Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />
können. Der Paddock sollte eine Mindestgröße<br />
von 100 Quadratmetern <strong>für</strong> drei Tiere nicht unterschreiten.<br />
Für jedes weitere Tier sollten jeweils<br />
10 Quadratmeter mehr eingeplant werden (GAULY<br />
1997: 36). Für den Paddock eignet sich am besten<br />
ein gut drainierter Sandboden als Untergr<strong>und</strong>,<br />
stark beanspruchte Stellen sollten allerdings zusätzlich<br />
befestigt werden. Bei der Ausführung<br />
des Zaunes zur Abtrennung des Paddocks sollte<br />
darauf geachtet werden, dass dieser auch einem<br />
erhöhten Druck standhalten kann. Es gelten dieselben<br />
Gr<strong>und</strong>sätze wie <strong>für</strong> die Weideeinzäunung<br />
Quelle: RAPPERSBERGER 2000<br />
an besonders kritischen Stellen, wobei sich be- Abbildung 33: Paddock mit befestigtem Boden <strong>und</strong> Kotplatz<br />
sonders die Verwendung von Bauzaunelementen<br />
bewährt hat (ebd.).<br />
Neuweltkameliden legen einen Kotplatz an, den die gesamte Herde nach erstmaligem<br />
Aufsuchen immer wieder <strong>und</strong> ausschließlich nutzt <strong>und</strong> in dessen Bereich kein<br />
Futter aufgenommen wird. Die Lage dieses Kotplatzes kann in den meisten Fällen<br />
vom Tierhalter beeinflusst werden, indem vor dem erstmaligen Austreiben der Tiere<br />
auf die Weide an der gewünschten Stelle Neuweltkameliden-Kotpellets ausgestreut<br />
werden. Bei der Wahl des Platzes müssen dabei jedoch gewisse Gegebenheiten<br />
berücksichtigt werden, denn <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> „bevorzugen strategisch wichtige<br />
Punkte wie z.B. die Ecke eines Paddocks, möglichst in Richtung drohender Gefahren“<br />
(RAPPERSBERGER 2000: 29). Bei sensiblen Weideflächen können auf diese Weise<br />
auch weniger anfällige Bereiche als Kotplatz vorgegeben werden <strong>und</strong> somit die<br />
restliche Fläche vor Nährstoffeinträgen <strong>und</strong> übermäßiger Beanspruchung bewahrt<br />
werden. Nicht selten existieren auch zwei Kotplätze: Einer auf der Weide <strong>und</strong> ein<br />
weiterer in unmittelbarer Umgebung des Unterstandes bzw. Stalles.<br />
Hinsichtlich der erforderlichen Weideeinrichtungen ist besonders die ständige Verfügbarkeit<br />
von frischem Wasser hervorzuheben. Im Idealfall befindet sich auf der<br />
Weide ein geeignetes natürliches Gewässer, das eine weitere Tränkeeinrichtung<br />
überflüssig macht. Ansonsten muss ein entsprechendes Becken installiert werden<br />
– bestenfalls mit der Möglichkeit <strong>für</strong> die Tiere, ihr Badebedürfnis befriedigen zu können.<br />
Für den Unterstand bzw. den Stall eignen sich <strong>für</strong> die Bereitstellung von Wasser<br />
jede Art von Schwimmertränken, wie sie z.B. <strong>für</strong> Schafe verwendet werden.<br />
Nippeltränken oder Tränken, die mit Druck arbeiten, sind <strong>für</strong> Neuweltkameliden jedoch<br />
nicht geeignet (GAULY 1997: 37).<br />
Für einen ggf. einzurichtenden Futterplatz sollte aus hygienischen Gründen ein trockener<br />
<strong>und</strong> befestigter Standort gewählt werden. Die Fütterungseinrichtungen sollten<br />
so ausgeführt sein, „dass möglichst wenig Futter auf den Boden fallen kann <strong>und</strong><br />
von dort aufgenommen wird“ (ebd.). Hier<strong>für</strong> geeignet sind Heuraufen <strong>und</strong> Futterbarren<br />
– letztere zur Gabe von Kraftfutter – welche in ihrer Höhe den Tieren angepasst<br />
werden sollten. Pro Neuweltkamel sollte bei der Planung des Futterplatzes eine<br />
Breite von jeweils 50 Zentimetern veranschlagt werden (ebd.). Bei einem ausreichenden<br />
Angebot an Futterpflanzen kann jedoch auf der Weide ggf. auf die Einrichtung<br />
eines speziellen Futterplatzes verzichtet werden.<br />
Allerdings sollten „Staub-(Sand-)bäder <strong>und</strong> Scheuermöglichkeiten […] auf keiner<br />
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