Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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2 Ausgangslage: Der demografische Wandel als problematischer Trend<br />
2.2 Auswirkungen des demografischen Wandels auf strukturschwache,<br />
ländliche Räume<br />
Sinkende Zahlen von jungen <strong>und</strong> eine immer größere<br />
Gruppe alter <strong>und</strong> hochbetagter Menschen, ein drastisch<br />
steigender Altersdurchschnitt – der demografische<br />
Wandel ist in weiten Teilen Deutschlands zu beobachten<br />
<strong>und</strong> führt vielerorts zu einem kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang.<br />
Allerdings stellt sich dieser Prozess<br />
gesamträumlich nicht einheitlich, sondern mit teils<br />
großen Unterschieden dar, denn „das räumliche Muster<br />
der Bevölkerungsdynamik hängt […] eng zusammen<br />
mit der Siedlungsstruktur <strong>und</strong> mit der wirtschaftlichen<br />
Dynamik [eines Gebietes]“ (BBR 2008: 3).<br />
In der Vergangenheit standen besonders die Neuen<br />
B<strong>und</strong>esländer <strong>für</strong> strukturschwache <strong>und</strong> langsam „ausblutende“<br />
Räume mit einer negativen Bevölkerungsdynamik.<br />
Heute jedoch werden zunehmend auch peripher<br />
gelegene, ländliche Räume in den Alten B<strong>und</strong>esländern<br />
zu den „Problemzonen“ Deutschlands gezählt (s. Abb. 5).<br />
Gekennzeichnet von einer traditionell niedrigen Einwohnerdichte,<br />
einer begrenzten Infrastrukturausstattung<br />
<strong>und</strong> fehlenden lokalen Arbeitsplätzen – besonders Abbildung 5: Räumliche Verteilung der künftigen<br />
aufgr<strong>und</strong> des wirtschaftlichen Bedeutungsverlustes des Bevölkerungsdynamik in Deutschland<br />
traditionellen Agrarsektors – bieten viele Gemeinden<br />
abseits größerer Wirtschaftszentren <strong>und</strong>/oder überregionaler Verkehrswege in der<br />
Regel ohnehin nur vergleichsweise wenig attraktive bzw. unbequeme Lebensbedingungen.<br />
Umstände, die sich in der Vergangenheit vor allem in einer Abwanderung<br />
(meist jüngerer) Erwerbstätiger <strong>und</strong> Familien widerspiegelten <strong>und</strong> schon seit längerem<br />
zu stetigen, meist aber noch eher moderaten Bevölkerungsverlusten führten.<br />
Wurde die Problematik dieses verhalten ablaufenden Prozesses von den betroffenen<br />
Gemeinden zunächst jedoch eher als unbedeutend abgetan, so lässt der<br />
voranschreitende demografische Wandel heute vielerorts die Bedeutung der bereits<br />
verbuchten Verluste schmerzhaft deutlich werden.<br />
Vor allem die niedrigen Geburtenzahlen, die nicht annähernd ausreichen, um in<br />
den Gemeinden die altersbedingten Bevölkerungsverluste auszugleichen <strong>und</strong> die<br />
Verschiebung der Altersstruktur zugunsten der Älteren führen zu immer schneller<br />
sinkenden Einwohnerzahlen <strong>und</strong> nehmen Dimensionen an, die bereits heute an die<br />
strukturelle Substanz gehen. Die Sicherstellung der Gr<strong>und</strong>versorgung wird immer<br />
schwieriger, da ein wirtschaftlicher Betrieb wichtiger Infrastruktureinrichtungen angesichts<br />
einer abnehmenden Nachfrage oftmals nicht mehr möglich ist.<br />
Starke Einschränkungen oder eine völlige Aufgabe von Einrichtungen zur Daseinsvorsorge<br />
gehören bereits heute in manchen Kommunen zum Alltag <strong>und</strong> setzen sich<br />
immer weiter fort: ÖPNV-Linien werden eingestellt oder zumindest in der Taktung<br />
stark zusammengestrichen, Läden <strong>für</strong> den täglichen Bedarf aufgegeben, Kindertagesstätten<br />
<strong>und</strong> Schulen zusammengelegt, Investitionen in sanierungsbedürftige,<br />
öffentliche Gebäude nicht mehr getätigt.<br />
Doch nicht nur im Verlust öffentlicher <strong>und</strong> versorgender Infrastrukturangebote<br />
Quelle: BBR 2008, verändert<br />
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