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Lamas und Alpakas für Wangelnstedt - Institut für Umweltplanung ...

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4 <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong>: Alternative Hobby- <strong>und</strong> Nutztiere<br />

<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> akzeptieren ein breites Spektrum an Nahrungspflanzen <strong>und</strong><br />

können aufgr<strong>und</strong> ihrer Anspruchslosigkeit – resultierend aus ihrer ursprünglichen<br />

Herkunft – auch solche Standorte beweiden, die anderen landwirtschaftlichen Nutztieren<br />

nicht genug Futter bieten könnten (ebd.). Sie bevorzugen nährstoffärmeres<br />

<strong>und</strong> strukturreiches Futter (LANGBEHN 2009: 62), was sie besonders <strong>für</strong> eine Beweidung<br />

von mageren Standorten interessant werden lässt. Zudem haben sie die aus Naturschutzsicht<br />

sehr vorteilhafte Eigenschaft, eine Fläche zunehmend auszuhagern,<br />

indem sie der gesamten Weidefläche Nährstoffe über das Futter entziehen, diese<br />

aber ausschließlich im Bereich des Kotplatzes wieder abgeben.<br />

Neuweltkameliden gelten eher als Grasfresser (GAULY 1997: 118), doch auch von anderen<br />

Tieren eher ungeliebte Pflanzen – beispielsweise Kratzdisteln – werden von<br />

ihnen mit oft großer Vorliebe aufgenommen (LANGBEHN 2009: 74). Auf Gehölze jedoch<br />

wird erst dann als Nahrung zurückgegriffen (nicht zu verwechseln mit einem Schälen<br />

der Rinde zum „Zeitvertreib“), wenn die krautige Vegetation außerhalb der Kotplätze<br />

weitgehend abgeweidet ist (ebd.: 64). Dabei fressen sie ausschließlich die Blätter der<br />

Gehölze – unabhängig von deren Alter oder Größe (ebd.: 52f). Dies ist ihnen wegen<br />

ihrer gespaltenen Lippe sogar bei dornbewehrten Sträuchern möglich (ebd.: 64). Die<br />

Entlaubung von Gehölzen geschieht dabei gewöhnlich<br />

so schonend, dass deren Knospen in<br />

der Regel nicht geschädigt werden.<br />

<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> sind somit allerdings dann ein<br />

ungeeigneter Weidebesatz, wenn eine verbuschte<br />

Vegetationsfläche aufgelichtet werden soll: Zwar<br />

können sie eine Neuetablierung von Gehölzen<br />

durch den Vertritt neuer Keimlinge weitgehend<br />

verhindern, sollen jedoch Weiden von bereits<br />

vorhandenem Gehölzaufwuchs befreit werden,<br />

so kann dieses Ziel nur durch eine regelmäßige<br />

mechanische Entbuschung oder eine Wechsel-<br />

beweidung mit z.B. Ziegen erreicht werden (ebd.:<br />

66). Mit einer solchen Wechselbeweidung wird<br />

auch eine gleichmäßigere Weidevegetationszusammensetzung<br />

erreicht (GAULY 1997: 119).<br />

<strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> können gr<strong>und</strong>sätzlich das ganze Jahr über auf der Weide gehalten<br />

werden: Auch auf sehr mageren Weideflächen kommt es in der Vegetationsperiode<br />

zu einer Gewichtszunahme der Tiere, so dass in dieser Zeit eine Zufütterung<br />

von Heu in der Regel nicht unbedingt erforderlich ist (LANGBEHN 2009: 77). Entsprechend<br />

den Vorgaben zur artgerechten Weidehaltung (vgl. Kap. 4.2.2) muss jedoch eine<br />

ausreichende Versorgung mit frischem Wasser gewährleistet sein <strong>und</strong> der Kotplatz<br />

in regelmäßigen Abständen geräumt <strong>und</strong> gemäht werden. Zudem sollte eine Zaunanlage<br />

in ausreichender Höhe vorhanden sein <strong>und</strong> je nach Ausführung regelmäßig<br />

kontrolliert werden. Bei sensiblen Standorten kann eine kontinuierliche fachk<strong>und</strong>ige<br />

Weidepflege erforderlich werden, damit es zu keiner nachhaltigen Schädigung der<br />

Vegetation, wie z.B. Artenverlusten durch Überbeweidung kommt.<br />

Eine Beweidung von trittempfindlichen Flächen mit <strong>Lamas</strong> <strong>und</strong> <strong>Alpakas</strong> ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

möglich. Allerdings können auch hier in geringem Umfang Trittschäden bzw.<br />

im Bereich des Lagerplatzes der Tiere stärkere Schädigungen entstehen, welche<br />

Quelle: LANGBEHN 2009<br />

Abbildung 48: Durch <strong>Lamas</strong> abgeweidete Fläche, noch ohne<br />

Verbiss der Gehölze<br />

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