Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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5 Realisierungsoptionen: <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> <strong>für</strong> <strong>Wangelnstedt</strong><br />
Womit wollte man Außenstehende auch positiv auf <strong>Wangelnstedt</strong> aufmerksam machen?<br />
– Mit den fehlenden Versorgungseinrichtungen, die eine individuelle Mobilität<br />
besonders mit dem Einstellen der letzten Busverbindung zwingend notwendig<br />
machen? Mit der Tatsache, dass in nahezu jeder Straße ein Gebäude langsam vor<br />
sich hin verrottet? Mit den nicht vorhandenen Kinderbetreuungsangeboten? Mit der<br />
Aussicht auf eine weiter sinkende Einwohnerzahl <strong>und</strong> die absehbare, kontinuierliche<br />
Aufgabe weiterer Einrichtungen? Mit dem Mangel an touristischer Attraktivität?<br />
<strong>Wangelnstedt</strong> blickt einer schwierigen Zukunft entgegen, die <strong>für</strong> seine verbliebenen<br />
Einwohner nichts Gutes erahnen lässt. Vielleicht sollte doch noch einmal versucht<br />
werden, das Ruder herumzureißen <strong>und</strong> mit einer neuen Strategie eine neue Richtung<br />
einzuschlagen? Vielleicht ist es da<strong>für</strong> aber auch bereits zu spät.<br />
5.3.2 Szenario 2: „Her mit den Neuweltkameliden!“<br />
Überregionale Zeitung, 11. Mai 2030. „Auf nach <strong>Wangelnstedt</strong> – da steppt das<br />
Lama!“ – Unter diesem Motto lädt eine kleine Gemeinde im Weserbergland bei<br />
Stadtoldendorf zum Festwochenende ein, <strong>für</strong> das insgesamt mehr als 5.000 Besucher<br />
erwartet werden. Diese werden vor Ort ein umfangreiches Angebot r<strong>und</strong> um<br />
das Thema „Neuweltkameliden“ bestaunen <strong>und</strong> die interessanten Tiere bei vielen<br />
abwechslungsreichen Aktivitäten näher kennenlernen<br />
können.<br />
Anlass <strong>für</strong> dieses große Fest ist ein bedeutendes<br />
Jubiläum: Vor 20 Jahren wurde in <strong>Wangelnstedt</strong><br />
damit begonnen, <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong><br />
in großem Umfang einzuführen. Angesichts<br />
schwerwiegender struktureller <strong>und</strong> demografischer<br />
Probleme war man auf der Suche nach<br />
geeigneten Problemlösungen im Jahre 2009<br />
durch einen Studenten der Universität Hannover<br />
auf die Neuweltkamelidenhaltung aufmerksam<br />
gemacht geworden. Dieser hatte in<br />
seiner Diplomarbeit die damals in Deutschland Abbildung 78: <strong>Lamas</strong> in Aktion<br />
noch recht ungewöhnlichen <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong><br />
auf ihre Eignung untersucht, in einer strukturschwachen ländlichen Gemeinde<br />
<strong>für</strong> neue Entwicklungsimpulse sorgen zu können <strong>und</strong> war dabei eher zufällig auf<br />
<strong>Wangelnstedt</strong> als Untersuchungsgebiet gestoßen. Da jedoch das Ergebnis seiner<br />
Untersuchung äußerst vielversprechend ausfiel <strong>und</strong> einige interessante Entwicklungsperspektiven<br />
<strong>für</strong> die Gemeinde erkennbar werden ließ, beschlossen die Verantwortlichen<br />
<strong>Wangelnstedt</strong>s daraufhin, das zukünftige Wohl der Gemeinde in der<br />
Neuweltkamelidenhaltung zu suchen:<br />
Nach einer Planungsphase von mehreren Monaten wurde schließlich vor genau 20<br />
Jahren der Startschuss <strong>für</strong> das Projekt „Lama <strong>und</strong> Alpakagemeinde <strong>Wangelnstedt</strong>“<br />
gegeben, das bis heute viel Beachtung nicht nur bei Fre<strong>und</strong>en der Neuweltkameliden<br />
sondern in der gesamten Öffentlichkeit findet.<br />
Und dies zu Recht: Mit den „neuen“ Tieren im Mittelpunkt ist in <strong>Wangelnstedt</strong> ein<br />
umfangreiches Gefüge aus zahlreichen Geschäftsmodellen <strong>und</strong> Aktivitäten entstanden,<br />
das <strong>für</strong> eine anhaltende lokale Dynamik sorgt, von der besonders die Bewohner<br />
der Gemeinde profitieren. Als größter Erfolg ist sicherlich zu bewerten, dass<br />
Quelle: PEDRICK 2006<br />
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