Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />
so entfallen bei entsprechender Vegetation die Kosten <strong>für</strong> das Gr<strong>und</strong>futter. Hingegen<br />
könnte ggf. die Weidepflege in manchen Fällen aufwendiger sein oder Ausgaben <strong>für</strong><br />
Kraftfutter hinzukommen, wenn eine übermäßige körperliche Beanspruchung der<br />
Tiere dessen Gabe erfordern würde. Zwar ist eine regelmäßige Entwurmung zu<br />
empfehlen, doch ein Tierarztbesuch ist bei den als sehr robust geltenden Tieren<br />
nicht unbedingt jedes Jahr notwendig. Medikamente können mit etwas Erfahrung<br />
vom Halter ggf. auch selbst verabreicht werden. Ebenso ist der Punkt „Versicherung“<br />
sehr variabel, denn nur bei wenigen Tieren ist der Abschluss einer Diebstahl- oder<br />
Lebensversicherung sinnvoll. Eine alleinige Haftpflichtversicherung ist meist auf die<br />
gesamte Herde ausgeschrieben <strong>und</strong> kostet bei einer Herdengröße von etwas mehr<br />
als 100 Tieren ungefähr 300 Euro jährlich (MESSING 2009a). In dieser Konstellation<br />
könnte somit ein weit geringerer Betrag als die veranschlagten 120 Euro Versicherungskosten<br />
pro Tier <strong>und</strong> Jahr angesetzt werden. Auch Festkosten, wie z.B. der<br />
Unterhalt <strong>und</strong> die Instandhaltung möglicher Stallgebäude oder die Pachtkosten <strong>für</strong><br />
eine Weidefläche, müssen ggf. in die Kostenkalkulation mit einbezogen werden.<br />
Der Kostenaufwand pro Tier ist somit sehr individuell <strong>und</strong> kann nur schwer verallgemeinert<br />
werden. Bei guten Ausgangsbedingungen werden in der Praxis jährliche<br />
Kosten von ungefähr 120 bis 150 Euro pro Tier erreicht (MESSING 2009a). Bei optimalen<br />
Rahmenbedingungen könnte vermutlich sogar die 100-Euro-Marke unterschritten<br />
werden.<br />
4.3 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> als Vielzwecktiere: Einsatzbereiche<br />
Der folgende Teil soll einen Überblick über die vielfältigen<br />
Verwendungsmöglichkeiten von <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> geben<br />
<strong>und</strong> verdeutlichen, warum diese <strong>für</strong> verschiedene Zwecke<br />
einsetzbar sind. Dabei sind die Ausführungen bereits<br />
im Kontext der Frage zu sehen, welche der verschiedenen<br />
Einsatzbereiche von Neuweltkameliden <strong>für</strong> die ländliche Regionalentwicklung<br />
<strong>und</strong> somit auch einmal <strong>für</strong> <strong>Wangelnstedt</strong><br />
interessant sein könnten. Beschrieben werden u.a. notwendige<br />
Ausgangsbedingungen, die zur Aufnahme verschiedener<br />
Aktivitäten geschaffen werden müssten, aber auch zu erwartende<br />
Folgeeffekte bzw. erreichbare Gewinndimensionen.<br />
Somit dienen die folgenden Aussagen auch als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />
spätere konzeptionelle Überlegungen, bei denen dann eigens<br />
auf <strong>Wangelnstedt</strong> zugeschnittene Neuweltkamelidenaktivitäten<br />
nicht mehr gr<strong>und</strong>legend erläutert werden müssen.<br />
4.3.1 Freizeit <strong>und</strong> Hobby<br />
<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> zeichnen sich – sofern sie richtig erzogen<br />
wurden – als gutwillige <strong>und</strong> aufmerksame Haustiere aus. Aufgr<strong>und</strong> ihrer geringen<br />
Futter- <strong>und</strong> Pflegeansprüche stellen sie eine gute Alternative zu traditionellen<br />
Hobbytieren wie z.B. Pferden dar: Sie können mit wenig Erfahrung gehalten werden,<br />
benötigen nur verhältnismäßig wenig Platz <strong>und</strong> erreichen ein vergleichsweise<br />
hohes Lebensalter von bis zu 25 Jahren. Sie eignen sich als aufmerksame Begleiter<br />
auf Spaziergängen ebenso gut wie als neugierige, aber zurückhaltende Spielpart-<br />
Abbildung 38: Lama mit Halfter<br />
Quelle: Jan Kirschtowski<br />
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