<strong>für</strong> könnte z.B. die vom B<strong>und</strong>esfamilienministerium ausgezeichnete<br />

<strong>und</strong> geförderte Senioren-WG „Olga“ („Oldies leben gemeinsam aktiv“) in Nürnberg<br />

dienen, die in Zusammenarbeit mit einem Immobilienunternehmen in einem sanierten<br />

Haus mit elf Wohnungen eingerichtet wurde. Hier leben seit dem Jahr 2003 elf<br />

Frauen gemeinsam unter einem Dach, organisieren den WG-Alltag, pflegen den<br />

großen Garten <strong>und</strong> führen viele Unternehmungen in ihrer Freizeit durch. (vgl. WOHN-<br />

PROJEKT OLGA 2009).<br />

Dass eine solche Gemeinschaft auch im fortgeschrittenen Alter funktionieren kann,<br />

ist somit zumindest <strong>für</strong> den städtischen Raum nachgewiesen. Ob jedoch auch im<br />

ländlichen <strong>Wangelnstedt</strong> ein entsprechendes Angebot auf Resonanz stoßen würde,<br />

ist nur schwer abzuschätzen. Allerdings könnte mit der interessanten Verbindung<br />

„gemeinschaftliches Wohnen – gemeinschaftliche Nutztierhaltung“ speziell dem<br />

ländlichen Umfeld Rechnung getragen werden, um vielleicht auf diese innovative Art<br />

<strong>und</strong> Weise die in dieser Umgebung aufgewachsene Bevölkerung anzusprechen.<br />

Ein ehemaliger Landwirt beispielsweise, der über Jahrzehnte hinweg seinen Hof<br />

geführt hat <strong>und</strong> diesen mit viel Geld in Stand halten muss, da er sein vertrautes Umfeld<br />

nicht zurücklassen möchte, dürfte viel eher von einem Verkauf seines Gr<strong>und</strong>besitzes<br />

zu überzeugen sein, wenn ihm da<strong>für</strong> die Gelegenheit gegeben würde, in<br />

unmittelbarer Nähe unter wesentlich einfacheren Bedingungen zu leben <strong>und</strong> noch<br />

dazu die geliebte Nutztierhaltung weiterführen zu können...<br />

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