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Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...

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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />

ihren menschlichen „Familienmitgliedern“ aufbauen. Dementsprechend verhalten<br />

sie sich Menschen gegenüber wesentlich „gelassener“, als dies in der Regel bei<br />

<strong>Alpakas</strong> der Fall ist (HELM 2001: 29).<br />

Ist eine ausreichende Versorgung der Tiere mit Futter <strong>und</strong> Wasser gewährleistet, so<br />

müssen nur wenige weitere Pflegemaßnahmen unternommen werden, um eine artgerechte<br />

Haltung sicherzustellen: Zum einen müssen in regelmäßigen Abständen<br />

die hygienischen Verhältnisse auf der Weide <strong>und</strong> im Stall bzw. Unterstand geprüft<br />

werden. Art <strong>und</strong> Umfang der durchzuführenden Maßnahmen hängen dabei jedoch<br />

im Wesentlichen von den gegebenen Haltungsbedingungen ab.<br />

Sind separate Futtereinrichtungen installiert, so müssen diese von Verunreinigungen<br />

befreit werden. Ebenso muss ein etwaiger Wasserbehälter überprüft <strong>und</strong> gesäubert<br />

werden. Je nach Ausführung des Stalles, bzw. des Unterstandes oder Paddocks,<br />

müssen der Boden gereinigt (ggf. desinfiziert) <strong>und</strong> neu eingestreut sowie<br />

die Kotplätze gesäubert werden. Letztere sind auch auf der Weidefläche selbst von<br />

Zeit zu Zeit zu räumen, um eine stetige Ausdehnung des Kotplatzes zu verhindern<br />

<strong>und</strong> das Infektionsrisiko zu minimieren. Zudem könnte eine Mahd der betreffenden<br />

Stellen erforderlich werden, um das Vergeilen der Vegetation durch eine starke Eutrophierung<br />

zu verhindern.<br />

Bei den Tieren selbst sollte ständig auf mögliche Anzeichen einer Erkrankung geachtet<br />

(vgl. GAULY 1997: 120ff) <strong>und</strong> vorbeugend vor dem Austrieb auf die Weide im Frühjahr<br />

bzw. beim Aufstallen zum Winteranfang eine Entwurmung durchgeführt werden<br />

(ebd.: 132). Letztere wird in der Regel von einem fachk<strong>und</strong>igen Tierarzt vorgenommen,<br />

ebenso wie die stets durchzuführenden Impfungen.<br />

Eine Fahrt zum Tierarzt ist mit einzelnen Tieren relativ einfach zu unternehmen:<br />

Neuweltkameliden können problemlos auch in einem Kastenwagen oder in einem<br />

Auto mit großem Kofferraum transportiert werden. Ein Tierarzt könnte ebenfalls zur<br />

Geburtshilfe hinzugezogen werden müssen, obwohl eine Geburt bei Neuweltkameliden<br />

zumeist problemlos <strong>und</strong> ohne jede menschliche Hilfestellung abläuft.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer oft schnell nachwachsenden Bewollung sind (Wooly-) <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Alpakas</strong> regelmäßig zu scheren, was in Abständen von zwei Jahren (wenn notwendig<br />

auch jährlich) geschehen sollte, nicht nur um der gewonnenen Faser willen,<br />

sondern auch, um den Tieren die thermische Regulation zu erleichtern. Dazu kann<br />

auch das Bürsten des Felles beitragen (RAPPERSBERGER 2000: 82ff).<br />

Ebenfalls zu den regelmäßig zu leistenden Pflegemaßnahmen<br />

gehört die Hufpflege: Nützen sich<br />

die Zehennägel am vorderen Ende des Hufes<br />

nicht ausreichend ab, so müssen sie von Zeit zu<br />

Zeit per Hand – z.B. mit einer (Rosen-)Gartenschere<br />

– korrigiert werden, um ein Krummwachsen<br />

zu verhindern (ebd.: 89f).<br />

Bei Hengsten wird meist noch eine weitere Maßnahme<br />

erforderlich: Sie entwickeln ab etwa zweieinhalb<br />

Jahren sechs Kampfzähne, die – voll<br />

ausgebildet – zu einem Verletzungsrisiko <strong>für</strong> andere<br />

Tiere (z.B. bei Rangkämpfen) werden können.<br />

Diese sollten präventiv mit einer Hornsäge<br />

Abbildung 37: Kontrolle der Hufe<br />

entfernt werden (ebd.: 90f).<br />

Quelle: Jan Kirschtowski 2009<br />

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