Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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5 Realisierungsoptionen: <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> <strong>für</strong> <strong>Wangelnstedt</strong><br />
zelfall geprüft werden, doch scheint ein solcher Ansatz wirtschaftlich sinnvoller, als<br />
eine Betriebserweiterung oder gar eine Komplettumstellung. In der „Eingewöhnungsphase“<br />
dürfte ein Landwirt vermutlich keine Neuweltkameliden in einem Umfang<br />
kaufen, der eine Herdengröße im dreistelligen Bereich erreicht. Realistisch<br />
erscheint zu Beginn der Kauf einer niedrigen zweistelligen Zahl von Neuweltkameliden.<br />
Für deren Haltung müssten neben möglichen kleineren Umbauarbeiten an<br />
einem vorhandenen Stallgebäude nur noch ein stabiler Weidezaun <strong>und</strong> ggf. ein Unterstand<br />
eingerichtet werden, was <strong>für</strong> einen Landwirt jedoch auch im Außenbereich<br />
ohne größere bürokratische Hindernisse zu realisieren sein sollte.<br />
Auf die beschriebene Art <strong>und</strong> Weise könnte ein hauptberuflicher Landwirt in <strong>Wangelnstedt</strong><br />
somit seinen Betrieb neu <strong>und</strong> zukunftsweisend ausrichten <strong>und</strong> bereits<br />
erste Erfahrungen mit der Haltung von Neuweltkameliden (<strong>und</strong> ggf. auch schon<br />
mit deren Zucht) sammeln. Mit einem ersten Verkauf von Nachzuchten <strong>und</strong>/oder<br />
einem Einsatz der Tiere in der Landschaftspflege (z.B. im Rahmen der Grünland-<br />
Förderprogramme des Landkreises Holzminden) könnte dieses neue Geschäftsfeld<br />
dabei durchaus bereits in der Anfangsphase einen Beitrag zum Betriebseinkommen<br />
leisten.<br />
5.2.1.2 Handlungsoptionen eines Nebenerwerbsbetriebes<br />
Viele der bisher getätigten Aussagen zur Gr<strong>und</strong>eignung eines <strong>Wangelnstedt</strong>er<br />
Haupterwerbsbetriebes <strong>für</strong> die Neuweltkamelidenhaltung dürften auch auf einen<br />
Betrieb zutreffen, der in der Gemeinde im Nebenerwerb geführt wird. Allerdings<br />
machen die deutlich geringeren Kapazitäten eines Betriebes, mit dem ein Landwirt<br />
höchstens 50 Prozent seines Gesamteinkommens bestreitet (in <strong>Wangelnstedt</strong> vermutlich<br />
meist wesentlich weniger), eine andere Herangehensweise an die Neuweltkamelidenhaltung<br />
erforderlich.<br />
Da ein Nebenerwerbslandwirt bereits mindestens<br />
die Hälfte seiner Arbeitszeit <strong>für</strong> eine nichtlandwirtschaftliche<br />
Tätigkeit aufwendet <strong>und</strong> in<br />
der Regel nur kleinere Viehbestände besitzt,<br />
dürfte die Vorstellung, dass er eine nur anteilige<br />
Umstellung von der traditionellen Tierhaltung<br />
auf Neuweltkameliden vornehmen könnte, keine<br />
realistische Handlungsoption sein. Zwei bis drei<br />
<strong>Lamas</strong> als „Mitläufer“, wie sie bereits ein Nebenerwerbsbetrieb<br />
in <strong>Wangelnstedt</strong> vorweist, könn-<br />
ten sicherlich dazu dienen, diese neue Spezies<br />
kennen (<strong>und</strong> bestenfalls auch schätzen) zu lernen,<br />
jedoch dürfte eine solch geringe Anzahl an<br />
Tieren als „drittes Standbein“ bei einer geringen<br />
aufwendbaren Arbeitszeit nicht dazu geeignet sein, relevante Nebeneinkommen<br />
zu generieren. Sollte ein Nebenerwerbsbetrieb Neuweltkameliden mit ernsthaften<br />
wirtschaftlichen Absichten halten wollen, dürfte es somit ratsam sein, über einen<br />
vollständigen Austausch des Tierbestandes ohne Zwischenschritte nachzudenken.<br />
Ein Gesamtbestand von 100 Tieren, wie er in <strong>Wangelnstedt</strong> in Form von Schafen zu<br />
finden ist, scheint dabei <strong>für</strong> einen Nebenerwerbsbetrieb hinsichtlich der verfügbaren<br />
Arbeitszeit allerdings die absolute Obergrenze einer realisierbaren Neuweltkamelidenhaltung<br />
zu sein. Hinsichtlich eines späteren zusätzlichen Arbeitsaufwandes <strong>für</strong><br />
Quelle: Jan Kirschtowski 2009<br />
Abbildung 50: Rinderhaltung in kleinem Umfang im Ortsteil<br />
Linnenkamp<br />
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