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Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...

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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />

4.2.2 Weide <strong>und</strong> Stall<br />

Neuweltkameliden sind Herdentiere, daher sollte ein Tier möglichst niemals ohne<br />

mindestens einen weiteren Artgenossen gehalten werden, wobei andere Nutztierarten<br />

keinen vollwertigen Ersatz darstellen.<br />

Als Richtwert <strong>für</strong> die benötigte Weidefläche werden in der Fachliteratur auf Basis<br />

eines in Deutschland erstellten Gutachtens zur artgerechten Haltung von Neuweltkameliden<br />

<strong>für</strong> zwei Tiere mindestens 1000 Quadratmeter Weidefläche, <strong>für</strong> jedes<br />

zusätzliche Tier weitere 100 Quadratmeter angegeben (vgl. GAULY 1997: 28; RAPPERS-<br />

BERGER 2000: 27). Als Weide ist prinzipiell „jede Art von Wiese geeignet, die auch <strong>für</strong><br />

andere, in unseren Breiten gehaltene Tiere Verwendung findet“ (RAPPERSBERGER 2000:<br />

30). „Ob die Weide dabei der engeren Definition entspricht, eine mit Futterpflanzen<br />

bewachsene <strong>und</strong> durch Abweiden genutzte landwirtschaftliche Fläche zu sein, oder<br />

lediglich dem Bewegungsbedürfnis der Tiere dient, hängt im Wesentlichen von deren<br />

Größe <strong>und</strong> der Besatzdichte ab“ (GAULY 1997: 30). Landwirtschaftliche Grenzertragsflächen<br />

kommen somit ebenso <strong>für</strong> einen Besatz mit <strong>Lamas</strong> oder <strong>Alpakas</strong> in Betracht,<br />

wie auch große Hausgärten, Trockenrasen oder Ruderalfluren, um nur einige<br />

Beispiele anzuführen. Übermäßig feuchte Standorte<br />

jedoch sollten bei der Auswahl der Weidefläche<br />

gemieden werden, um ein Ges<strong>und</strong>heitsrisiko<br />

durch sich schnell vermehrende Parasiten <strong>für</strong> die<br />

Tiere zu minimieren (RAPPERSBERGER 2000: 30).<br />

Die Einzäunung der Weidefläche sollte so ausgeführt<br />

werden, dass sie auch einem erhöhten<br />

Druck seitens der Tiere, z.B. in einer Paniksituation,<br />

standhalten könnte. Draht- oder Stangenzäune<br />

– ausgenommen Stacheldrahtzäune – gelten<br />

hierbei ebenso als geeignet wie Elektrozäune.<br />

Allerdings ist bei letzteren zu berücksichtigen,<br />

dass Neuweltkameliden durch ihre z.T. starke<br />

Bewollung weitgehend gut isoliert sind <strong>und</strong> es somit<br />

bei einer Berührung des Drahtes nicht immer<br />

zum Stromschlag kommen muss. Als Praxiswert<br />

<strong>für</strong> die Mindesthöhe einer Umzäunung können<br />

100 Zentimeter als ausreichend gelten, allerdings<br />

wird bei Weiden in der Nähe von stark befahrenen<br />

Straßen zu einer Zaunhöhe von 140 Zentimetern<br />

<strong>für</strong> <strong>Alpakas</strong> <strong>und</strong> von 160 Zentimetern <strong>für</strong><br />

<strong>Lamas</strong> geraten (GAULY 1997: 32). Bei der Ausführung<br />

der Umzäunung sollten spitze Winkel „entschärft“<br />

werden, um z.B. bei Rangkämpfen dem unterlegenen<br />

Tier die Flucht zu ermöglichen.<br />

Außerdem sollten Obstbäume weiträumig ausgegrenzt<br />

werden, um ein Ersticken der Tiere durch das Verschlucken kleiner Früchte<br />

auszuschließen.<br />

<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> können aufgr<strong>und</strong> ihrer herkunftsbedingten Anpassungsfähigkeit<br />

theoretisch ohne weiteres das ganze Jahr über auf der Weide gehalten werden, allerdings<br />

benötigen sie bei einer anhaltend nassen Witterung eine trockene <strong>und</strong> zug-<br />

Abbildung 28: Lamaweide mit stabilem Zaun<br />

Abbildung 29: Konstruktion einer Zaunanlage<br />

Quelle: Jan Kirschtowski 2009<br />

Quelle: GAULY 1997<br />

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