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Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...

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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />

von Neuweltkameliden <strong>und</strong> anderen Tierarten das Risiko einer Infektion über die<br />

Futteraufnahme durch Parasiten steigt, da andere Tiere nicht nur an einer festen<br />

Stelle, sondern auf der gesamten Weidefläche koten, was zur Aufnahme von „verunreinigtem“<br />

Futter führen kann.<br />

Der Vollständigkeit halber soll an dieser Stelle noch in zwei Sätzen auf eine unter<br />

Neuweltkameliden sehr beliebte Form der sozialen Interaktion eingegangen werden:<br />

Das Spucken. Entgegen der weit verbreiten Meinung, dass <strong>Lamas</strong> mit Vorliebe<br />

auf Menschen spucken würden, ist es vielmehr so, dass diese Form der Aggressivität<br />

in der Regel nur gegenüber Artgenossen, z.B. bei Rangordnungskämpfen oder<br />

einem Futterstreit, geäußert wird (GAULY 1997: 65). Wenn allerdings ein Mensch aus<br />

Versehen „zwischen die Fronten“ gerät, so kann es durchaus passieren, dass auch<br />

er eine Ladung der grünlichen Masse abbekommt.<br />

4.2.4 Futter<br />

Die optimale Futterzusammensetzung <strong>für</strong> <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> wird in der entsprechenden<br />

Fachliteratur detailliert beschrieben (vgl. GAULY 1997: 43ff), jedoch gilt gr<strong>und</strong>sätzlich:<br />

<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> sind hinsichtlich ihrer Futteransprüche am ehesten<br />

mit großen Schafen zu vergleichen (RAPPERSBERGER 2000: 41). Sie ernähren sich als<br />

Weidetiere vor allem von Gras oder Heu.<br />

Anders als „echte“ Wiederkäuer jedoch besitzen sie statt einem vierteiligen, einen<br />

dreiteiligen Magen, der „durch die Entwicklung dieser Tiergattung in äußerst kargen<br />

Gebieten […] auf eine größtmögliche Ausnutzung des aufgenommenen Futters<br />

ausgelegt [ist]“ (ebd.: 11). Daher reicht <strong>für</strong> die tägliche Versorgung von Neuweltkameliden<br />

bereits eine Trockenmasseaufnahme von 1,5 bis 2 Prozent ihres Körpergewichtes<br />

aus. Diese kann während der Vegetationsperiode in der Regel leicht mittels<br />

der vorhandenen Weidevegetation sichergestellt werden (ebd.). Pflanzen mit hohem<br />

Rohfaseranteil werden dabei dem Verdauungsapparat der Neuweltkameliden eher<br />

gerecht als frischer Aufwuchs, weshalb bei einer „normalen“ Weidevegetation den<br />

Tieren stets auch ausreichend Raufutter in Form von Heu oder Stroh zur Verfügung<br />

gestellt werden sollte.<br />

Je nach Verwendung der Tiere kann eine Gabe von Kraftfutter notwendig werden,<br />

um deren Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> körperliche Kondition zu erhalten (z.B. bei Packtieren<br />

oder trächtigen Stuten).<br />

Salz sollte ständig, gewöhnlicherweise in Form eines Salzlecksteins, in der Nähe<br />

der Wasserstelle angeboten werden (RAPPERSBERGER 2000: 47).<br />

Im Winter kann zusätzlich zum Raufutter ggf. auch die Gabe eines Erhaltungsfutters<br />

sinnvoll sein, das speziell auf die Anforderungen von Neuweltkameliden abgestimmt<br />

wurde. Entsprechende Futtermischungen wurden in den letzten Jahren entwickelt<br />

<strong>und</strong> sind seit kurzem im Handel erhältlich (vgl. NATUR FÜR NATUR 2009).<br />

Auch Beschäftigungsfutter sollte in ausreichender Menge auf der Weide vorhanden<br />

sein, da <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> gerne nagen, was besonders im Winter zur Abnutzung<br />

der kontinuierlich nachwachsenden Schneidezähne beitragen kann.<br />

Pro Kilogramm aufgenommener Trockensubstanz benötigen <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong><br />

drei bis vier Liter Wasser: „Das bedeutet, dass während der Weideperiode fast kein<br />

Wasser zusätzlich zum Futter aufgenommen werden muss“ (ebd.: 39). Im Winter allerdings<br />

werden aufgr<strong>und</strong> des geringen Wassergehalts des verfütterten Heus von<br />

einem Lama z.T. mehr als sechs Liter Wasser am Tag benötigt.<br />

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