Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...
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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />
winn erwirtschaftet werden kann. Neuweltkameliden werden als Haustiere immer<br />
beliebter, somit besteht eine anhaltende bzw. noch ansteigende Nachfrage nach<br />
„qualitativ hochwertigen“ Verkaufstieren, die deren Marktpreise auf einem hohen<br />
Niveau hält. In Anbetracht der geringen Haltungs- <strong>und</strong> Pflegekosten können dabei<br />
lukrative Gewinne bei gleichzeitig relativ wenig Aufwand erzielt werden, was die<br />
Lama- <strong>und</strong> Alpakazucht zu einem attraktiven „zweiten Standbein“ oder gar neuen<br />
Hauptberuf machen kann. Die bereits erwähnte Facharbeit zur Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
der Lama- <strong>und</strong> Alpakahaltung (vgl. Kap. 4.2.7) errechnet bei eher sehr hoch<br />
angesetzten Haltungskosten einen zu erwartenden Gewinn von 294 Euro pro verkauftes<br />
Fohlen (MAURUS 2008), der unter optimierten Haltungsbedingungen jedoch<br />
durchaus noch höher ausfallen könnte. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann davon ausgegangen<br />
werden, dass ein Lama- bzw. Alpakazuchtbetrieb, der professionell <strong>und</strong> in großem<br />
Umfang Tiere züchtet, sich allein durch den Verkauf von Jungtieren finanziell selbst<br />
tragen kann (MESSING 2009a).<br />
Die Nachzucht von <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> ist gr<strong>und</strong>sätzlich unproblematisch: „Der<br />
Produktionszyklus, die Zeit vom Deckakt bis zum möglichen Verkauf des Tieres,<br />
[dauert] bei einem Lama ungefähr zwei Jahre“ (RAPPERSBERGER 2000: 54). Allerdings<br />
sollte bereits vor einem Entschluss zur Zucht geprüft werden, ob die räumlichen Gegebenheiten<br />
(Weide <strong>und</strong> Stall) auch <strong>für</strong> eine Zucht geeignet sind <strong>und</strong> z.B. eine getrennte<br />
Haltung von Leithengst <strong>und</strong> Junghengsten zulassen. Kann eine artgerechte<br />
Haltung gewährleistet werden, so steht einer erfolgreichen Zucht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
nichts im Wege – allerdings sollten bei längerer Zuchttätigkeit gezielte Maßnahmen,<br />
wie z.B. eine Auffrischung des Genpools, getroffen werden, um das Zuchtergebnis<br />
zu verbessern.<br />
Um züchterischen Fehlentwicklungen, die durch einen zu kleinen Genpool entstehen<br />
können, möglichst vorzubeugen <strong>und</strong> die Qualität des gesamten Neuweltkamelidenbestandes<br />
allgemein zu verbessern, werden zur Zucht geeignete <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong><br />
in Europa oft in nationalen Zuchtbüchern registriert, was <strong>für</strong> Deutschland der<br />
Verein der Züchter, Halter <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e von Neuweltkameliden e.V. übernommen<br />
hat. Die Aufnahme in das nationale Zuchtbuch findet dabei nach der erfolgreichen<br />
Feststellung bestimmter „Qualitätskriterien“ statt: Bei einer sog. linearen Beschreibung<br />
muss das geprüfte Tier eine bestimmte Punktzahl erreichen, um <strong>für</strong> zuchttauglich<br />
bef<strong>und</strong>en zu werden. Bei <strong>Alpakas</strong> spielt dabei traditionell die Faserqualität<br />
eine wichtige Rolle, bei <strong>Lamas</strong> die körperliche Eignung als Lastentier, wobei bei der<br />
Beurteilung von Wolllamas ebenfalls die Faserqualität von Bedeutung sein kann.<br />
Oft werden Zuchthengste mit gutem Ergebnis in der linearen Beschreibung als<br />
Deckhengste angeboten, die eine Nachzucht der gewünschten genetischen Eigenschaften<br />
ermöglichen sollen. Mit eigens zu diesem Zweck eingerichteten „Deckstationen“<br />
erzielen einige Züchter durch das Befruchten einer „Fremd-Stute“ durch den<br />
eigenen Hengst Preise zwischen 170 <strong>und</strong> 350 Euro pro Deckvorgang (MLRBW 2009).<br />
Um den Genpool beständig erweitern <strong>und</strong> verbessern zu können, werden von einigen<br />
Neuweltkamelidenhaltern zudem regelmäßig <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> aus Südamerika<br />
nach Deutschland importiert.<br />
4.3.3 Fasergewinnung<br />
Das feine Haar der Neuweltkameliden wird als Faser bezeichnet <strong>und</strong> kann, vergleichbar<br />
mit z.B. Mohair, Kaschmir, Angora oder Kamel, zu hochwertigen Textilien<br />
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