Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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6 Fazit<br />
Verwendung zuzuführen <strong>und</strong> neue Einwohner zu gewinnen.<br />
Es sollte jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass allein durch die Zahl der<br />
zur Ausübung einer Aktivität r<strong>und</strong> um die Neuweltkamelidenhaltung zugezogenen<br />
Einwohner der Bevölkerungsverlust nachhaltig aufgehalten werden könnte – soviel<br />
Zuzug dürften selbst die „Allro<strong>und</strong>er“ <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> nicht generieren können,<br />
zumal die Gemeinde definitiv räumlich ungünstig gelegen ist.<br />
Allerdings könnte das neue Image einer aufstrebenden Gemeinde vor allem dazu<br />
führen, dass besonders in <strong>Wangelnstedt</strong> aufwachsende junge Männer <strong>und</strong> Frauen<br />
nicht mehr ins Umland abwandern, sondern in ihrer Heimat eine eigene Familie<br />
gründen wollen. Neue lokale Arbeitsplätze, neue Möglichkeiten, ein eigenes Gewerbe<br />
zu gründen, eine eigene Kindertagesstätte, ein Wohnort, in dem in gewisser<br />
Weise „das Leben tobt“ – dies dürften sicherlich gute Gründe sein, von einem<br />
Umzug in eine größere Stadt doch noch abzusehen <strong>und</strong> weiter in der Gemeinde<br />
zu wohnen. Ein damit mit hoher Wahrscheinlichkeit einhergehender Anstieg der<br />
Geburtenzahlen würde den demografisch bedingten Einwohnerverlust begrenzen<br />
<strong>und</strong> die <strong>Wangelnstedt</strong>er Bevölkerung langsam wieder „von unten“ wachsen lassen<br />
<strong>und</strong> verjüngen.<br />
Eine langfristige Sicherung des Status quo wäre in Anbetracht der besorgniserregenden<br />
aktuellen Bevölkerungsprognosen dabei bereits ein großer Erfolg: Eine Gemeinde<br />
im demografisch stark benachteiligten Landkreis Holzminden, die auch in<br />
zwanzig Jahren noch so viele Einwohner hätte wie heute – welcher Bürgermeister<br />
würde sich dies nicht wünschen?<br />
Die Entscheidung zu Gunsten einer auf die Einführung von <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> ausgerichteten<br />
Strategie sollte somit eigentlich nicht schwerfallen, zumal <strong>Wangelnstedt</strong><br />
eigentlich viel zu verlieren hat, da<strong>für</strong> aber umso mehr gewinnen könnte.<br />
Letztendlich dürfte das Interesse der <strong>Wangelnstedt</strong>er Bevölkerung den Ausschlag<br />
geben, ob eine „Lama- <strong>und</strong> Alpakagemeinde“ zur Realität wird, denn ein entsprechendes<br />
Vorhaben würde nicht nur ein hohes Engagement vieler Akteure, sondern<br />
auch Durchhaltevermögen, Innovationswillen, Kooperationsfähigkeit <strong>und</strong> sicherlich<br />
auch ein gewisses Maß an Risikobereitschaft in finanzieller Hinsicht verlangen.<br />
Das Wissen um die schwerwiegenden Konsequenzen eines sich unaufhaltsam beschleunigenden<br />
Abschwungs allerdings sollte jeden Einwohner, der mit seiner Heimat<br />
verb<strong>und</strong>en ist, dazu motivieren können, sich mit dieser ungewöhnlichen, aber<br />
doch sehr aussichtsreichen Form der Zukunftsgestaltung ernsthaft auseinanderzusetzen.<br />
Wird die Gemeinde <strong>Wangelnstedt</strong> nun bald zur Lama- <strong>und</strong> Alpakagemeinde?<br />
Zu wünschen wäre es ihr, zumal ein Handlungskonzept mit ähnlich umfassenden<br />
Wirkungen vermutlich nur schwer zu finden sein dürfte.<br />
Außerdem gibt es sicherlich nur wenige Alternativen, die so zum individuellen Handeln<br />
motivieren, wie die Auseinandersetzung mit dem äußerst abwechslungsreichen<br />
Thema „<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>“.<br />
Also, <strong>Wangelnstedt</strong>: Die Chance ist da – nutze sie!<br />
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