Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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5 Realisierungsoptionen: <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> <strong>für</strong> <strong>Wangelnstedt</strong><br />
Tiere könnten <strong>für</strong> eine Nacht auf den nahen Wiesen oder auch in den Ställen anderer<br />
Neuweltkamelidenhalter untergebracht werden. Wie sieht es mit Parkplätzen<br />
<strong>für</strong> Autos <strong>und</strong> Anhänger aus? – Eine gemähte Wiese könnte mit Einverständnis des<br />
Eigentümers zum temporären Parkplatz umfunktioniert werden. Welche weiteren<br />
Infrastrukturen sind erforderlich? – Vor allem der Bedarf von Toiletten <strong>und</strong> Gastronomie<br />
sollte geklärt werden, ggf. könnten mobile Sanitäranlagen aufgestellt werden.<br />
Letztendlich könnte auch versucht werden, Sponsoren zu gewinnen, um mit deren<br />
Unterstützung einen ansprechenden Rahmen <strong>für</strong> eine Veranstaltung zu schaffen,<br />
die in <strong>Wangelnstedt</strong> durchaus zur festen Einrichtung werden <strong>und</strong> jedes Jahr aufs<br />
Neue durchgeführt werden könnte.<br />
5.2.4.2 Gnadenhof <strong>für</strong> <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong><br />
„Ein Hobbytierhalter aus der Gemeinde, der sich bisher in seiner Freizeit um vernachlässigte<br />
Pferde <strong>und</strong> Esel gekümmert hat, möchte nun – der neuen allgemeinen<br />
Ausrichtung entsprechend – einen Gnadenhof <strong>für</strong> <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> einrichten. Er<br />
wäre dazu bereit, verhaltensauffällige, kranke <strong>und</strong>/oder alte Tiere der ansässigen<br />
Neuweltkamelidenhalter aufzunehmen <strong>und</strong> diese zu pflegen. Da mit einer insgesamt<br />
steigenden Zahl von Neuweltkameliden in <strong>Wangelnstedt</strong> auch die Zahl solcher<br />
Tiere zugenommen hat, die aus unterschiedlichen Gründen nur mit viel Aufwand<br />
gehalten werden können, soll auf diese Weise versucht werden, Einschläferungen<br />
abzuwenden.“<br />
Bewertung:<br />
Ein nur auf Neuweltkameliden ausgerichteter Gnadenhof wäre eine einmalige Einrichtung<br />
in Deutschland. Er könnte jedoch einfach zu realisieren sein, vor allem<br />
dann, wenn vom Initiator bereits schon einmal andere Tiere aus diesen Beweggründen<br />
gehalten wurden. Als Hobby dürften nur einige wenige „Fälle“ gehalten werden<br />
können, da <strong>für</strong> die Pflege von Tieren auf einem Gnadenhof gr<strong>und</strong>sätzlich mehr Zeit<br />
aufgewandt werden muss, als <strong>für</strong> „normale“ Tiere (KOHLER 2009). Allerdings könnte in<br />
<strong>Wangelnstedt</strong> möglicherweise auch ein Platzangebot <strong>für</strong> einige wenige Tiere ausreichen,<br />
um den lokalen Bedarf zu decken.<br />
Ein interessante Weiterführung dieser Idee wäre jedoch eine Bedarfsermittlung<br />
bezogen auf die gesamte B<strong>und</strong>esrepublik: Wie viele Neuweltkameliden könnten<br />
hier vor dem Einschläfern bewahrt werden, wenn eine bessere Alternative geboten<br />
würde? Und wäre es ggf. denkbar, <strong>Wangelnstedt</strong> auch in dieser Hinsicht zum Mittelpunkt<br />
der deutschen Neuweltkamelidenaktivitäten zu machen, indem ein ganzer<br />
Hof nur mit dem Ziel betrieben würde, pflegebedürftige <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> aufzunehmen?<br />
Ein Gnadenhof könnte sich z.B. am Johannishof in Birkenfeld / Unterfranken orientieren:<br />
Dieser Hof beherbergt über 200 Tiere (u.a. auch drei <strong>Alpakas</strong> <strong>und</strong> zwei <strong>Lamas</strong>),<br />
um die sich drei Tierpfleger, zwei Auszubildende <strong>und</strong> mehrere ehrenamtliche<br />
bzw. freiwillige Helfer kümmern (KOHLER 2009). Getragen wird das Projekt von dem<br />
gemeinnützigen Verein „Heimat <strong>für</strong> Tiere – Neue Zeit e.V.“, der sich durch Förderbeiträge,<br />
Einzelspenden <strong>und</strong> Tierpatenschaften finanziert (HEIMAT FÜR TIERE E.V. 2009a).<br />
Der Johannishof ist gefragter Anlaufpunkt <strong>für</strong> viele Besucher: So findet einmal jährlich<br />
ein „Großer Tag der offenen Stalltüre“ <strong>und</strong> einmal im Monat ein „Kleiner Tag der<br />
offenen Stalltüre“ statt. Außerdem werden Schulklassen <strong>und</strong> Gruppen nach Absprache<br />
auch an anderen Tagen mit dem Alltag eines Gnadenhofes vertraut gemacht,<br />
wobei jedoch darauf geachtet wird, den Johannishof nicht zum „Zoo“ werden zu<br />
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