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Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...

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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />

bieten können, die eine Gewerbeansiedlung, einen Zuzug, oder einen touristischen<br />

Besuch attraktiv erscheinen lassen. Augenscheinlich sind sie <strong>für</strong> Betriebe als Gewerbestandort<br />

zu wenig wirtschaftlich, <strong>für</strong> Zuzügler als Wohnort zu „rückständig“<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> Touristen als Ausflugsziel schlicht <strong>und</strong> einfach zu langweilig. Einer Gemeinde<br />

mit derart schlechter Ausgangsposition fehlt neben einem schlagkräftigen Entwicklungskonzept<br />

vor allem eines: Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Selbst Gemeinden<br />

in einem vom Gr<strong>und</strong>satz her gar nicht so schlechten Umfeld resignieren<br />

nicht selten angesichts einer länger andauernden Stagnationsphase, da den Verantwortlichen<br />

keine Möglichkeit einfällt, wie ein neuer Aufbruch einzuleiten wäre.<br />

Zunächst werden oft noch einige Versuche zur Attraktivitätssteigerung gemacht,<br />

jedoch werden diese bei ausbleibender Wirkung meist eingestellt. Einzig die Frage<br />

bleibt: Auf welche Weise kann nur auf die Gemeinde aufmerksam gemacht werden,<br />

damit endlich mit der dringend benötigten „Wiederbelebung“ begonnen werden<br />

kann? Was in diesen Fällen meist fehlt, ist eine lokale Besonderheit, mit der man<br />

werben oder ein Markttrend, der mit den nur begrenzt verfügbaren Mitteln bedient<br />

werden könnte – vielleicht etwas Exotisches, dass die eigene Gemeinde von den<br />

anderen Gemeinden unterscheiden würde…?<br />

Exotisch – genau dieses Merkmal trifft auf <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> zu. Wo sie in Deutschland<br />

öffentlich präsentiert werden, da werden sie nicht selten bestaunt <strong>und</strong> neugierig<br />

begutachtet. Kinder sind von ihnen begeistert, Wanderer lernen ihre Vorzüge zu<br />

schätzen, ganze Betriebsausflüge werden mit ihnen <strong>und</strong> um sie herum gestaltet.<br />

Zeitungen berichten über die lustig aussehenden Vierbeiner, das Fernsehen dreht<br />

Reportagen: Kurzum, <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> erregen genau die Aufmerksamkeit, die<br />

sich viele Gemeinden <strong>für</strong> eine aussichtsreiche Zukunft wünschen. Wäre es also<br />

möglich, eine werbewirksame Zahl von Neuweltkameliden an einem Standort anzusiedeln,<br />

so dürfte dann durchaus zu erwarten sein, dass auch das gesamte Umfeld<br />

von dieser neuen Präsenz in der Öffentlichkeit profitieren würde. Touristen, die<br />

kämen, um Neuweltkameliden zu besichtigen, könnten mit weiteren Angeboten<br />

vor Ort zum Geld ausgeben animiert werden, gastronomische <strong>und</strong> handwerkliche<br />

Betriebe könnten mit außergewöhnlichen Produkten auf sich aufmerksam machen,<br />

die mediale Berichterstattung könnte Lama- <strong>und</strong> Alpakafre<strong>und</strong>e dazu bringen, sich<br />

darüber Gedanken zu machen, ob die Gemeinde, über die berichtet wurde, nicht<br />

auch ein attraktiver Ort <strong>für</strong> die eigenen Aktivitäten sein könnte… All dies sind Effekte,<br />

die sicherlich gut dazu geeignet wären, einer Gemeinde zu neuen Perspektiven<br />

im Kampf gegen den Abschwung zu verhelfen.<br />

Somit lässt sich festhalten: <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> bieten vielfältige innovative Handlungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> erregen Aufmerksamkeit. Gleichzeitig sollte ihre Einführung<br />

selbst von strukturschwachen, ländlichen Gemeinden mit einem überschaubaren<br />

Aufwand bewerkstelligt werden können. Hier<strong>für</strong> dürften gerade Gemeinden mit Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Leerstandsproblemen besonders geeignet sein, da diese in der Regel<br />

eine große Vielfalt an vorhandenen, aber ungenutzten Strukturen <strong>und</strong> Kapazitäten<br />

aufweisen, welche <strong>für</strong> neue Nutzungen zur Verfügung gestellt werden könnten.<br />

Alte Strukturen als Ausgangsbasis, überschaubare Investitionen, „exotische“ Protagonisten<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt etwas Einfallsreichtum <strong>und</strong> Organisation – dies scheint<br />

ein aussichtsreiches Rezept zu sein, um selbst mit geringen Mitteln in einer wenig<br />

dynamischen, ländlichen Gemeinde <strong>für</strong> neuen Schwung sorgen zu können.<br />

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