Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />
den in einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde dürfte in der Praxis so gut wie<br />
keinen außergewöhnlichen (Mehr-)Aufwand erforderlich machen, denn schließlich<br />
gehört die Tierhaltung zum landwirtschaftlichen bzw. dörflichen Alltag.<br />
Brächten <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> also<br />
hinsichtlich des zu erwartenden Etablierungs-<br />
<strong>und</strong> Pflegeaufwands „nichts<br />
Neues“ mit sich, so wäre jedoch die<br />
Bandbreite der möglichen neuen<br />
Handlungsoptionen, die sich durch die Freizeit <strong>und</strong> Hobby<br />
Einführung von Neuweltkameliden auftun<br />
würden, äußerst vielfältig:<br />
Zucht <strong>und</strong> Handel<br />
So wäre ihr Einsatz in der Land- Fasergewinnung<br />
schaftspflege ebenso denkbar, wie im<br />
Fleischerzeugung<br />
therapeutischen Bereich. Auch dem<br />
Tourismus würden sich innovative Per- Trekking<br />
spektiven bieten <strong>und</strong> im handwerkli- Reiten <strong>und</strong> Fahren<br />
chen Bereich sowie in der Gastronomie<br />
Show <strong>und</strong> Wettbewerb<br />
würden mit ihnen neue Geschäftsmodelle<br />
denkbar.<br />
Tiergestützte Therapie<br />
Dabei könnten Neuweltkameliden zu Landschaftspflege<br />
„multifunktionalen Allro<strong>und</strong>ern“ werden,<br />
denn mit ein <strong>und</strong> demselben Tier<br />
ließen sich bei entsprechender Orga-<br />
XX :<br />
nisation mehrere Tätigkeitsbereiche<br />
gleichzeitig bedienen: Landschaftspfleger,<br />
Trekkingbegleiter, Co-Therapeut,<br />
Faserlieferant, Spielpartner – all diese<br />
Aufgaben könnten von einem (da<strong>für</strong> entsprechend geeigneten) Tier wahrgenommen<br />
werden. Alle Aktivitäten könnten somit auch zum Einkommen des Tierhalters<br />
beitragen.<br />
Durchaus im Bereich des Möglichen erscheint auf diese Weise auch der Aufbau<br />
eines Netzwerkes verschiedener lokaler Akteure, die dabei ihrerseits individuell <strong>und</strong><br />
ein jeder in seinem Betätigungsfeld von den Leistungen der <strong>Lamas</strong> oder <strong>Alpakas</strong><br />
profitieren würden, was auch zu positiven Wirkungen auf eine gesamte Gemeinde<br />
führen könnte.<br />
Unter ökonomischen Gesichtspunkten besonders interessant ist zudem, dass sich<br />
Betriebe mit größeren Beständen an Neuweltkameliden allein durch eine erfolgreiche<br />
Zucht bzw. den Tierverkauf finanziell selbst tragen können, was bei einem<br />
Angebot von weiteren Leistungen die Erwirtschaftung von zusätzlichen Gewinnen<br />
ermöglichen würde.<br />
Gerade strukturell <strong>und</strong> wirtschaftlich benachteiligten Gemeinden, die gar nicht in der<br />
Lage wären, umfassende Investitionen in eine aussichtsreichere Zukunft zu tätigen,<br />
dürfte das Prinzip der Lama- <strong>und</strong> Alpakahaltung „mit wenig Aufwand zu großem<br />
Effekt“ sehr entgegenkommen.<br />
Mindestens ebenso wichtig aber dürfte wohl die folgende Überlegung sein: Das<br />
Hauptproblem strukturschwacher Gemeinden liegt wohl in großem Maße darin,<br />
dass sie nur in den seltensten Fällen „außergewöhnliche“ Rahmenbedingungen<br />
besonders geeignet (X) :<br />
X : gut geeignet <strong>Lamas</strong><br />
X<br />
X<br />
X/XX<br />
X<br />
XX<br />
(X)<br />
X<br />
X<br />
X<br />
- :<br />
Tabelle 11: Überblick - Einsatzbereiche <strong>für</strong> Neuweltkameliden<br />
bedingt geeignet<br />
nicht geeignet<br />
<strong>Alpakas</strong><br />
X<br />
X<br />
XX<br />
X<br />
-<br />
(X)<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Quelle: Jan Kirschtowski 2009<br />
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