Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />
allein durch ein geeignetes Weidemanagement (u.a. durch die Wahl des richtigen<br />
Beweidungszeitraumes, einen rechtzeitigen Wechsel der Weide <strong>und</strong> eine Anpassung<br />
der Besatzdichte) begrenzt oder bestenfalls ganz verhindert werden können<br />
(LANGBEHN 2009: 77).<br />
Insgesamt kann der Einsatz von Neuweltkameliden als eine aussichtsreiche Alternative<br />
zur „herkömmlichen“ Beweidung landschaftspflegerisch <strong>und</strong> naturschutzrechtlich<br />
relevanter Standorte gesehen werden. <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> weisen viele<br />
artspezifische Charakteristika auf, die sie als Weidetiere auf bestimmten Flächen<br />
gegenüber traditionellen Weidetieren zur potenziell besseren Wahl werden lassen.<br />
Als anerkannte landwirtschaftliche Nutztiere könnten sie im Vertragsnaturschutz<br />
ebenso eine Rolle spielen wie bei landwirtschaftlichen Förderprogrammen. Besonders<br />
die geringen Haltungskosten dürften dabei auch <strong>für</strong> landwirtschaftliche Betriebe<br />
ein durchaus nicht unbedeutendes Argument darstellen, wenn es zu beurteilen<br />
gilt, ob eine Bestandserweiterung mit bzw. eine Umstellung auf <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong><br />
eine sinnvolle Neuausrichtung sein könnte.<br />
4.4 Neuweltkameliden als potenzielle Impulsgeber <strong>für</strong> strukturschwache,<br />
ländliche Gemeinden<br />
Wie in den vorangegangenen Ausführungen gezeigt wurde, haben <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong><br />
einige durchaus interessante <strong>und</strong> besondere Eigenschaften <strong>und</strong> Merkmale.<br />
Doch bieten die artspezifischen Charakteristika von Neuweltkameliden auch genügend<br />
Potenzial, um eine vom demografischen Wandel <strong>und</strong> anderen nachteiligen<br />
Einflüssen nachhaltig betroffene ländliche Gemeinde wieder auf einen aussichtsreicheren<br />
Weg in die Zukunft bringen zu können? Was genau wären die Bereiche,<br />
die mit ihrer Hilfe konzeptionell ausgestaltet werden könnten, <strong>und</strong> auf welche Weise<br />
könnte dies prinzipiell geschehen?<br />
Ein Entwicklungskonzept „<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>“ hat vielen anderen Ansätzen, welche<br />
ebenfalls das Ziel haben, positive Veränderungen in einer strukturschwachen<br />
ländlichen Gemeinde zu bewirken, gegenüber einen wichtigen Vorteil: Es baut exakt<br />
<strong>und</strong> mit wenig Aufwand auf den gleichen Strukturen auf, die sich bereits über h<strong>und</strong>erte<br />
von Jahren hinweg vor Ort entwickelt haben <strong>und</strong> die einen großen Anteil an<br />
der Geschichte <strong>und</strong> somit an der Identität eines Dorfes bzw. einer Gemeinde haben<br />
– auf der Landwirtschaft. <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> haben in Deutschland zwar immer<br />
noch einen „Exoten-Status“, doch sind sie im Gr<strong>und</strong>e genommen nichts anderes als<br />
bisher wenig verbreitete landwirtschaftliche Nutztiere, welche ähnliche oder sogar<br />
weit geringere Ansprüche an ihren Halter stellen als traditionelle Nutztiere. Neuweltkameliden<br />
können nahezu immer in denselben landwirtschaftlichen Gebäuden oder<br />
auf denselben Weideflächen gehalten werden, die zuvor anderen Nutztieren als<br />
Lebensraum dienten. Dabei sind – wenn überhaupt – meist nur kleine bauliche Veränderungen<br />
nötig, oder es kann ggf. vollständig von einer Stallhaltung abgesehen<br />
werden. Da <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> als recht robust <strong>und</strong> anspruchslos gelten, erfordert<br />
ihre Haltung lediglich solche Fertigkeiten, die bei allen Landwirten oder auch Hobbytierhaltern,<br />
welche den Umgang mit den „althergebrachten“ Tierarten gewohnt<br />
sind, schon vorhanden sind. Bereits existente Bausubstanz <strong>und</strong> landwirtschaftliche<br />
Flächen können wieder- bzw. weitergenutzt, gewohnte Arbeitsweisen ohne gr<strong>und</strong>legende<br />
Umstellungen beibehalten werden – eine Einführung von Neuweltkameli-<br />
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