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Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...

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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />

natürlichen Ursprung auf dem amerikanischen Kontinent<br />

(„Neue Welt“). Dort ist sie auf dem südlichen Teil<br />

des Kontinentes weit verbreitet: Das anpassungsfähige<br />

Guanako kommt in Gebieten auf Meeresniveau<br />

ebenso vor wie im Hochgebirge, z.T. bis auf Höhen<br />

von mehr als 4.000 Metern, wobei sein „Lebensraum<br />

neben kalten <strong>und</strong> warmen Graslandschaften auch<br />

Buschgebiete, Baumsavannen <strong>und</strong> Trockenregionen<br />

[umfasst]“ (GAULY 1997: 1). Das Vikunja hingegen<br />

lebt ausschließlich im Hochland der Anden zwischen<br />

3.700 <strong>und</strong> 5.500 Metern, in „hochgelegenem Steppengebiet,<br />

welches oberhalb der Baumgrenze, aber<br />

unter der Schneegrenze in trockenkaltem Klima liegt“<br />

(ebd.: 3).<br />

Ursprünglich zu einigen Millionen in Südamerika vorkommend,<br />

wurden Guanako <strong>und</strong> Vikunja nach archäologischen<br />

Schätzungen dort schon vor 12.000<br />

Jahren vom Menschen bejagt. Der Beginn einer Domestizierung<br />

der bis dahin wildlebenden Tiere wird<br />

auf einen Zeitraum zwischen ca. 5.500 v. Chr. <strong>und</strong> ca. 3.500 v. Chr. geschätzt, womit<br />

die Gattung Lama als eine der ältesten Haustierrassen anzusehen ist (ebd.). Auf<br />

welche Weise sich die domestizierten Formen Lama <strong>und</strong> Alpaka herausbildeten, ist<br />

wissenschaftlich umstritten, sicher scheint nur, dass das heutige Lama (Lama glama)<br />

vom Guanako abstammt. Die Abstammung des <strong>Alpakas</strong> jedoch ist weitgehend<br />

unklar, es nimmt vermutlich „eine Stellung zwischen Vikunja <strong>und</strong> Guanako / Lama<br />

ein“ (ebd.: 4).<br />

In den Anfängen wurden domestizierte Neuweltkameliden von den Ureinwohnern<br />

Südamerikas vor allem zur Produktion von Fleisch, Leder <strong>und</strong> Fellen gehalten. Zunehmend<br />

jedoch spielten sie auch mehr <strong>und</strong> mehr eine volkswirtschaftliche Rolle,<br />

was um 1.470 n. Chr. zu Zeiten der Inka einen Höhepunkt erfuhr: Die Inka setzten<br />

die kräftig gebauten <strong>Lamas</strong> <strong>für</strong> den – oft auch militärischen – Transport von Rohstoffen,<br />

Lebensmitteln <strong>und</strong> Handelswaren über teils große Distanzen ein, während<br />

sie <strong>Alpakas</strong> in großen Herden hielten, um deren feine Wolle (wissenschaftlich korrekt<br />

ist die Bezeichnung „Faser“) zu Textilien zu verarbeiten. Spezielle Zuchtprogramme<br />

wurden eingeführt <strong>und</strong> neue Rassen entstanden: Unter anderem wurde<br />

versucht, <strong>Lamas</strong> speziell auf körperliche Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> auf eine verbesserte Wollqualität zu selektieren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten<br />

bildeten <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> das F<strong>und</strong>ament des Inkareiches<br />

<strong>und</strong> wurden daher hoch geschätzt bzw. sogar religiös<br />

verehrt.<br />

Mit der „Entdeckung“ <strong>und</strong> Eroberung Südamerikas durch<br />

die Spanier im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert jedoch verloren die einst<br />

so wichtigen <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> in kurzer Zeit ihre zentrale<br />

Bedeutung, da sie von neu importierten Haustieren<br />

wie z.B. Schafen <strong>und</strong> Eseln verdrängt oder durch eingeschleppte<br />

Krankheiten stark dezimiert wurden.<br />

Quelle: ALPAKAHOF QUESITZ (a)<br />

Abbildung 22: Altweltkameliden. Links: Dromedar,<br />

rechts: Trampeltier<br />

Abbildung 23: Neuweltkameliden. Links: Guanako,<br />

rechts: Vikunjas<br />

Abbildung 24: <strong>Lamas</strong> in Peru<br />

Quelle: ALPAKAHOF QUESITZ (b)<br />

Quelle: UMDIEWELT.DE<br />

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